2. Bundesliga
Mit dem 2:1-Heimsieg gegen Schalke 04 feiert Torsten Lieberknecht einen gelungenen Einstand als neuer Trainer des 1. FC Kaiserslautern. Nach Punktverlusten der Konkurrenz ist der FCK das einzige Team unter den ersten sieben, das an diesem Wochenende drei Punkte holte. Jetzt dürfen die "Roten Teufel" sogar noch vom direkten Aufstieg in die Bundesliga träumen – nach satten 13 Jahren Abstinenz.
Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge und der Entlassung von Trainer Markus Anfang hatte der 1. FC Kaiserslautern nicht gerade die besten Voraussetzungen vor dem Duell mit dem FC Schalke 04. Für Neucoach Torsten Lieberknecht war bereits vor Anpfiff klar: "Schalke ist natürlich keine Laufkundschaft." Korrekt fügte er jedoch hinzu: "Wir aber auch nicht." Schließlich stand man mit 46 Punkten auf Rang sieben der Tabelle und sah die direkte Konkurrenz aus Magdeburg, Elversberg, Paderborn und Düsseldorf allesamt unentschieden spielen.
Angetrieben davon erlebten die Fans des FCK eine über 90 Minuten weitgehend dominante Vorstellung ihrer Mannschaft. Mit neun zu vier Torschüssen, 2,71 zu 1,98 erwarteten und einem mehr erzielten Tor als die Gäste ließ sich nach Abpfiff der Partie durchaus sagen: gelungener Einstand, Herr Lieberknecht!
Diese Formulierung wählte Lieberknecht selbst nach dem Abpfiff allerdings nicht. Der 51-Jährige war von dem Dreier offenbar so gepusht, dass er gleich viel höher ins Wortwahl-Regal griff, indem er verlautete: "Warum sollten wir mit dem Kopf ein Problem haben, wenn wir nur gewinnen können?" Mit großer Entschlossenheit blickt der gebürtige Pfälzer also auf die finalen drei Saisonspiele.
Maßgeblich beteiligt an dem 2:1-Heimsieg war einmal mehr Ragnar Ache. Mit dem von Schalkes Schlussmann Justin Heekeren parierten Kopfball unmittelbar vor dem Abstauber-Tor von Daisuke Yokota sowie dem eigens erzielten Treffer zum 2:1-Endstand war der Mittelstürmer an beiden Treffern der Lauterer direkt beteiligt.
Dadurch schraubte er weiter an seiner Torausbeute: 17 Saisontore bedeuten Gleichstand mit Magdeburgs Martijn Kaars und Elversbergs Fisnik Asllani in der Torschützenliste. Drei Treffer fehlen noch bis zur vom Hamburger Davie Selke gesetzten Zwanzig-Tore-Marke.
"Das spricht für ihn und die Mannschaft, dass wir da dran geblieben sind", sagte Lieberknecht über Aches Treffer in der 77. Minute. Denn nur vier Zeigerumdrehungen vor dessen Schuss ins Schalker Unglück traf der 26-Jährige sehenswert per Schlenzer. Da er jedoch zuvor ein paar Zentimeter im Abseits stand, wurde das Tor korrekterweise zurückgenommen.
Mit diesem aus dem Sieg gespeisten Rückenwind wollen die "Roten Teufel" jetzt in die letzten drei Saisonspiele gehen. Karlsruhe, Darmstadt und Köln ist zwar nicht das leichteste Restprogramm, allerdings besteht mit dem Erst- und Letztgenannten zweimal auswärts die Chance, gegen einen direkten Aufstiegsaspiranten zu punkten. Nur ein Zähler fehlt zu Magdeburg (Dritter), vier Punkte trennen den FCK vom HSV und deren fünf von Tabellenführer Köln.
Und wer weiß – wenn der "Effzeh" weiter Zähler liegenlässt (wie auch am Sonntagnachmittag in Hannover), könnte der 18. Mai 2025 ein ganz besonderer Tag für den FCK werden, der mit der eigenen Stärke und etwas Glück auf den anderen Plätzen vielleicht sogar mit dem direkten Aufstieg in die Bundesliga gekrönt werden könnte – nach 13 Jahren Abstinenz.