2. Bundesliga

2022-07-16T09:15:00Z

"Der FCK ist wieder da": Zum Auftakt bebt der Betze

Grenzenloser Jubel: Mike Wunderlich feiert das 1:0 für den FCK
Grenzenloser Jubel: Mike Wunderlich feiert das 1:0 für den FCK

Vier harte Jahre hatten die Fans des 1. FC Kaiserslautern sehnsüchtig darauf warten müssen – und wurden für ihre schier endlose Geduld belohnt. Bei der Rückkehr in die 2. Bundesliga gewannen die "Roten Teufel" zum Saisonauftakt durch ein Tor in der Nachspielzeit gegen Hannover 96 mit 2:1 (1:0) und sorgten dadurch bei ihren Anhängern auf dem Betzenberg für längst vergessene Glücksgefühle.

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"Der FCK ist wieder da", schallte es von den Tribünen des Fritz-Walter-Stadions, als die siegreiche Mannschaft der Gastgeber gemeinsam mit den Fans die ersten drei Punkte der Saison feierten. Kevin Kraus hatte praktisch mit der letzten Aktion des Spiels den Zweitliga-Rückkehrer zum Sieg gegen den Aufstiegskandidaten Hannover 96 geschossen, in der Nachspielzeit nutzte Kaiserslauterns Abwehrchef die sehenswerte Fallrückzieher-Vorlage von Kenny-Prince Redondo zum entscheidenden Treffer (90.+2). Zuvor hatten die niedersächsischen Gäste die FCK-Führung durch Mike Wunderlich (11.) noch mit einem Jokertor von Havard Nielsen (80.) ausgleichen können.

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"Jetzt bebt der Betze", verkündete Routinier Wunderlich angesichts der Rückkehr nach Maß für die "Roten Teufel": "Wir haben uns das verdient, haben eine brutale Leidenschaft an den Tag gelegt. Wir wissen seit der letzten Saison, was in diesem Stadion los sein kann. Da ist es natürlich umso schöner, dass wir in der letzten Sekunden den Siegtreffer machen können", so der 36-Jährige, der mit seinem Führungstreffer den Startschuss für die Sause auf dem Betzenberg gab. Nach einer Balleroberung von Terrence Boyd drückte der gebürtige Kölner den Ball im Fallen zum 1:0 über Linie – Ausdruck der Leidenschaft, die der FCK benötigt, um in der 2. Bundesliga bestehen zu können.

Wunderlich: "Wir sind eine geile Truppe"

"Das ist die Mannschaft, die letzte Saison aufgestiegen ist. Weil wir eine geile Truppe sind, weil wir nie aufgeben, weil wir immer daran geglaubt haben. Und dann ist mit diesem Stadion alles möglich", zeigte sich Wunderlich wenig überraschend über den Kraftakt, den Kaiserslautern zum Auftakt in die Saison an den Tag legte. Der Routinier ging dabei nicht nur ob seines frühen Tores voran, war bei seinem Comeback in der 2. Bundesliga der Aktivposten in der FCK-Offensive. Zuletzt hatte Wunderlich 2011 für den FSV Frankfurt in der zweithöchsten Spielklasse gespielt, war danach auch aufgrund mentaler Probleme in die Heimat zu Viktoria Köln verändert. Im vergangenen Jahr dann der Wechsel nach Kaiserslautern, der Aufstieg in der Relegation gegen Dynamo Dresden und die erfolgreiche Rückkehr in die 2. Bundesliga.

>>> Spielbericht: Der Betze bebt - Kaiserslautern schlägt Hannover mit 2:1

Emotionen, die auch FCK-Trainer Dirk Schuster nicht kalt ließen. "Das ist schwierig zu beschreiben, das muss man einfach erleben", sagte der 54-Jährige angesprochen auf die Gefühlslage nach dem späten Siegtreffer und hob besonders die Leidenschaft seiner Schützlinge hervor, die bei ihrem ersten Auftritt nach dem Aufstieg den Favoriten aus Hannover stolpern ließ. "Wir haben uns heute mit jeder Faser des Körpers diesem Spiel verschrieben. Wir wollten unbedingt den Nachweis erbringen, dass wir auch in der 2. Bundesliga mithalten können. Wie die Mannschaft das umgesetzt hat, wie sie sich hat tragen lassen vom Publikum und dann etwas glücklich gewonnen hat, das ist schon genial."

Kevin Kraus trifft zum Sieg für den 1. FC Kaiserslautern

Kraus gelingt der "Lucky Punch" in der Nachspielzeit

Dass dem Außenseiter zum Auftakt der Erfolg gelang, hatte auch mit der robusten Herangehensweise der Roten Teufel zu tun. "Wir wussten, dass die individuelle Qualität der Hannoveraner unserer überlegen ist. Wir konnten nur körperlich dagegenhalten und den Erfolg suchen, indem wir als geschlossene Einheit mit einer gesunden Zweikampfhärte, taktischer Disziplin und großer Leidenschaft auftreten. Sonst hätten wir Hannover nicht bremsen können, das hat man teilweise in der 2. Halbzeit gesehen", betonte Schuster. Und wohl wahr: Schon vor dem Ausgleich durch den eingewechselten Nielsen hatte 96 Kaiserslautern in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Das 1:1 kam daher wenig überraschend und durchaus verdient. Kurz darauf ließ Jannik Dehm sogar die Gelegenheit aus, den Partycrasher auf dem Betzenberg zu spielen.

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Doch den Schlussakkord zu Beginn der Saison in der 2. Bundesliga setzte letztlich der 1. FC Kaiserslautern. Hieß es früher noch, es werde auf dem Betze so lange gespielt, bis der FCK trifft, schlugen die Roten Teufel diesmal im Rahmen der vorher angezeigten Nachspielzeit zu. Beide Teams wollten sich in einer packenden Schlussphase nicht mit einem Remis begnügen, doch der "Lucky Punch" lag für keinen der Kontrahenten in der Luft. Als fast alle der über 40.000 Fans im Fritz-Walter-Stadion bereits mit einem Unentschieden rechneten, kam Kraus und ließ den Betze beben. Der FCK ist wieder da – und wie!

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