2. Bundesliga

Mit einem Funkel Hoffnung zum Aufstieg

Friedhelm Funkel beim Spiel des 1. FC Köln in Nürnberg
Friedhelm Funkel beim Spiel des 1. FC Köln in Nürnberg

Mit der Verpflichtung von Friedhelm Funkel ist eine gewisse Euphorie nach Köln zurückgekehrt. Die Ausgangslage in Sachen Aufstieg ist für den 1. FC Köln gut, der Gegner aber mit dem 1. FC Kaiserslautern ein sehr unangenehmer.

So ein Hauch Déjà-vu ist dieser Tage in Köln dann doch zu verspüren – auch, wenn die Voraussetzung eine grundsätzlich andere ist. Wie vor vier Jahren ist es die Rückkehr von Friedhelm Funkel, die dem 1. FC Köln zurzeit Hoffnung macht und zumindest große Teile der Domstadt wieder in eine – für Kölner – doch angenehme Euphoriewelle hüllt. Köln wäre nicht Köln, wenn diese nicht drohen würde, überzuschwappen. Aber sollte dem FC am Sonntagnachmittag der Aufstieg gelingen, dann herrscht in Köln wohl mal wieder Ausnahmezustand. Funkel hätte seinen Anteil daran.

Vor ziemlich genau vier Jahren übernahm der heute 71-Jährige die Geißböcke. Markus Gisdol war gerade entlassen worden und Funkel sollte den FC noch von Rang 17 zum sicheren Ufer geleiten. Zwar setzte es zunächst eine deftige 0:3-Pleite gegen Bayer 04 Leverkusen, doch wartete der Trainer schon zum nächsten Spiel gegen RB Leipzig mit einem Geniestreich auf, setzte Jonas Hector in den Angriff, der auch gleich mit zwei Toren den wichtigen 2:1-Erfolg eintütete. "Ich hatte ja keinen anderen, der Tore schießt", sagte Funkel vergangene Woche, betonte aber auch, dass er dieses Mal keine Überraschungsmaßnahmen brauche.

Gute Ausgangsposition für Köln

Und das ist auch verständlich. Zwar ist die Euphorie, die Funkel damals auslöste, mit der heutigen zu vergleichen, die Situation ist nun aber deutlich entspannter – eigentlich. Damals mussten die Kölner um den Klassenerhalt zittern, nun auf den Aufstieg hoffen. Damals musste der FC Punkte aufholen, jetzt verteidigen. Die Mannschaft von Friedhelm Funkel hat es nämlich absolut in der eigenen Hand. Ein Remis würde Köln reichen und die FC-Verantwortlichen müssten sich mit Schlusspfiff große Sorgen um den Zustand des eigenen Rasens machen, anstatt hilfesuchend auf andere Plätze zu schauen. Dann wären die Ergebnisse der beiden Verfolger SV Elversberg und SC Paderborn 07 für Köln unerheblich. 

Erst bei einer Niederlage würden wohl die Handys gezückt wrden. Denn dann dürfte die Konkurrenz nicht gewinnen, um den FC noch abzufangen. Die Ausgangslage ist dementsprechend gut. Und nach dem 2:1-Erfolg ist auch die Stimmung beim FC gut. Weitestgehend, denn mit Tim Lemperle wird Köln der Topstürmer wohl fehlen. Der 23-Jährige war am vergangenen Sonntag am Kölner Rheinufer angegriffen und verletzt worden, wird aller Wahrscheinlichkeit nicht spielen können. Auch hinter dem gebürtigen Pfälzer Dominique Heintz steht ein Fragezeichen.

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Funkel als Aufstiegsexperte

Dennoch ist der FC der Aufstiegssfavorit Nummer eins nach dem Hamburger SV. Wäre da nicht dieses kleine "Aber". Denn so richtig gerngesehen ist der Gast in Müngersdorf nicht. In 16 der vergangenen 17 Begegnungen beim FC konnten die Roten Teufel punkten. Zu allem Kölner Übel geht es für die Pfälzer dann auch noch um viel. Denn auch der FCK hat noch die kleine Chance, die Relegation zu erreichen. Lautern ist zwar schon mächtig auf die Schützenhilfe auf gleich drei fremden Plätzen angewiesen, die Aussicht alleine dürfte den FCK aber beflügeln. 

Und ausgerechnet da kommt dann auch wieder Friedhelm Funkel ins Spiel. Und das nicht nur, weil die Begegnung für den ehemaligen FCK-Spieler und -Trainer eine besonders emotionale werden dürfte. Kein anderer Coach der Zweitliga-Geschichte beherrscht "Aufstieg" so gut. Sechs Mal führte der Neusser Teams ins Bundesliga-Oberhaus. Uerdingen gleich zwei Mal (1992 und 1994), Duisburg (1996), Frankfurt (2005) und Düsseldorf (2018) stehen ebenfalls auf der Liste. Und eben noch ein Verein: der 1. FC Köln (2003) – mehr Déjà-vu und gutes Omen geht für die Geißböcke doch eigentlich nicht.

Simon Bartsch

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