2. Bundesliga
Der 1. FC Köln ist drauf und dran, wieder in die Bundesliga zurückzukehren! Unter dem Rekordaufsteiger Friedhelm Funkel bietet der FC erst ein Offensivfeuerwerk – und zeigt dann nach Rückstand in Nürnberg dank eines Routiniers rheinische Resilienz.
Eine spektakuläre Woche liegt hinter dem 1. FC Köln: Am Montag wurden sowohl Sportvorstand Christian Keller, als auch Trainer Gerhard Struber freigestellt – als Reaktion auf die Darbietung des Effzeh gegen das bereits abgestiegene Schlusslicht Regensburg am vergangenen Samstag.
Die direkte Rückkehr in die Bundesliga sollte nun ein richtiger Aufstiegsexperte eintüten: Friedhelm Funkel. Der 71 Jahre alte Neusser ist als Trainer bereits schon sechs Mal aufgestiegen (ein Mal davon mit dem FC) – 2021 rettete er die Kölner zudem in der Relegation vor dem Bundesliga-Abstieg.
Der Freitagabend in Nürnberg machte klar: Die Kölner Entscheider lagen mit der Entscheidung, Funkel zurück an den Rhein zu holen, komplett richtig!
Der Tabellenzweite agierte die ersten 45 Minuten wie entfesselt. Auch dank Funkels Kniff: Jan Thielmann, bislang eher als Rechtsverteidiger oder rechter Schienenspieler aufgeboten, durfte rechts in der Offensive wirbeln. Nach der Balleroberung ging es ohne Zögern regelmäßig rasch nach vorne.
Der sprintstarke U21-Nationalspieler war vom Club nicht zu bändigen, traf sowohl in der 19. und 36. Minute Aluminium. "Ich bin erst seit drei Tagen hier, aber was wir heute gemeinsam auf den Platz gebracht haben, war wirklich sehr, sehr gut", lobte Funkel seine Spieler nach Abpfiff.
Doch dieses Lob musste sich der FC erst mal verdienen: Trotz des immensen offensiven Aufwands belohnte sich der FC nicht, geriet in der 46. Minute gar in Rückstand.
Die Rheinländer bewiesen nach dem Gegentreffer durch Janis Antiste Resilienz, gaben nicht auf. "Die Mannschaft ist immer ruhig geblieben und hat das umgesetzt, was wir in den letzten Tagen besprochen haben", freute sich Funkel nach Abpfiff.
Eine Vorgabe Funkels: aggressive Arbeit gegen den Ball. Nach einem hohen Ballgewinn von Luca Waldschmidt bediente Tim Lemperle Matchwinner Florian Kainz, der locker zum Ausgleich einschieben konnte (67.). Kurz vor Schluss war es dann Lemperle, der unnachgiebig Keeper Michal Kukučka störte, bis er ihm den Ball klaute und wieder Kainz bediente – 2:1 und Ekstase pur bei den Kölnern! "Ich habe bei Kainzi damit gerechnet, dass er genau das auf den Platz bringt. Er investiert viel und ist dazu fähig, gefährliche Situationen zu kreieren", sagte Trainerfuchs Funkel.
"Die Freude stand jedem ins Gesicht geschrieben. Es war ein sehr emotionales Finish mit drei wichtigen Punkten", sagte FC-Kapitän Timo Hübers nach der Partie. Köln hat nun 58 Zähler – drei mehr als der Dritte Elversberg und der Vierte Paderborn. Am nächsten Wochenende haben die "Geißböcke" weiter in der eigenen Hand, bei Schützenhilfe der Konkurrenz würde sogar weniger reichen, damit der Effzeh wieder zurück in der Bundesliga ist – der vergangene Montag wäre dann weiß Gott nicht das größte Kölner Spektakel der Woche!