2. Bundesliga
Der 1. FC Köln hat - DFB-Pokal inklusive - vier Spiele in Serie gewonnen und klopft als Verfolger an den Aufstiegsplätzen der 2. Bundesliga an. Hannover 96 gastiert am Samstag um 13 Uhr in Köln und möchte dort einen Negativlauf stoppen.
Seit der im Ergebnis recht deutlichen Mini-Überraschung im DFB-Pokal gegen Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel (3:0) reitet der 1. FC Köln auf einer Welle des Erfolgs. Mit drei Siegen in Serie gegen Hertha, Fürth und Münster hat sich der verjüngte Bundesliga-Absteiger mit Rang fünf nur einen Zähler auf den Relegationsplatz drei sowie zwei Punkte auf den direkten Aufstiegsplatz zwei herangearbeitet. Dabei präsentierten sich die Domstädter als Minimalisten, bei allen drei Begegnungen reichte ein 1:0. Trainer Gerhard Struber scheint den FC nach dem Erfolgserlebnis im Pokal stabilisiert zu haben.
Die Gäste von Hannover 96 befinden sich dagegen in der ersten Minikrise dieser Saison, warten seit drei Begegnungen auf einen Sieg. In Elversberg verloren die auswärtsschwachen 96er (Auswärtstabelle Rang 16 mit nur einem Sieg und einem Remis). Zuletzt schwächelten die Niedersachsen zusätzlich daheim, holten bei zwei Heimspielen in Serie gegen Magdeburg und Darmstadt nur einen Zähler. Dementsprechend fährt das Team von Stefan Leitl, das bis vor kurzem Tabellenführer war, als leichter Außenseiter nach Köln.
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Noch rangiert 96 mit einem Punkt mehr als Köln punktgleich, aber mit dem um fünf Treffern schwächeren Torverhältnis, hinter Platz drei auf Rang vier. Der Sieger der Partie schafft zumindest temporär den Sprung auf die Aufstiegsplätze. Köln als Absteiger sowie Hannover im dritten Jahr unter Leitl streben beide die Bundesliga an. Mit den Aufstiegsambitionen sind beide Klubs in dieser verrückten und so ambitionierten zweiten Bundesliga bei weitem nicht allein.
Platz zwei (Karlsruhe) und Rang neun (Kaiserslautern) trennen drei Zähler - und das nach immerhin einem Drittel der Saison. Elversberg auf Relegationsplatz drei ist nur vier Punkte vor Hertha auf Rang zwölf. Ein Sieg, das wissen auch die rund 50.000 Zuschauer, die am Samstag in Köln zu einer fantastischen Atmosphäre erwartet werden, kann die gesamte Dynamik verändern.
Timo Hübers absolvierte zu Wochenbeginn auf Kölner Seite nach seiner leichten Gehirnerschütterung aus dem Spiel gegen Münster eine individuelle Einheit. Jacob Christensen arbeitete im Reha-Bereich. Die FC-Profis nutzten die lange Woche zwischen Münster und Hannover für ein weiteres Testspiel. Am Dienstag wurde nicht-öffentlich gegen den Drittligisten Alemannia Aachen getestet. „Das Testspiel gegen Aachen ist vor allem für die Spieler, die zuletzt nicht so viel Spielzeit bekommen haben. Ziel ist es, das Level im Bereich Matchfitness zu erhöhen", erklärte Cheftrainer Gerhard Struber vor dem Match, das die Kölner mit 2:0 für sich entscheiden konnten.
Die Treffer erzielten Luca Waldschmidt nach Vorlage von Leart Paqarada und Eric Martel. Der FC war gegen den Drittligisten von Beginn an spielbestimmend und ließ defensiv nichts zu, somit stand am Ende im vierten Spiel in Folge hinten die Null. "Es war gut, einen Eindruck von vielen Spielern zu bekommen, die zuletzt nicht so viel Einsatzzeit bekommen haben. Wir waren einmal mehr defensiv sehr stabil in beiden Hälften. Wir haben den Gegner gut vom eigenen Tor weggehalten. Wir haben genau in der Tonart weitergemacht, wie wir uns das vorstellen", resümierte Struber.
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Für den FC-Coach gab es weiteren Grund zur Freude: Luca Kilian gab rund rund acht Monate nach seiner Kreuzbandverletzung sein Comeback bei den Profis. Der 25-Jährige spielte in der ersten Hälfte als rechter Innenverteidiger in der Dreierkette. "Für ihn war das Spiel heute gut, der Körper hat keine negative Reaktion gezeigt nach acht Monaten Pause. Er wirkt richtig stabil, er braucht jetzt Spielzeit, um in die Automatismen zurückzufinden, wie wir sie in unserem Spielstil aktuell haben. Ich habe seine Leistung heute sehr ordentlich gesehen nach dieser langen Zeit."
Auf Hannoveraner Seite richteten die Führungsspieler Ron-Robert Zieler sowie Marcel Halstenberg nach der Darmstadt-Niederlage den Fokus auf Köln: "Wir müssen weitermachen, nach vorne schauen und gucken, dass wir unsere Punkte einsammeln", kommentiert Schlussmann Zieler. Halstenberg sagt: "Insgesamt sind in dieser Saison sehr viele enge Spiele auf Augenhöhe. Keiner wird durch die 2. Liga durchmarschieren. Heute ist es ärgerlich gelaufen – nächste Woche in Köln wird es auch nicht einfacher werden. Aber wir gehen es wieder an."