2. Bundesliga

2025-04-04T08:00:26Z

Ein gefühltes Spitzenspiel

Eine intensive Begegnung zwischen Köln und Hertha BSC
Eine intensive Begegnung zwischen Köln und Hertha BSC

Der 1. FC Köln empfängt am 28. Spieltag Hertha BSC. Auf dem Papier eine eindeutige Angelegenheit. Nur wird das Tabelau am Samstag keine Rolle spielen.

So ein wenig paradox klingen die Worte aus Köln dieser Tage dann schon. Man wolle sich nicht allzu sehr mit der Tabelle beschäftigen, lautet das Credo der Protagonisten des 1. FC Köln. "Das nächste Spiel ist für uns das wichtigste", sagte beispielsweise Leart Paqarada am Mittwoch nach dem Training. "Man weiß, wie schnell es in beide Richtungen gehen kann. Von daher tun wir auch gut daran, die Tabelle ein wenig außer Acht zu lassen.“ Auch die Worte des Trainers klangen am Donnerstag ähnlich. Gerhard Struber erklärte, dass er das Rechnen lieber den anderen überlasse und den Fokus nur auf das bevorstehende Spiel richten wolle.

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Dabei lohnt sich der Blick der Kölner auf die Tabelle doch schon sehr. Der FC führt diese nämlich an, wenn auch nur mit einem Zähler vor dem Hamburger SV, aber immerhin mit fünf Punkten vor Tabellenplatz vier und damit dem ersten Nicht-Aufstiegs- oder Relegationsrang. Bei sieben ausstehenden Partien und in einer selten so engen 2. Bundesliga ein doch ordentliches Polster. Nach dem 2:1-Erfolg im Spitzenspiel gegen den SC Paderborn 07 am vergangenen Wochenende geistert das Wort "Aufstieg" jedenfalls an allen Ecken und Enden durch die euphorisierte Domstadt.

Struber: "Ich halte von der Hertha sehr viel"

Auch wenn die FC-Verantwortlichen natürlich den direkten Wiederaufstieg anpeilen, bleibt Struber bei sich und der kommenden Aufgabe. "Rechnen tun andere", sagt der Trainer daher. "Wir wollen uns nicht mit Gedankenspielen oder mathematischen Meisterleistungen verzetteln." Vielmehr gehe die "volle Energie" in die bevorstehende Aufgabe. Sollte der 48-Jährige dann doch einen Blick aufs Tableau geworfen haben, wird dem Coach auch nicht entgangen sein, wie trügerisch die Statistik nämlich sein kann.

>>> Die Tabelle der 2. Bundesliga

Schließlich trifft der Tabellenführer auf den 13., auf jenem Papier eine vermeintlich lösbare Aufgabe. Nur hat der Gegner dann eigentlich vielmehr Umdrehungen im Motor, als es die Statistik vermuten lässt. Die Kölner empfangen eben Hertha BSC im eigenen Stadion. Ein Duell, das nicht nur viel Historie hat - eine Begegnung, die man gut und gerne auch im Oberhaus erwarten könnte. Nicht umsonst wurden die Berliner genauso wie die Geißböcke von vielen Experten und Beobachtern vor der Saison als Top-Aufstiegskandidaten gehandelt. "Ich halte von der Hertha sehr viel - speziell von der Qualität nach vorne", lobte daher auch der Kölner Trainer. "Es ist schon eine Mannschaft, die überraschender Weise da hinten drinsitzt. Rein von der individuellen Qualität haben sie eine Mannschaft, die eigentlich in anderen Regionen herumturnen sollte."

Das dritte Duell

Tatsächlich hat Berlin eben diese Qualität in den vergangenen Spielen auch wieder auf den Platz gebracht und sich mit verdienten und auch souveränen Erfolgen über Eintracht Braunschweig und den FC Schalke 04 wohl endgültig aus dem Abstiegskampf verabschiedet. Obwohl die Liga besonders eng und spannend ist, wird die "Alte Dame" mit dem Aufstiegsrennen nichts mehr zu tun haben. Doch die Aufstiegsaspiranten kann die Hertha dann eben doch noch ärgern. Die Einstellung scheint zumindest zu passen. "Ich glaube, dass wir nicht mehr Motivation brauchen, als am Samstag um 20.30 Uhr beim Tabellenführer in Köln zu spielen. Das ist Motivation genug", sagte Herthas Co-Trainer Andre Mijatović, der den erkrankten Chefcoach Stefan Leitl am Donnerstag auf der Pressekonferenz vertrat.

Ein zusätzlicher Ansporn dürfte sein, dass Berlin im Grunde sogar noch zwei Rechnungen mit dem FC zu begleichen hat. Denn die Partie am Samstag wird die dritte sein. Im Hinspiel setzte sich Köln im Berliner Olympiastadion 1:0 durch, nur wenige Tage später folgte in Köln das DFB-Pokal-Achtelfinale, das die Geißböcke ebenfalls für sich entscheiden konnten. Nun steht also das dritte Duell auf dem Programm.

Mijatović: "Wir sind sehr, sehr gut vorbereitet."

Und nachdem es schon in den ersten beiden Partien sehr eng zuging, erwarten die Verantwortlichen auch für Samstagabend eine ausgeglichene Partie. "Köln ist eine sehr dynamische Mannschaft, die sehr viel und sehr intensiv läuft. Die Prioritäten in der 2. Liga sind Zweikampfhärte, Laufleistung und Sprintleistung. Da sind die gut dabei. Aber wir befinden uns auf dem gleichen Level", sagte Mijatović. "Klar ist es eine große Herausforderung für uns. Aber wir haben auch was zu bieten, das ist Fakt. Wir spielen gegen den Tabellenführer. Aber wir sind sehr, sehr gut vorbereitet."

Die Tabellensituation dürfte, wenn es nach den Protagonisten geht, daher keine große Rolle spielen - aber auf das Tableau guckt zumindest am Geißbockheim ja sowieso keiner.

Simon Bartsch

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