2. Bundesliga
Der 1. FC Nürnberg hat ein zu passives Arminia Bielefeld hochverdient mit 1:0 (0:0) geschlagen. Matchwinner war Lino Tempelmann mit seinem Kopfballtreffer in der 90. Minute.
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Nach dem 2:4 gegen Eintracht Braunschweig warf Cheftrainer Robert Klauß beim 1. FC Nürnberg die Rotationsmaschine an: Johannes Geis, Florian Hübner, Jan Gyamerah und Christoph Daferner (alle Bank) machten Platz für Christopher Schindler, Enrico Valentini, Sadik Fofana und Felix Lohkemper. Letzterer feierte seinen ersten Startelfeinsatz in der 2. Bundesliga seit Dezember 2020, war zwischenzeitlich lange verletzt. Beim DSC Arminia Bielefeld, der vergangene Woche einen späten Punkt in Darmstadt (1:1) einfuhr, begannen Guilherme Ramos und Last-Minute-Zugang Mateo Klimowicz (beide Startelfdebüt in der 2. Bundesliga) für Andres Andrade und Janni Serra.
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Die Franken erwischten den besseren Start gegen vorsichtig agierende Bielefelder: Erik Wekesser probierte es erstmals aus der Distanz mit einem satten Linksschuss, den DSC-Keeper Martin Fraisl leicht seitlich abprallen ließ - Stürmer Kwadwo Duah verpasste knapp den Abstauber (8.). Die einzige Chance für die Arminen in dieser Phase hatte der zuletzt so auffällige Robin Hack, der gegen seinen Ex-Verein aus rund 20 Metern draufhielt - FCN-Schlussmann Christian Mathenia packte sicher zu (12.).
Kurz darauf verpasste Duah erneut einen Abschluss aus kurzer Distanz, weil Lohkempers Hereingabe aus der Luft einen Tick zu steil gespielt war (14.). Unmittelbar danach zog der Schweizer nach dem tiefen Pass von Jens Castrop dafür umso druckvoller ab - Fraisl riss seine Arme blitzschnell hoch (15.). 7:1 Torschüsse und 60 Prozent Ballbesitz standen nach 20 Minuten bereits auf der Habenseite des "Club". Die Ostwestfalen kamen dagegen durch Ivan Lepinjica zu ihrem zweiten Fernschuss in Hälfte eins, doch der Kroate brachte seinen Oberkörper nicht über den Ball - klar drüber (24.).
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Nur eine Zeigerumdrehung später blieben die Hausherren nach einer erneuten Co-Produktion von Castrop und Duah, dem eine Kopfballablage des 19-Jährigen über den linken Schlappen rutschte, die Führung weiter schuldig (25.). Nachdem die Partie etwas abflachte und sich viel zwischen den beiden Strafräumen abspielte, war es kurz vor der Pause wiederholt Castrop, der nach einem Flugball von James Lawrence per Kopf die linke untere Ecke anvisierte - Fraisl fischte das Leder weg (44.).
Der FCN begann auch den zweiten Abschnitts besser, und sollte nach zuvor 13 Torschüssen in Hälfte eins tatsächlich jubeln. Die Führung? Dachten zumindest alle, die es mit dem "Club" hielten. Doch nach einer Überprüfung des Video-Assistenten zählte ein Treffer von Duah nicht, weil Vorlagengeber Lohkemper minimal im Abseits stand (52.).
Im weiteren Verlauf blieben die Franken das zielstrebigere Team, probierten es vor allem durch den agilen Duah immer und immer wieder. Bielefeld überließ den Hausherren zunehmend das Spielgerät. In der Vorwärtsbewegung verlor Ramos viel zu leichtfertig den Ball gegen Castrop, der sofort Duah halbrechts in den Lauf spielte. Nürnbergs Angreifer marschierte einige Meter, um den Ball dann mit voller Wucht über die Latte zu zimmern - dickste Chance bis dato in Hälfte zwei (69.). Unmittelbar danach war es erneut Duah, dessen abgefälschter Schuss jedoch knapp rechts neben dem Pfosten heruntertropfte (70.).
Plötzlich tauchten die Arminen wie aus dem Nichts durch Masaya Okugawa im gegnerischen Sechzehner auf, aber Mathenia hatte gegen den Kopfball des Japaners keine Mühe - die einzige Chance in Halbzeit zwei für die Ostwestfalen (73.). Dann brach die Schlussphase an: Nürnberg erhielt nach einem Foul von Lukas Klünter an Wekesser einen Freistoß links neben der Seitenlinie. Mats Möller Daehli brachte diesen präzise in den Strafraum, wo Lino Tempelmann das Luftduell mit George Bello gewann. Fraisl konnte den Kopfball des Mittelfeldmanns nur noch ins rechte obere Eck abfälschen (1:0, 90.). Der 1. FC Nürnberg siegte somit gegen viel zu passive Bielefelder hochverdient und feierte nach zuvor zwei Niederlagen den dritten Saisonsieg. Die Gäste blieben erstmals unter Scherning ohne Punkt.