2. Bundesliga
Im Hinspiel der Relegation zur 2. Bundesliga zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem FC Ingolstadt 04 gab es einen überraschenden Matchwinner: Fabian Nürnberger. Der defensive Mittelfeldspieler agierte 2020 erstmals auf der linken Seite und traf direkt doppelt zum 2:0-Erfolg. Avanciert nun ausgerechnet Nürnberger zum Retter der Nürnberger?
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"Das war natürlich ein guter Zeitpunkt für meine ersten Tore", sagte ein glücklicher Fabian Nürnberger nach dem 2:0-Erfolg seines 1. FC Nürnberg. Es war nicht nur ein guter, sondern wohl der bestmögliche Zeitpunkt für den ersten Doppelpack bei den Franken: Der "Club" wurde nach einer durchwachsenen Saison in der 2. Bundesliga Sechzehnter und muss nun in der Relegation gegen den FC Ingolstadt 04 um den Klassenverbleib kämpfen.
Durch den verdienten Sieg im Hinspiel haben die Franken nun eine perfekte Ausgangsposition für das Rückspiel der Relegation am Samstag. "Wir waren von Beginn an entschlossen, laufbereit und haben unser Herz in die Hände genommen. Wir wussten, dass es schwer gegen uns wird, wenn uns das gelingt", sagte Nürnbergs Trainer Michael Wiesinger, der sonst der NLZ-Leiter des Vereins ist und nun mit "Club"-Idol Marek Mintal in den Relegationsspielen ein Trainerduo bildet.
Doch Wiesinger bremst die Euphorie: "Es ist jetzt erst eine Halbzeit absolviert. Wir fahren jetzt mit Rückenwind nach Ingolstadt, aber auch mit Sorgfalt." Sein Team müsse nun "demütig bleiben" und das Spiel "richtig einordnen." Der FCN agierte defensiv äußerst stabil, ließ in den ersten 90 Relegations-Minuten keinen einzigen Torschuss auf das Tor von Christian Mathenia zu.
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Ausschlaggebend für den Erfolg war neben der - wie Wiesinger es ausdrückte - "resoluten" Verteidigung ein weiterer taktischer Kniff des 47 Jahre alten Trainers: Fabian Nürnberger, der in der Rückrunde ausschließlich im zentralen defensiven Mittelfeld agierte, wurde von Wiesinger auf den linken Flügel beordert. Robin Hack, sonst links, kam nun über die rechte Seite und legte mit einem Querpass das 1:0 Nürnbergers auf. Dem in Hamburg geborenen Nürnberger wäre sogar beinahe ein Dreierpack gelungen: In der 66. Minute traf der Linksfuß noch den Pfosten.
"Wir wurden sehr gut eingestellt von den Trainern. Sie haben uns im Trainingslager nochmal heiß gemacht", sagte Matchwinner Nürnberger, der zuvor in 32 Einsätzen für Nürnberg II nur drei Treffer in der Regionalliga Bayern erzielen konnte.
"Wir müssen jetzt den Kopf aufs nächste Spiel richten und da wieder so Gas geben", gibt Nürnberger die Marschrichtung für das Relegations-Rückspiel vor. Wissend, dass sein Doppelpack nur der erste Schritt zur Nürnberger Rettung war.
Patrick Dirrigl