2. Bundesliga
Der FC Schalke 04 hat sich eine Woche nach dem eingetüteten Aufstieg mit einem 2:1 (1:0) beim 1. FC Nürnberg auch die Meisterfelge der 2. Bundesliga unter den Nagel gerissen. Rodrigo Zalazar erzielte aus 59 Metern ein Traumtor (15.). Lukas Schleimer glich zwischenzeitlich in Durchgang zwei aus (86.), ehe Simon Terodde mit dem 2:1 den Schlusspunkte setzte (88.).
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Die Fans des 1. FC Nürnberg und des FC Schalke 04 nutzten den Sonntagnachmittag im und rund um das Max-Morlock-Stadion, um die allseits bekannte Freundschaft zu pflegen. Gäste-Trainer Mike Büskens wollte von einem Freundschaftsspiel-Charakter bei der obligatorischen Spieltags-Pressekonferenz eher weniger wissen: "Aber wir haben den Anspruch an uns selbst, diese Spielzeit jetzt auch als Erster zu beenden. Wir alle sind Wettkämpfer – und als Wettkämpfer möchtest du jedes Spiel gewinnen und Titel erringen."
Um nach dem gegen St. Pauli (3:2) perfekt gemachten Aufstieg auch die Meisterschale mit nach Gelsenkirchen nehmen zu können, schickte Büskens nahezu die A-Elf aufs Feld. Unter den vier personellen Neuerungen befand sich ein Torwarttausch von Martin Fraisl zu Ralf Fährmann. Beim "Club" entschied sich Coach Robert Klauß im Vergleich zum 0:3 in Kiel für fünf Wechsel - und mit Carl Klaus für Christian Mathenia gab es ebenso einen neuen Schlussmann.
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Die erste Großchance hatte der "Club" nach einem Stellungsfehler des S04-Innenverteidigers Marcin Kaminski. Diesen konnte Stürmer Lukas Schleimer mit einem Rechtsschuss nicht nutzen - knapp vorbei (4.). Wenige Minuten später meldete sich auf der Gegenseite Simon Terodde nach einer Flanke von Mehmet Can Aydin erstmals zu Wort. Der Finisher (29 Tore) schoss Klaus allerdings aus der Drehung in die Arme (9.). Beim Freistoß von Johannes Geis links neben dem Strafraum griff Fährmann gut über - es blieb zunächst beim 0:0 (14.).
Unmittelbar danach trauten die 50.000 Zuschauer ihren Augen kaum: Nach einem FCN-Ballverlust spielte Darko Churlinov in der eigenen Hälfte Kumpel Rodrigo Zalazar an. Der Uruguayer sah Klaus weit vor seinem Tor stehen und nahm aus 59,1 Metern (!) einfach mal Maß. Das Spielgerät senkte sich punktgenau unter die Latte rechts ins Netz - im wahrsten Sinne des Wortes ein Sonntagsschuss (15.)! Das 71. Tor der Königsblauen und gleichzeitig der sechste Saisontreffer für Zalazar - alleine vier in den letzten acht Spielen. Kurz vor der Pause flog Florian Flicks Strahl aus 20 Metern knapp links neben das Tor (42.).
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Die Franken waren mit Wiederbeginn die aktivere Mannschaft und hatten erneut die erste Gelegenheit. Tom Krauß eroberte den Ball von Thomas Ouwejan, ließ Ko Itakura ins Leere laufen und zog mit links ab. Fährmann parierte im rechten Eck (53.). Auf der anderen Seite verpasste Zalazar nach einem eröffnenden Pass von Itakura und dem Querpass des Initiators Marius Bülter den Doppelpack (57.). Der FCN kam dem Ausgleich aber immer näher: Ein abgefälschter Linksschuss von Enrico Valentini senkte sich auf die Latte (64.)!
Malick Thiaw köpfte aufseiten von S04 eine Ecke von Ouwejan in die Arme von Klaus (67.). Die "Knappen" hatten kurz darauf Glück, dass Keeper Fährmann erst den Kopfball des eingewechselten Nikola Dovedan am kurzen Pfosten parierte und danach auch gegen Florian Hübners Kopfball im linken unteren Eck zur Stelle war (70./71.). 9:3 Torschüsse nach der Pause für den Club. Churlinov hätte für die Gäste für die Vorentscheidung sorgen können, scheiterte aber aus sechs Metern mit der Innenseite an Klaus (83.).
Die verpasste Chance sollte sich rächen: Jens Castrops Querpass wurde vor die Füße von Schleimer abgefälscht. Dieser zögerte keine Sekunde und hämmerte die Kugel aus rund 20 Metern per Dropkick aufs Tor. Links unten schlug der Aufsetzer im Tor ein (86.). Doch Schalke hatte ja noch Finisher Terodde, der unmittelbar nach dem Ausgleich eine Weiterleitung von Blendi Idrizi per Direktabnahme höchstpräzise unten links einschoss (2:1, 88.). Terodde wurde mit seinem 30. Saisontreffer erneut zum Matchwinner. Nach Abpfiff wurde dem neuen Rekordtorschützen von S04 die Torjägerkanone überreicht. Königsblau feiert Terodde, aber in erster Linie den Aufstieg und die Meisterschaft in der 2. Bundesliga.