2. Bundesliga

2024-01-19T16:28:00Z

Die 2. Bundesliga ist zurück: Spannung ohne Ende

Zur Saison-Halbzeit im Unterhaus ist es oben wie unten extrem knapp.
Zur Saison-Halbzeit im Unterhaus ist es oben wie unten extrem knapp.

Die 2. Bundesliga kommt aus der Winterpause zurück und verspricht extreme Spannung für die Rückrunde. Zur Saison-Halbzeit im Unterhaus ist es an der Tabellenspitze wie am Tabellenende extrem knapp.

Zwischen den beiden Relegationsplätzen um den Auf- und Abstieg liegen gerade einmal 14 Punkte. Dabei liegt ein Trio mit 24 Punkten genau mittig - sieben Punkte Abstand auf die Top-3 bedeutet zum einen die Hoffnung, oben mitzumischen. Doch genauso gibt es nur sieben Punkte Abstand nach unten und der Tabellenkeller muss im Hinterkopf bleiben.

Die 2. Bundesliga zeigte sich in der Hinrunde 2023/24 voller Überraschungen - und die Spannung hält bis ins neue Jahr an. Dabei sorgt bereits der 18. Spieltag mit einigen Kracher-Partien für weiteres Geschichten-Potenzial.

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Packender Kampf im Tabellenkeller

Nur einer von drei Aufsteigern liegt derzeit im unteren Tabellendrittel. Dafür hat es den VfL Osnabrück gleich mächtig erwischt, mit nur neun Punkten tragen die Lila-Weißen die rote Laterne im Unterhaus. Doch nach einer 0:4-Pleite gegen Schalke zum Auftakt konnte der neue Trainer Uwe Koschinat erste Erfolge verbuchen: Ein 1:1 gegen Aufstiegsaspirant St. Pauli ist ebenso beeindruckend wie das 0:0 gegen Bundesliga-Absteiger Hertha. Nun soll für die Osnabrücker der erste Sieg folgen: Zum Rückrunden-Auftakt geht es am frühen Freitagabend (18:30 Uhr) gegen den Karlsruher SC, der auf Platz zwölf nur geradeso dem unteren Tabellendrittel entgeht. Für Verstärkung sorgen sollen Rechtsverteidiger Athanasios Androutsos (von Olympiakos Piräus) und Angreifer Lex-Tyger Lobinger, der vom Abstiegskampf-Konkurrenten Kaiserslautern ausgeliehen wurde.

Ebenfalls Freitagabend spielt Eintracht Braunschweig, in der Tabelle Vorletzter. Die Löwen waren zuletzt ebenso in guter Form, gewannen an Spieltag 16 und 17 zweimal und kämpften sich damit auf 14 Punkte hoch. Nun reist Braunschweig zu Spitzenreiter Kiel und hat damit zwar eine mächtige Aufgabe vor sich, kann aber auch direkt ein klares Ausrufezeichen setzen. Dabei mithelfen soll Niklas Tauer. Der defensive Mittelfeldspieler wurde von Mainz 05 ausgeliehen, spielte zuletzt auf Leihbasis für Schalke.

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Mit 17 Punkten einen leichten Vorsprung hat der F.C. Hansa Rostock. Zuletzt gab es nur einen Punkt in vier Spielen vor der Pause. Nun soll es auch in der Rückrunde ähnlich furios losgehen wie in der Hinserie, als man Nürnberg und Elversberg besiegte. Tief in den Abstiegskampf rutschen könnte auch der 1. FC Kaiserslautern. Nach einem schwierigen stark kämpfte sich der FCK nach oben, nur um dann wieder in eine kleine Krise zu rutschen. Die letzten sechs Bundesliga-Partien des Jahres 2023 gingen alle verloren, den letzten Sieg gab es vor neun Spielen gegen Hannover. Mit dem neuen Trainer Dimitrios Grammozis und vielen Verstärkungen soll es wieder bergauf gehen: Mit Filip Stojilkovic und Frank Ronstadt kommen zwei Spieler von Darmstadt aus dem Obehaus, Dickson Abiama (Fürth) und Ba-Muaka Simakala (Kiel) wechseln vom Aufstiegskampf zu Kaiserslautern. Zudem kommt mit Filip Kaloc ein Mittelfeldspieler aus der tschechischen ersten Liga zur Hilfe. Gemeinsam soll das Projekt Klassenerhalt gelingen.

Topspiel-Kracher sorgt für Spannung oben und unten

Die beiden Topklubs Hamburger SV und FC Schalke 04 eröffneten die Bundesliga-Saison, zur Rückrunde stehen sie sich nun im Zweitliga-Topspiel am Samstagabend gegenüber. In der Hinrunde gewann der HSV das actiongeladene Duell mit 5:3. Zwischenzeitlich führte Königsblau mit 2:1, glich später nochmal auf 3:3 aus, hatte aber nach dem Platzverweis gegen Ibrahima Cissé Schwierigkeiten und verlor nach zwei späten Toren noch deutlich. Verstärkungen gab es im Winter keine, doch Trainer Karel Geraerts zeigte schon vor der Winterpause, dass es bergauf gehen kann: Mit 4:0 gegen Osnabrück und 2:0 gegen Rostock gewannen die Schalker die Kellerduelle, gegen Fürth spielte man 2:2. Nun soll es weitergehen.

Und das möglichst mit einem Sieg gegen den HSV. Denn während der unglückliche Auftakt für Schalke in einer sorgenvollen Hinserie endete, spielte Hamburg eine richtig starke Saisonhälfte. Das will der Klub aus Gelsenkirchen nun umdrehen, doch der HSV hat etwas dagegen. Für die Rückrunde verstärkten sich die Hanseaten mit Masaya Okugawa, der per Leihe aus Augsburg kam. Der Kreativspieler kann sowohl auf den Flügeln als auch den Achter-Positionen eine Soforthilfe sein.

Nach dem 5:3-Sieg reihten sich die Rothosen auf Platz zwei der Tabelle ein - und verließen bis zur Winterpause nie mehr die Top-3 der 2. Bundesliga. Nach Spieltag drei, vier und fünf stand die Truppe von Tim Walter sogar an der Tabellenspitze, überwintert wurde auf Platz drei. Ein starker Auftakt im Kracher-Topspiel gegen Schalke könnte einen Aufstiegsplatz bedeuten, wenn der Stadtrivale auf Platz 2 patzt. Verliert der HSV, könnten die Hanseaten aber zum ersten Mal aus den Top-3 rutschen. Für beide Vereine geht es im Topspiel also um sehr viel.

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Nordlichter an der Spitze: Aufstiegskampf voller Action

Rechtzeitig zum Hinrunden-Ende legte Holstein Kiel eine traumhafte Serie hin. Sechs Siege in Folge sorgten nach dem 17. Spieltag für die erste Störche-Tabellenführung seit rund drei Jahren! In der Saison 2020/21, als man nach 13 Partien an der Spitze stand, reichte es am Ende nur zur Relegation, die gegen Köln verloren ging (1:0, 1:5). Doch hatte man damals nach einem schwächeren Hinrunden-Ende nur 30 Punkte, aktuell steht Kiel bei 35 Zählern und hat damit einen neuen Vereinsrekord für die beste Hinrunde aufgestellt. Der Traum vom ersten Bundesliga-Aufstieg ist für die Mannschaft von Marcel Rapp vielleicht so nah wie noch nie.

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Nur knapp dahinter liegt der FC St. Pauli. Die Kiezkicker eroberten sich am 8. Spieltag die Tabellenführung und hielten sie durchgängig bis einschließlich dem 16. Spieltag. Erst am 17. Spieltag mussten sie den Platz an der Sonne abgeben - drei Unentschieden in Folge kosteten zu viele Punkte. Doch die Mannschaft von Fabian Hürzeler ist weiterhin ungeschlagen und einer saisonübergreifenden Serie von 22 Spielen ohne Niederlage haben sie ein großes Argument auf ihrer Seite, warum sie sogar von Rang zwei als Topfavorit auf die Meisterschaft gelten könnten. Doch zum Rückrunden-Start steht Hürzeler vor einer Herausforderung: Kapitän Jackson Irvine und Connor Metcalfe spielen beim Asien-Cup für Australien und fallen derzeit aus. Hilfe beim Auffangen dieser Aushilfe soll Aljoscha Kemlein. Der Sechser schloss sich den Kiezkickern auf Leihbasis von Union Berlin an.

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Mit Fortuna Düsseldorf und SpVgg Greuther Fürth liegen zwei weitere Teams mit richtig guter Form nur knapp hinter der Spitzengruppe. Drei beziehungsweise vier Punkte trennen die beiden Verfolger vom direkten Aufstiegsplatz, nur einer respektive zwei vom Relegationsplatz. Fortuna trifft auf den zuletzt erstarkten Bundesliga-Absteiger Hertha BSC, das "Kleeblatt" auf den SC Paderborn 07. Beide Teams sind ebenfalls im erweiterten Aufstiegsrennen vertreten. Der SCP liegt mit 27 Zählern auf Rang sechs (zwei Punkte hinter Fürth mit 29), Hertha mit 25 Punkten auf sieben. Paderborn hat sich nach der Trennung von Stürmer Max Kruse zuletzt mit Stürmer Koen Kostons von Maastricht sowie dem linken Flügelspieler Aaron Zehnter von Augsburg verstärkt.

Doch selbst dann ist das Aufstiegsrennen noch nicht vorbei: Mit Hannover 96, SV Elversberg und 1. FC Nürnberg gibt es gleich drei Teams, die gerade einmal sieben Zähler vom Relegationsplatz und neun Punkte - also gerade einmal drei Siege - vom direkten Aufstiegsplatz entfernt sind. 96 und die SVE treffen dabei im direkten Duell aufeinander - der Sieger wird für mächtig Druck an der Tabellenspitze sorgen. Der FCN wollte eigentlich mit Frankfurts Leihspieler Marcel Wenig neue offensive Impulse setzen, doch der Mittelfeldspieler zog sich direkt im ersten Spiel einen Kreuzbandriss zu. Nach den Abgängen von Mats Møller Dæhli (Molde FK) und Daferner muss Cristian Fiél also kreativ werden.

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