2. Bundesliga

Die 2. Bundesliga bleibt auch 2025/26 spannend wie selten. Nach 15 Spieltagen liegen gleich mehrere Teams eng beieinander. Paderborn, Schalke, Elversberg, Darmstadt, Hannover, Kaiserslautern und Hertha BSC kämpfen um den Aufstieg ins Oberhaus – und überzeugen dabei auf ganz unterschiedliche Weise.
Trainer Miron Muslić hat bei den Knappen offenbar an den richtigen Stellschrauben gedreht: In elf der ersten 15 Spieltage gingen die Königsblauen als Sieger vom Platz. Ein wichtiger Faktor für die beste Defensive der Liga ist Torhüter Loris Karius, der noch kein Weitschussgegentor kassierte und starke 80 Prozent der Schüsse auf seinen Kasten parierte. Damit liegt er unter den Stammkeepern ligaweit auf Rang zwei, hinter Tjark Ernst.
Offensiv überzeugen die Schalker vor allem bei Standardsituationen: Neun der bislang 20 Saisontore fielen nach ruhenden Bällen, darunter vier nach Ecken – einzig Bielefeld war in diesem Bereich noch erfolgreicher. Schalke genügt dabei oft ein knappes Ergebnis: Acht ihrer Erfolge endeten mit nur einem Tor Vorsprung. Kurios wirkt dabei, dass die Mannschaft trotz der starken Resultate im Schnitt nur auf 43 Prozent Ballbesitz kommt – weniger als jedes andere Team der Liga.
Trotz eines größeren Personalumbruchs und eines Trainerwechsels ist Elversberg erneut ein heißer Aufstiegskandidat. Nach 15 Spieltagen stehen neun Siege und 30 Punkte zu Buche – beides neue Vereinsrekorde in der 2. Bundesliga. Unter Trainer Vincent Wagner ist das Team zudem zu Hause ungeschlagen und zeigt ligaweit gemeinsam mit Hannover die beste Offensive: 29 Tore, 34 Großchancen und 14 daraus erzielte Treffer sind Spitzenwerte.
Die Saarländer wissen besonders mit ihrem schnellen Umschaltspiel (bereits fünf Kontertore) und ihrem unermüdlichen Pressing (neun Treffer nach gegnerischem Ballverlust) zu überzeugen. Top-Torjäger Younes Ebnoutalib führt mit elf Treffern gemeinsam mit Darmstadts Isac Lidberg die Torschützenliste der Liga an.
Für viele Vereine ist diese Jahreszeit trist und grau, doch die Lilien erblühen genau jetzt wieder: Darmstadt ist seit fünf Spielen ungeschlagen (am längsten von allen Zweitligisten) und schoben sich gleich um drei Plätze nach vorne.
Auch in dieser Saison präsentieren sich die Hessen stark und sind zu Hause noch ungeschlagen – das gelingt ansonsten nur Elversberg. Die Kohfeldt-Elf lässt sich dabei nie aus der Bahn werfen: weder von Rückständen – bereits vier Siege wurden nach einem Rückstand gedreht – noch vom Aluminium, das sie mit bislang elf Treffern an Pfosten und Latte zur Ligaspitze macht.
In den eigenen Reihen haben sie zudem den zweikampfstärksten Spieler der 2. Bundesliga: Der 2,01 Meter große Aleksandar Vukotić gewinnt starke 68 Prozent seiner Duelle. Und auch offensiv glänzt Darmstadt mit einem Topscorer – Isac Lidberg ist gemeinsam mit Elversbergs Ebnoutalib der beste Torschütze der 2. Bundesliga (elf Tore).
Nach einem durchwachsenen Saisonstart mit nur einem Sieg aus den ersten vier Partien hat sich das Team unter Cheftrainer Ralf Kettemann taktisch stabilisiert und in der Konsequenz eine beeindruckende Serie hingelegt.
Acht Siege aus den folgenden neun Spielen bedeuteten nicht nur die Rückkehr ins obere Tabellendrittel, sondern auch einen neuen Vereinsrekord in der 2. Bundesliga. Drei Niederlagen in Serie beendeten jedoch die Erfolgsphase – und ließen den SC auf den vierten Platz abrutschen.
Nur drei Teams verzeichnen ligaweit mehr Torschüsse, und offensiv sticht Filip Bilbija hervor: Mit bislang acht Treffern belegt er derzeit Rang drei der Torjägerliste.
Doch auch andere Teams haben so ihre Torjäger. Bestes Beispiel: Benjamin Källman ist Hannovers Mann der Stunde: An den letzten sechs Spieltagen traf er fünfmal und steht mit neun Saisontoren auf Rang drei der Torschützenliste. Auch sonst präsentiert sich 96 stark – vor allem auswärts. Die Niedersachsen sind auf fremdem Platz noch ungeschlagen und führen die Auswärtstabelle an, mussten zu Hause jedoch bereits drei Niederlagen hinnehmen.
Unter Trainer Christian Titz dominiert 96 das Spiel mit dem höchsten Ballbesitzanteil der Liga (56 Prozent) und zeigt große Intensität: Mit 52 Prozent gewonnenen Zweikämpfen ist Hannover die zweikampfstärkste Mannschaft. Beeindruckend ist mit acht Jokertoren auch die Kadertiefe. Und trotz überragender 29 Treffer verhinderte lediglich die mäßige Abschluss-Effizienz (-2,9) eine noch stärkere Zwischenbilanz.
Der Betze lebt! Denn Kaiserslautern ist zu Hause eine Macht: Bei sechs Siegen und einem Remis kassierte der FCK vor heimischem Publikum nur eine einzige Niederlage (0:1 gegen Hertha). Mit 19 Punkten thronen die Lauterer an der Spitze der Heimtabelle.
Kaiserslautern präsentiert sich in dieser Saison extrem spielstark: Bereits 23 Treffer erzielte der FCK aus dem laufenden Spiel heraus – nur Elversberg hat genauso viele. In sieben Partien gelang den Roten Teufeln zudem mindestens drei Tore. Besonders gefährlich ist Lautern im Umschaltspiel: Mit sechs Kontertoren ist der Club ligaweit alleiniger Spitzenreiter. Auch das Pressing funktioniert, denn nach gegnerischen Ballverlusten traf der FCK ebenfalls schon sechsmal.
Großen Anteil an der Offensivstärke haben die Neuzugänge Ivan Prtajin und Naatan Skyttä. Sie stehen mit jeweils acht Toren auf Rang vier der Torschützenliste und prägen das Spiel ihres Teams entscheidend. Rückhalt bietet außerdem Torhüter Julian Krahl, der starke 77 Prozent der Schüsse auf sein Tor abwehrt – der drittbeste Wert unter den Stammkeepern.
Zwar riss für Hertha BSC am vergangenen Wochenende eine Siegesserie von fünf Spielen, doch die Berliner stehen nach einem schwachen Saisonbeginn weiterhin gut da. Bereits neunmal blieben die Hauptstädter ohne Gegentreffer – mehr als jedes andere Team und schon jetzt häufiger als in der gesamten Vorsaison. Mit nur zwölf Gegentreffern stellt Hertha nach Spitzenreiter Schalke somit die zweitbeste Defensive der 2. Bundesliga.
Ein großer Faktor ist Torhüter Tjark Ernst, der herausragende 81 Prozent der Schüsse auf seinen Kasten pariert – der beste Wert aller Stammkeeper. Offensiv überzeugt das Team besonders über Flanken: Schon acht Tore nach Hereingaben aus dem Spiel bedeuten Ligabestwert. Fabian Reese schlug dabei mit großem Abstand die meisten Flanken (93), auch wenn daraus bisher "nur" drei Assists entstanden – David Herold kommt bereits auf vier.
Besonders beeindruckend: In dieser Saison hat der Hauptstadtklub noch keine Führung verspielt und alle acht Führungen in Siege umgemünzt.