2. Bundesliga
Wer sichert sich in der Saison 2024/25 die begehrten Aufstiegsplätze in der 2. Bundesliga? Selten versprach diese Frage soviel Spannung wie in diesem Jahr, denn es gibt eine ganze Reihe an Vereinen, die in Frage kommen und viele, die auch das Ziel haben, den Aufstieg zu schaffen. Zum Kreis der Favoriten gehören die Absteiger der aktuellen und der letzten Saison sowie die Teams, die zuletzt nah dran waren. bundesliga.de macht den Kurzcheck der Kandidaten.
Wichtigster Transfer: Der FC darf zwar aufgrund einer Transfersperre in diesem Sommer keine neuen Spieler verpflichten, begrüßt aber mehrere Leih-Rückkehrer. Darunter scheint sich Angreifer Tim Lemperle als große Verstärkung zu entpuppen. Im Fürther Trikot erzielte er letzte Saison sechs Treffer, in Köln will er jetzt den Durchbruch schaffen.
Schlüsselspieler: Timo Hübers soll auch in der 2. Bundesliga als Abwehrchef die Defensive dirigieren. Auf den 28-Jährige kommt künftig noch mehr Verantwortung zu, denn er hat das Kapitänsamt von Florian Kainz übernommen.
Was für den Aufstieg spricht: Die Kölner haben einen großen Ausverkauf vermieden und konnten viele wichtige Spieler halten. Das macht Mut mit Blick auf die Herausforderung 2. Bundesliga. Da im Sommer kein Transfer getätigt werden kann, ist im Winter genügend Budget für Nachverpflichtungen vorhanden, so dass der FC nachlegen könnte wie kaum ein anderes Team.
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Wichtigster Transfer: Aleksandar Vukotić ist eine echte Verstärkung für die Darmstädter Dreierkette. Der 2,01 Meter große Innenverteidiger hat letzte Saison beim SV Wehen Wiesbaden bereits gute Leistungen gebracht. Bei den "Lilien" wird er sowohl in seiner Kerndisziplin, der Verteidigung, wichtig als auch bei Standards durch seine Kopfballstärke.
Schlüsselspieler: Klaus Gjasula hat sich nach dem Abstieg zum SVD bekannt. Der 34-Jährige, der für Albanien bei der EM spielte und traf, ist mit seiner Routine sowohl als zentrales Glied der Dreierkette als auch im defensiven Mittelfeld einsetzbar und jemand, an dem sich jüngere Spieler orientieren können.
Was für den Aufstieg spricht: Torsten Lieberknecht sieht seine "Lilien" nicht unter den Top-Favoriten und wäre nach dem Abstieg zunächst auch mit einer Platzierung im oberen Mittelfeld einverstanden. Allerdings kann das auch eine Stärke sein: Darmstadt hat keinen so großen Erfolgsdruck wie andere große Namen in der Liga. Die jüngere Vergangenheit zeigt, dass Lieberknecht mit einer Mannschaft aufsteigen kann, die aus vielen unbekannteren Spielern besteht.
Wichtigster Transfer: 19 Jahre jung ist Noah Mbamba und schon darf er sich Deutscher Meister nennen. Zwar kam der Youngster bei Bayer 04 Leverkusen nur zu drei Kurzeinsätzen in der Bundesliga, doch von seinem Potenzial sind die Verantwortlichen in Leverkusen und Düsseldorf gleichermaßen überzeugt. Auf seiner Leihstation bei der Fortuna darf er sich in der 2. Bundesliga beweisen und könnte dort schnell eine wichtige Rolle einnehmen.
Schlüsselspieler: Im offensiven Mittelfeld zieht bei den Rheinländern der Japaner Ao Tanaka die Fäden. Mit sieben Toren und drei Vorlagen gehörte er letzte Saison zu den besten Spielern auf seiner Position in der 2. Bundesliga. Im neuen Spieljahr wird das nicht anderes sein.
Was für den Aufstieg spricht: Seit Daniel Thioune Trainer in Düsseldorf ist, kennt der Weg des Vereins nur eine Richtung: bergauf. Vom Abstiegsrelegationsplatz führte er das Team erst auf Platz 4 und in seiner zweiten Saison in die Relegation zur Bundesliga. Dort wurde der Aufstieg denkbar knapp im Duell mit Bochum verpasst. Die Fortuna spielt unter Thioune attraktiven Offensivfußball und ist damit wieder ein Anwärter auf die Spitzenplätze.
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Wichtigster Transfer: Trainer Steffen Baumgart steht auf große Mittelstürmer und hat nun zwei davon. Mit Davie Selke arbeitete er bereits zu seiner Zeit in Köln zusammen. Nun soll der Angreifer die nötigen Tore für den HSV schießen, damit es endlich für den ersehnten Aufstieg reicht.
Schlüsselspieler: Der zweite große Mittelstürmer der Hanseaten tut seit Jahren alles für das große Ziel Aufstieg. Auch in der Saison 2023/24 war Robert Glatzel mit 22 Treffern einer der torgefährlichsten Spieler der 2. Bundesliga. Dass er sich zum wiederholten Male zum HSV bekannt hat, war aus Sicht des Vereins eine der wichtigsten Nachrichten des Sommers.
Was für den Aufstieg spricht: Seit dem Abstieg 2018 gehört der Hamburger SV stets zu den großen Favoriten auf den Aufstieg. Schlechter als Platz 4 hat der Verein keine der letzten sechs Saisons beendet. Mit zwei Top-Stürmern und Motivator Baumgart könnte es endlich für einen der Spitzenplätze reichen - und der frühere Bundesliga-Dino wieder ins Oberhaus zurückkehren.
Wichtigster Transfer: Von den Sommer-Zugängen des KSC wird wohl nur einer zum Start beginnen: Lasse Günther. Der Leihspieler des FC Augsburg konnte sich bereits in der Vorsaison beim SV Wehen Wiesbaden präsentieren, künftig versucht er sich bei einem Verein mit höheren Ansprüchen. Günther kann sowohl links verteidigen, aber auch weiter vorne spielen, oder bei Bedarf auch auf die rechte Seite wechseln. Sein Antritt und der starke linke Fuß zeichnen ihn aus.
Schlüsselspieler: Einst war er Dauerkarteninhaber in Karlsruhe, inzwischen geht Marvin Wanitzek bereits in seine achte Saison beim KSC. Darüber hinaus übernimmt er nun auch noch die Kapitänsbinde. Der Offensivmann ist eine Identifikationsfigur und extrem torgefährlich. Im Vorjahr sammelte er 15 Scorerpunkte (zehn Tore, fünf Assists).
Was für den Aufstieg spricht: Der Karlsruher SC ist sicherlich eher als Geheimfavorit zu bezeichnen, spielte aber letzte Saison bis kurz vor Schluss um den Relegationsplatz mit. Trainer Christian Eichner hat gezeigt, dass er viel aus einer Mannschaft herausholen kann, die wenige Experten auf dem Zettel haben. Vielleicht überrascht der KSC auch 2024/25 wieder die Konkurrenz.
>>> Die Kapitäne der 2. Bundesliga
Wichtigster Transfer: Torgefährliche Spieler hatte Hannover schon letzte Saison einige im Kader, mit Frankfurt-Leihgabe Jessic Ngankam ist ein weiterer hinzugekommen. Den 24-Jährigen zeichnen Physis und Tempo aus. Sportdirektor Marcus Mann ist sicher, dass Ngankam ein Spieler ist, der "den Unterschied ausmachen" kann.
Schlüsselspieler: Vor einem Jahr kam Marcel Halstenberg von RB Leipzig zu seinem Heimatverein zurück und übernahm sofort die ihm zugedachte Rolle als Führungsspieler in der 96-Defensive. Zur neuen Saison macht Stefan Leitl den 32-Jährigen sogar zu seinem Elfmeterschützen.
Was für den Aufstieg spricht: Dass Hannover zurück in die Bundesliga will, ist kein Geheimnis. Und langsam nähert sich der Verein dem Ziel an. In den letzten vier Jahren schloss 96 von Jahr zu Jahr auf einem besseren Platz ab, zuletzt war es Rang 6. Trainer Stefan Leitl weiß, wie man aufsteigt, mit Fürth ist es ihm bereits gelungen. Nun will er unbedingt den nächsten Verein ins Oberhaus führen.
Wichtigster Transfer: An Diego Demme waren die Verantwortlichen der Hertha bereits seit langer Zeit interessiert, mit etwas Verspätung konnten sie den zentralen Mittelfeldspieler von der SSC Neapel in die deutsche Hauptstadt locken. Der 32-Jährige soll mit seiner Erfahrung der neue Fixpunkt in der Zentrale des Berliner Spiels werden.
Schlüsselspieler: 22 Tore erzielte Mittelstürmer Haris Tabaković in seiner ersten Saison in Deutschland. Anlaufzeit? Fehlanzeige! Dass die Hertha den 30-Jährige halten konnte, war extrem wichtig. Nun könnte er die "Alte Dame" im zweiten Anlauf zurück in die Bundesliga ballern.
Was für den Aufstieg spricht: Schon im Vorjahr hatte die Hertha einen guten Kader, doch er wurde sogar noch einmal verstärkt. Auch die Verpflichtung von Trainer Christian Fiél, der für Ballbesitz- und Offensivfußball steht, macht deutlich, dass Hertha BSC endlich seiner Favoritenrolle gerecht werden möchte. Geschäftsführer Thomas Herrich sagt sogar: "Ein Aufstieg ist alternativlos!"
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Wichtigster Transfer: Dass Schalkes neuem Kaderplaner Ben Manga mit Moussa Sylla ein Glücksgriff gelungen sein könnte, darauf deuteten die Testspiele der Sommervorbereitung an. Siebenmal traf der Malier in Tests gegen unter anderem Dynamo Kiew. Der Stürmer, der vom französischen Zweitligisten Pau FC nach Gelsenkirchen gewechselt war, bringt neben seinem Torriecher (15 Treffer in der Vorsaison) ordentlich Tempo mit, sucht regelmäßig die Tiefe und ist in vorderster Reihe flexibel einsetzbar.
Schlüsselspieler: In der aus königsblauer Sicht enttäuschenden Vorsaison war Kenan Karaman einer der wenigen Lichtblicke. 13 Tore und sieben Vorlagen gelangen dem Offensivspieler, der die Spiele stets mit vollem Einsatz bestreit. Dafür wurde er belohnt, indem ihm Trainer Karel Gaerarts zur neuen Spielzeit die Kapitänsbinde anvertraute.
Was für den Aufstieg spricht: Nach einem großen Umbruch in diesem Sommer kommen aus Gelsenkirchen keine großen Ansagen in Richtung Aufstieg. In der oberen Tabellenhälfte wolle man ins Ziel kommen, heißt es. Sollte das neu formierte Team schneller als erwartet zu einer Einheit werden, dann könnte Schalke von seinen leidenschaftlichen und lautstarken Fans aber sogar noch etwas weiter nach vorn gepeitscht werden.