2. Bundesliga
Zwölf Spieltage sind in der 2. Bundesliga gespielt, gleich die Hälfte aller Teams kann sich berechtigt Hoffnung auf den Aufstieg machen. Spitzenreiter Hannover 96 und den Tabellenneunten 1. FC Magdeburg trennen nur vier Punkte. bundesliga.de sagt, wer derzeit die besten Karten im Kampf um die Bundesliga hat.
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Was war das nur für ein Spieltag vor der Länderspielpause: Nur zwei der ersten neun Teams der Tabelle konnten gewinnen, wodurch das Rennen um den Aufstieg immer enger wird. Lediglich vier Punkte trennen Spitzenreiter Hannover 96 und den Tabellenneunten 1. FC Magdeburg vor der 13. Runde in dieser Saison. Spannung ist also garantiert im Rennen um den Aufstieg - die Hälfte der 2. Bundesliga kann sich berechtigt Hoffnungen auf die Spitzenplätze machen.
Trotz einer 1:3-Niederlage bei der SV Elversberg verteidigte Hannover 96 den Platz an der Sonne: Die Niedersachsen stehen nun seit dem 11. Spieltag an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga - für sie ist es die erste Tabellenführung seit über sieben Jahren (zuvor zuletzt nach dem 27. Spieltag 2016/17). 22 Punkte nach 12 Spieltagen sind für Hannover die beste Zwischenbilanz seit der Saison 2001/02. Damals gab es unter Ralf Rangnick 28 Punkte, am Ende der Saison stieg 96 als Tabellenführer souverän in die Bundesliga auf. Die Leitl-Elf ist das defensivstärkste Team der 2. Bundesliga, kassierte an den ersten zwölf Spieltagen lediglich zehn Gegentore.
Der SC Paderborn musste sich trotz langer Führung im Topspiel gegen Fortuna Düsseldorf mit einem Remis begnügen und verpasste so den Sprung an die Tabellenspitze. Die Ostwestfalen kassierten die wenigsten Niederlagen (1) aller Teams der 2. Bundesliga, gleichzeitig gab es in Spielen mit Paderborner Beteiligung die meisten Unentschieden (6). Mit ein bisschen mehr Durchschlagskraft vorne (19 Saisontore bedeuten ligaweit nur Rang elf) wäre für Paderborn auch die Tabellenführung drin. Dafür gehört die Paderborner Defensive zu den besten der Liga: 14 Gegentore werden ligaweit nur von drei Teams unterboten, der xGoals-Wert der Paderborner Gegner (12,7) ist sogar der niedrigste ligaweit.
Fortuna Düsseldorf (21 Punkte)
Fortuna Düsseldorf hat nach zwei Niederlagen in Serie durch ein 1:1 gegen Paderborn den Negativtrend gestoppt. Die Rheinländer halten sich in dieser Saison beharrlich in den Top 3 - mit Ausnahme des 2. Spieltags standen die Düsseldorfer immer auf einem der ersten drei Plätze. 21 Punkte bedeuten für die Fortuna dieselbe Ausbeute wie zum selben Zeitpunkt der Vorsaison, als am Saisonende für die Thioune-Elf der Relegationsrang heraussprang. Bauen kann F95 dabei vor allem auf die starke Defensive um Torwart Florian Kastenmeier: Einzig Hannover kassierte weniger Gegentore (10) als Düsseldorf (13).
Einen späten Dämpfer musste der Karlsruher SC beim 1:1 gegen Preußen Münster hinnehmen, in der Nachspielzeit kam der Aufsteiger zum Ausgleich gegen die Badener. 20 Punkte nach 12 Spieltagen bedeuten für den KSC die beste Zwischenbilanz seit der letzten Aufstiegssaison 2006/07 (damals waren es zum selben Zeitpunkt allerdings satte 28 Punkte). Die Eichner-Elf erzielte 23 Tore - das sind über sieben mehr, als nach dem Expected-Goal-Modell zu erwarten gewesen wären. Ergo: Der KSC hat die beste Abschluss-Effizienz (+7,4) der 2. Bundesliga.
Auch wenn der Hamburger SV nach dem 1:3 in Braunschweig seit drei Partien ohne Sieg ist: Die Hanseaten sind eines der konstantesten Teams, wenn es um die Teilnahme am Aufstiegsrennen in der 2. Bundesliga geht. Seit dem Bundesliga-Abstieg 2018 holte der HSV an den ersten zwölf Spieltagen immer mindestens 19 Punkte (wie auch in der aktuellen Saison) und war nie mehr als drei Punkte von einem der ersten drei Plätze entfernt (aktuell sind es zwei). Die "Rothosen" sind das offensivstärkste Team der 2. Bundesliga (26 Saisontore) und trafen unter anderem als einziges Team schon fünf Mal nach Kontern.
Das verflixte zweite Jahr? Nicht für die SV Elversberg, die im zweiten Jahr nach dem Aufstieg ganz oben mitmischt und zuletzt im eigenen Stadion Tabellenführer Hannover 96 auseinanderschraubte. Durch den 3:1-Heimsieg gegen den Spitzenreiter sprangen die Saarländer am 12. Spieltag auf Rang sechs vor - das ist bislang die beste Saisonplatzierung. Die Elversberger gaben ligaweit die zweitmeisten Torschüsse ab (176) und trafen unter anderem schon fünf Mal aus der Distanz - Zweitliga-Spitze.
Der 1. FC Köln war wohl der große Gewinner des 12. Spieltags. Nach dem Last-Minute-Sieg gegen Fürth sind die "Geißböcke" aktuell nur drei Punkte von den Top 3 entfernt. Der FC erzielte als einziges Team aus der 2. Bundesliga in jedem Saisonspiel mindestens ein Tor - saisonübergreifend gab es inklusive der letzten Kölner Aufstiegssaison 2018/19 sogar in den letzten 16 Zweitliga-Spielen immer mindestens einen Treffer. Das ist die zweitlängste Serie der FC-Vereinsgeschichte. Das Struber-Team präsentierte sich zuletzt aber auch defensiv sattelfest, kassierten in den vergangenen drei Pflichtspielen kein Gegentor und ließ in den letzten beiden Zweitliga-Spielen (jeweils 1:0 bei Hertha BSC und gegen Fürth) insgesamt nur 13 gegnerische Torschüsse und eine Großchance zu.
1. FC Nürnberg (18 Punkte)
Nach dem 0:0 gegen Kaiserslautern liegt der 1. FC Nürnberg punkt- und torgleich mit dem 1. FC Köln auf dem siebten Tabellenrang. Die Franken sind so etwas wie das Team der Stunde in der 2. Bundesliga, sind seit fünf Zweitliga-Spielen ungeschlagen (drei Siege, zwei Remis) und damit gemeinsam mit Darmstadt am längsten von allen Zweitliga-Clubs. An den vergangenen fünf Spieltagen ging es für den Club von Platz 14 auf Rang sieben hoch. Nürnberg gehört zu den offensivstärksten Teams der 2. Bundesliga. Nur der HSV und Darmstadt erzielten mehr Saisontore (jeweils 26) als die Klose-Elf (24).
Der 1. FC Magdeburg hat zwar aktuell einen kleinen Negativlauf (zuletzt fünf Zweitliga-Spiele ohne Sieg), punktetechnisch aber immer noch die mit Abstand beste Zwischenbilanz seiner Zweitliga-Geschichte (aktuell 18 Punkte, zuvor waren es zu diesem Saisonzeitpunkt maximal 13). Die Bördestädter stehen auch erstmals in der Vereinsgeschichte nach zwölf Spieltagen in der 2. Bundesliga in der oberen Tabellenhälfte und sind nur noch zwei Punkte vom vereinseigenen Hinrunden-Rekord (20 Punkte 2023/24) entfernt. Magdeburg erspielte sich ligaweit die meisten Großchancen (24), der Expected-Goals-Wert der Magdeburger (22,3) ist der viertbeste ligaweit (liegt aber auch nördlich der tatsächlich erzielten 20 Saisontore).