2. Bundesliga
Die heiße Saisonphase läuft, doch in welchen Stadien wird am Saisonende der Aufstieg bejubelt? An der Spitze ist Kiel auf Kurs und St. Pauli mittlerweile erster Verfolger. Düsseldorf hat die Nase vor dem HSV, der auf Patzer der Fortuna hoffen muss. bundesliga.de verrät dir, was für die Konkurrenten spricht.
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Nach dem 32. Spieltag hat Holstein Kiel die Tabellenführung zurückerobert, da die "Störche" ihr Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden mit 1:0 gewonnen haben, während der FC St. Pauli im Stadtderby mit dem Hamburger SV eine bittere 0:1-Niederlage hinnehmen musste. Beide Teams halten mit 64 beziehungsweise 63 Punkten aber weiterhin Kurs Bundesliga.
Dahinter kämpfen Fortuna Düsseldorf und der HSV um die Teilnahme an der Aufstiegs-Relegation, wobei die Rheinländer ihren Vorsprung von vier Zählern durch das 3:1 gegen den 1. FC Nürnberg gehalten haben und dadurch mit einem großen Vorteil in die verbliebenen beiden Spieltage gehen.
Die Relegation hätte Holstein Kiel bereits sicher, der Verein von der Förde kann aber am Samstagabend den direkten Aufstieg aus eigener Kraft perfekt machen. Den "Störchen" reicht dafür ein Unentschieden im Spitzenspiel gegen die Fortuna aus Düsseldorf, die in der Hinrunde noch mit 1:0 besiegt wurde. Es wäre die Krönung einer Spielzeit, die schon jetzt als die erfolgreichste aller Zeiten in die Vereinsgeschichte eingehen wird. Als die Kieler vor drei Jahren in der Relegation am 1. FC Köln scheiterten, hatten sie in der regulären Saison lediglich 62 Punkte geholt. Die wurden schon jetzt übertrumpft, ligaweit sogar die meisten Siege eingefahren (20 Stück an der Zahl).
Schwer vorstellbar, dass die KSV den Vorsprung von vier Punkten auf Düsseldorf noch aus der Hand gibt. Sollte das Heimspiel gegen die Rheinländer allerdings verloren werden, wird es definitiv noch einmal spannend. Düsseldorf trifft am letzten Spieltag im eigenen Stadion auf den 1. FC Magdeburg, während Kiel es auswärts mit Hannover 96 zu tun bekommt. Allerdings: das Team von Marcel Rapp ist mit 36 Zählern die mit Abstand beste Mannschaft in der Fremde und holte in der Hinrunde aus den letzten beiden Spielen sechs Punkte. Der erste Aufstieg in die Bundesliga ist also zum Greifen nah.
Ausgerechnet beim großen Konkurrenten aus der eigenen Stadt hätten die "Kiezkicker" ihre Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs perfekt machen können, am Ende stand aber eine 0:1-Niederlage gegen den HSV. Bitter für das Team von Fabian Hürzeler, das obendrein auch die Tabellenführung wieder aus der Hand gab. Trostpflaster: so kann der FC St. Pauli den Aufstieg im heimischen Stadion vor eigenem Anhang perfekt machten, dazu fehlt lediglich noch ein Sieg gegen den bereits abgestiegenen VfL Osnabrück am Sonntag.
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Es sei denn, Düsseldorf verliert am Vorabend gegen Kiel, dann dürften die "Boys in Brown" sogar bereits auf der Couch jubeln. Hürzelers Mannschaft steht mit 63 Punkten in jedem Fall so gut da wie noch nie zuvor zu diesem Zeitpunkt der Saison, stellt mit lediglich 34 Gegentoren die beste Defensive der Liga und ist am Millerntor mit 35 Punkten eine Macht (bestes Heimteam). Sorgen bereiten könnte höchstens noch ein Blick auf die Hinrunde, in der aus den letzten beiden Spielen nur noch zwei Zähler gesammelt wurden. Aber sogar die könnten zum Aufstieg reichen.
Fortuna Düsseldorf (59 Punkte)
Vier Punkte beträgt der Abstand für Fortuna Düsseldorf - nach oben wie nach unten. Und doch ist damit noch nichts entschieden. Denn für die Rheinländer steht am Samstagabend das schwere Spitzenspiel beim Tabellenführer aus Kiel auf dem Programm. Gewinnt das Team von Daniel Thioune, wären die dann noch um zwei Punkte besseren "Störche" vor dem letzten Spieltag wieder in Reichweite. Verliert es, könnte der Hamburger SV - bereits am Freitag zu Gast beim SC Paderborn 07 - wieder gefährlich nah herangerückt sein.
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Fakt ist, dass die Fortuna das drittbeste Team in der Rückrunde ist. Seit Jahresbeginn holte Düsseldorf fünf Punkte mehr als Verfolger Hamburg und stellt mit 68 Treffern die beste Offensive der Liga. Dadurch ergibt sich mit einem Plus von 31 Toren auch die beste Tordifferenz - möglicherweise ein Faustpfand in der Endabrechnung. Aus den letzten beiden Duellen der Hinrunde wurden drei Zähler geholt, mit dieser Ausbeute wären die Rheinländer mindestens Dritter.
Durch den Derbysieg gegen den FC St. Pauli hat sich die Stimmung an der Elbe noch einmal ordentlich gewandelt, plötzlich ist die Resthoffnung auf den Relegationsplatz beim Hamburger SV wieder zurück. Weil Steffen Baumgarts Truppe allerdings das deutlich schlechtere Torverhältnis besitzt als Düsseldorf (+18 gegenüber +31), müssten die "Rothosen" in den letzten beiden Spielen noch fünf Punkte auf die Rheinländer gutmachen. Ein schwieriges, aber kein unmögliches Unterfangen.
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Ein Blick in die Geschichtsbücher macht Mut. Schließlich war es der HSV selbst, der in der Saison 2021/22 mit zwei Siegen zum Abschluss einen Rückstand von drei Punkten aufholte und es so noch in die Relegation schaffte - die er dann gegen Hertha BSC verlor. Am Freitagabend können und müssen die Hansestädter beim SC Paderborn mit einem Sieg erst einmal Druck auf die Konkurrenz ausüben. Alles andere liegt danach zunächst nicht mehr in ihren Händen. Sollte am 34. Spieltag aber immer noch die Chance auf Rang drei bestehen, muss Hamburg im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg erneut siegen.