2. Bundesliga
Hamburg - Einst ein Talent des Hamburger SV, nun der routinierte Hoffnungsträger des FC St. Pauli: "Fußballgott" Alexander Meier steht beim Hamburger Stadtderby am 25. Spieltag im Mittelpunkt. Der Stürmer befeuert die Aufstiegsträume der Kiezkicker.
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Ein "Fußballgott" verspürt keine Nervosität. Sich verrückt zu machen, entspricht nicht dem Naturell des Alexander Meier. Der Angreifer mit der außergewöhnlichen Innenseite strahlt immer einen Funken Lässigkeit aus. Auch vor dem Stadtderby, das am Sonntag ganz Hamburg in einen Ausnahmezustand versetzen wird.
"Wir haben nicht den Druck, es schaffen zu müssen", sagte der 36 Jahre alte Stürmer vor der brisanten Partie (13.30 Uhr/Sky) der Sport Bild: "Wenn wir am Ende nicht mehr vorne dabei sind, sagen alle: Das ist normal."
St. Pauli gegen den HSV - das ist in diesem Jahr nicht nur ein Prestigeduell um die Vorherrschaft in der Elbmetropole, sondern auch ein echter Kracher im Kampf um den Aufstieg. Meier ist dabei der große Trumpf der Kiezkicker, seine Qualitäten befeuern die Träume der Anhänger.
Seit seiner Verpflichtung im Winter hat der langjährige Bundesliga-Profi in sechs Partien fünf Tore geschossen. St. Pauli, Vierter, kann dem zwei Plätze besser stehenden HSV mit einem Sieg bis auf einen Punkt auf die Pelle rücken. Das Momentum liegt bei den Gastgebern, dem HSV ist im Jahr 2019 ein Stück weit die Leichtigkeit abhanden gekommen.
137 Tore für Frankfurt
St. Pauli ist dagegen hochzufrieden. Mit der Ausgangsposition vor dem Endspurt und vor allem auch mit Meier, der nach einer schwierigen Phase seiner Karriere wieder voll im Flow ist. Dabei fehlte Meier bei seiner Unterschrift am Millerntor die Spielpraxis. Im Sommer 2018 hatte er nach 379 Spielen und 137 Toren für Eintracht Frankfurt keinen neuen Vertrag mehr angeboten bekommen. Meier musste sich plötzlich neu orientieren und blieb letztlich ein Halbjahr ohne Club. "Es gab auch im Sommer Angebote. Aber ich wollte nur Sachen machen, bei denen ich dahinterstehe", sagte er jetzt.
St. Pauli und Meier - das passte schon einmal. In der Jugend schnürte er seine Schuhe für den Verein und feierte ausgerechnet im Derby gegen den HSV im Jahr 2002 sein Bundesliga-Debüt. Kurz darauf zog es ihn zurück in den Volkspark, zum Lokalrivalen, bei dem er allerdings nicht den Durchbruch schaffte. Der gelang dann mit Nachdruck in Frankfurt.
"Ich werde so lange spielen, bis mein Körper mir Signale gibt"
Ein Karriereende des Bundesliga-Torschützenkönigs der Saison 2014/15 ist noch nicht in Sicht, er kann sich vorstellen, auf St. Pauli weiterzumachen. "Ich werde so lange spielen, bis mein Körper mir die Signale gibt aufzuhören", sagte Meier, der am Rande Hamburgs aufwuchs: "Oder ich eines Morgens aufwache und denke: 'Oh nein, jetzt ist heute schon wieder Training.' Aber ich glaube, das wird nicht passieren."
Claudio Pizarro, Werder Bremens 40 Jahre alter Sturm-Oldie, sei durchaus ein Vorbild. "An ihm sieht man, dass es nicht immer auf das Alter ankommt."
SID