2. Bundesliga
Der 1. FC Kaiserslautern hat nach einer schweren Saison die Klasse gehalten. Grund genug, sich nun auf das Endspiel im DFB-Pokal gegen Bayer 04 Leverkusen zu freuen.
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Die Vorfreude hielt sich beim 1. FC Kaiserslautern Anfang April definitiv noch in Grenzen. Unmittelbar nach dem 2:0-Erfolg über den 1. FC Saarbrücken war sie natürlich groß. Klar, Finaleinzug und das im Derby. Doch schon bald mischte sich unter die Vorfreude auf das Pokalfinale, das erste seit 21 Jahren, eine gewisse Sorge. Denn, was im Pokal laufen wollte, das kam in der Liga so gar nicht ins Rollen. Die Pfälzer befanden sich mitten im Abstiegskampf, die Aussicht auf die 3. Liga lag wie ein dunkler Schatten über dem Betzenberg.
Sechs Wochen später ist die Situation eine andere. Schon nach der 1:3-Niederlage gegen Hertha BSC am 33. Spieltag war der Klassenerhalt in trockenen Tüchern, weil die Konkurrenz patzte. "Die ganze Zeit konnten wir uns noch nicht so richtig aufs Finale freuen, weil wir dieses wichtige Ziel erst einmal erreichen mussten", erklärte FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen. Es ist erreicht, die Vorfreude kann beginnen!
Und die dürfte tatsächlich groß sein. Denn vor, und auch während der Saison, schien ein nationaler Titel unerreichbar zu sein. Jetzt ist Kaiserslautern nur noch einen Schritt vom Pokalsieg und somit auch vom internationalen Wettbewerb entfernt. "Zum Glück haben wir den Klassenerhalt geschafft und können jetzt damit anfangen, uns mit dem Finale und Leverkusen zu beschäftigen. Für mich ist es etwas ganz Besonderes, für den FCK in Berlin als Kapitän aufs Feld laufen zu können und solch ein Spiel bestreiten zu dürfen – für den Verein, von dem ich seit Kindheitstagen Fan bin", sagte Jean Zimmer.
Doch der 30-Jährige warnte auch umgehend vor der bevorstehenden Hürde: "Natürlich wird es gegen Leverkusen eine unfassbar schwere Aufgabe", sagte Zimmer. Unfassbar, weil Leverkusen nach der historischen Saison als ungeschlagener Deutscher Meister erst ein Spiel verloren hat - am Mittwoch im Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo.
Und so befinden sich die Teufel irgendwo zwischen Respekt, Hochachtung, Mut und Vorfreude. "So wie die Mannschaft und Xabi Alonso die ganze Saison auftreten, werden sie uns nicht den Gefallen tun, uns zu unterschätzen", glaubt auch Hengen. "Für die Saison von Bayer Leverkusen fallen zurecht jede Menge Superlative."
Und wenn es nach Alonso geht, werden weitere dazu kommen. Denn Leverkusen will sich den Traum vom Triple erfüllen, den ersten Pokalsieg seit 1993 einfahren. Für den FCK wäre es nach 1990 und 1996 sogar der dritte. "Jeder Spieler weiß, was für eine schöne Aufgabe dieses Finale ist. Ich hoffe, dass es einen richtigen Kampf gibt", sagte Torwarttrainer und Ex-Spieler Gerry Ehrmann. Der ehemalige Keeper muss es wissen, denn bei beiden Pokalsiegen stand der heute 65-Jährige im Kader.
Für Friedhelm Funkel wird es dagegen vorerst das letzte Highlight am Betzenberg sein. Nach dem geschafften Klassenerhalt, den die Pfälzer mit einem 5:0-Erfolg über Braunschweig noch einmal untermauerten, und dem Pokalspiel gegen Leverkusen beendet der Coach seine Tätigkeit beim FCK. Der Pokalsieg wäre ein krönender Abschied.
Leverkusen holt sich das Double. Granit Xhaka entscheidet das Pokalfinale mit einem Traumtor. Und der Pokalsieg ist absolut verdient. Leverkusen gibt von Beginn an den Ton an, ist das bessere Team und geht verdient in Führung. Die Gelb-Rote Karte gegen Kossounou kurz vor dem Seitenwechsel verändert das Spielgeschehen nicht wirklich. Lautern macht zu Beginn der zweiten Halbzeit das Spiel, Leverkusen verwaltet die Führung. Wirklich in Gefahr gerät die aber nicht mehr.
Nach einem Foulspiel lässt sich Hrádecký sehr viel Zeit und sieht die Gelbe Karte.
Die letzten Minuten laufen und Friedhelm Funkel bringt die letzte Offensivkraft. Geht noch etwas?
Schiedsrichter Bastian Dankert lässt sechs Minuten nachspielen.
Andrich macht das schon sehr clever und zieht einen Zweikampf bei einem Lauterer Konter.
Elvedi geht etwas zu energisch in den Zweikampf und sieht gelb.
Ein langer Ball landet bei Frimpong, der direkt auf Wirtz durchsteckt. Doch Zimmer hat noch einen Fuß dazwischen.
Leverkusen tut nun wieder mehr für das Spiel. Allerdings mit sehr viel Ruhe.
Da ist ein gefährlicher Konter des Bundesligisten. Wirtz spielt den mitlaufenden Frimpong auf der rechten Seite komplett frei. Der Niederländer geht rechts an Krahl vorbei, entscheidet sich aus spitzem Winkel aber für den Querpass und findet nur gegnerische Verteidiger.
Nach einem Foulspiel an Adli bekommt Leverkusen im rechten Halbfeld einen Freistoß. Den bringt Grimaldo direkt auf das Tor. Kein Problem für Krahl.
Die "Roten Teufel" übernehmen zunehmend die Spielkontrolle und kommen durch Ache auch zu guten Möglichkeiten.
Der Angreifer probiert es einfach nochmal aus der Distanz. Der Ball geht flach Richtung linkes Eck. Hrádecký muss sich da ganz lang machen, kann aber parieren.
Mit einem langen Ball wird Ache auf die Reise geschickt. Der wird zwar von zwei Gegnern bedrängt, kommt aber dennoch zum Abschluss. Der Ball geht knapp am Tor vorbei.
Da wäre beinahe das 2:0 gefallen. Die Ecke von der rechten Seite kommt scharf vors Tor. Stanišić steigt hoch und legt die Kugel knapp am Tor vorbei.
Gerade erst eingewechselt probiert es Adli aus gut 20 Metern. Krahl reißt gerade noch die Fäuste hoch und klärt zur Ecke.
In den ersten Minuten haben sich die taktischen Systeme kaum verändert. Leverkusen macht das Spiel, Kaiserslautern lauert auf Konter.
Der Ball rollt wieder.
Gerade wird nicht gespielt. Aufgrund von Pyrotechnik und Rauchschwaden hat Referee Bastian Dankert das Duell unterbrochen.
Erwartungsgemäß reagieren die Trainer auf den Platzverweis. Ache steht nun auf dem Platz. Bei Leverkusen spielen nun Adli und Stanišić.
Granit Xhaka ist der König der Fernschuss-Tore. 2023/24 traf er nicht oft, aber wenn dann sehenswert. Alle drei Treffer seiner Bundesliga-Saison.
Der Deutsche Meister ist auf dem besten Weg, das Double einzufahren. Zumindest nach dem Ergebnis. Leverkusen führt nach einer starken ersten Halbzeit verdient 1:0. Bayer 04 gibt früh den Ton an, dominiert den Gegner, kommt auf rund 80 Prozent Ballbesitz. Auch nach dem Treffer ist Leverkusen weiterhin das bessere Team, lässt Kaiserslautern nicht ins Spiel kommen. Und doch gibt es kurz vor dem Seitenwechsel einen möglichen Gamechanger. Kossounou war bereits früh verwarnt und sieht kurz vor dem Halbzeitpfiff die Gelb-Rote Karte.
Das hätte der Ausgleich sein müssen. Raschl wird im Sechzehner flach angespielt. Der Mittelfeldspieler zieht umgehend ab. Die Kugel rauscht am Tor vorbei.
Es gibt noch einmal 180 Sekunden extra.
Kossounou hatte früh den gelben Karton gesehen. Auch die zweite Verwarnung des gesamten Spiels geht an den Abwehrspieler. Und das ist in Ordnung. Kossounou kommt einen Schritt zu spät; trifft Tomiak zwischen Knöchel und Wade und sieht die Gelb-Rote Karte.
Kaiserslautern hat den Kampf gegen den Favoriten auf jeden Fall angenommen. 60 Prozent der Zweikämpfe gehen an den FCK.
Auch wenn dem FCK aktuell in der Offensive nicht viel einfällt, macht es der Zweitligist alles andere als schlecht. Kaiserslautern steht in der Defensive sehr kompakt, lässt trotz der Leverkusener Dominanz nur sehr wenig zu.
Auch der FCK spielt sich nun mal wieder in den Strafraum der Leverkusener, findet ein wenig Entlastung. Redondo zieht auch aus der Box von der linken Seite ab, verzieht aber deutlich.
Das 1:0 von Granit Xhaka sorgt beim Public Viewing der Werkself für Freudensprünge.
Nach der starken Anfangsphase von Kaiserslautern sind die Spielanteile mittlerweile klar verteilt. Leverkusen kommt auf fast 80 Prozent Ballbesitz.
Leverkusen gibt mittlerweile klar den Ton an, lässt den Zweitligisten kaum noch ins Spiel kommen. Wenn der FCK aber einen Umschaltmoment bekommt, geht es schnell in die andere Richtung.
Mit einem tollen Steckpass wird Grimaldo im Strafraum freigespielt. Der Spanier legt direkt quer an Krahl vorbei, doch Schick kommt nicht an die Kugel.
Dieses Mal schickt Xhaka den schnellen Außenspieler mit einem Traumpass. Doch Frimpong findet keinen Mitspieler und muss abbrechen.
Was für ein tolles Tor. Den Versuch von Wirtz kann die Hintermannschaft des Zweitligisten noch klären. Zolinski spitzelt die Kugel weg. Dort nimmt sich Xhaka die Kugel und netzt aus 18 Metern mit einem wunderbaren Schuss ein.
Ein Ball landet bei Grimaldo, der den direkten Weg zu Schick sucht. Aber Tomiak schmeißt sich rechtzeitig dazwischen.