2. Bundesliga
Geballte Tradition zum Auftakt: Mit dem Hamburger SV und dem FC Schalke 04 eröffnen zwei Mannschaften die Saison in der 2. Bundesliga, die zu den Gründungsmitgliedern im Oberhaus zählen.
Die 2. Bundesliga geht in eine neue Runde und drekt zum Auftakt wartet ein absolutes Topspiel mit geballter Tradition auf die Zweitliga-Fans: Der Hamburger SV empfängt den FC Schalke 04 im Volksparkstadion. "Die Vorfreude ist riesig, besonders vor dem Hintergrund dieses Auftakts. Das ist ein unfassbares Highlight. Es ist ein geiles Gefühl, daheim vor ausverkauftem Haus bei Flutlicht zu spielen - es gibt nichts Besseres. Für solche Spiele liebt man den Sport und ist Fußballprofi geworden", schwärmt HSV-Torjäger Robert Glatzel vor dem Saisonstart vom prestigeträchtigen Duell gegen die Königsblauen.
Auch bei den Gästen ist die Vorfreude riesig: "Mit Schalke und dem HSV treffen zwei Clubs mit großem Namen aufeinander. Es ist ein Topspiel und für die Zuschauer sicherlich ein tolles Auftaktspiel", betonte S04-Coach Thomas Reis vor dem Auftakt in die neue Saison der 2. Bundesliga. Am Freitagabend trifft im Volksparkstadion die beste nicht aufgestiegene Mannschaft, der HSV, auf das in der Vorsaison stärkere der zwei abgestiegenen Teams aus dem Oberhaus, Schalke. Beide Mannschaften waren Gründungsmitglieder im Oberhaus, als die Bundesliga vor 60 Jahren in die erste Saison startete.
Ganze 109 Mal trafen die beiden Traditionsklubs bereits aufeinander. Dabei ist die Bilanz relativ ausgeglichen, Schalke liegt hauchzart vorne. Der HSV könnte das in dieser Saison aber ändern. Denn Schalkes 43 Siegen stehen 41 Hamburger Erfolge gegenüber, 25 Mal trennten sich die beiden Teams Unentschieden.
Dabei wäre es gar nicht verwunderlich, wenn die Bilanz exakt identisch wäre - in der Bundesliga ist sie das nämlich. Beide gewannen 38 Mal bei 24 Unentschieden. In der 2. Bundesliga kam es erst zu zwei Aufeinandertreffen in der Saison 2021/22: Im Volksparkstadion trennten sich die Teams 1:1 Unentschieden, in der Gelsenkirchener Veltins-Arena gewann der HSV mit 3:1.
Dabei gab es immer torreiche Partien mit einem Torschnitt von 3,15 Treffern pro Spiel liegt das Duell über dem Durchschnitt. Dabei trafen die Hamburger sogar häufiger, obwohl sie in der Bilanz hinten liegen: 166 Mal knipste Königsblau, 177 Mal die Rothosen.
Der letzte Sieg von Schalke ist jedoch auch noch nicht lange her, denn in der letzten gemeinsamen Bundesliga-Saison, 2017/18, gewann Königsblau im Hinspiel zuhause mit 2:0, verlor dann aber beim HSV mit 3:2. Überhaupt gewinnen in diesem Duell häufig die Heimteams: 27 Mal siegte der HSV im Volkspark, nur zwölf Mal konnte S04 Punkte mit nach Gelsenkirchen nehmen. 14 Mal gab es keinen Sieger.
Das Auftaktspiel dürfte auch direkt eine erste Standortbestimmung für beide Clubs sein: Konnte der FC Schalke 04 den erneuten Abstieg verkraften und sich unter Trainer Thomas Reis ausreichend neu aufstellen, um direkt wieder in der Spitzengruppe anzugreifen?
Mit Moritz Jenz, Tom Krauß, Alex Kral und Tim Skarke musste Königsblau einige Abgänge von Leistungsträgern aus der Abstiegssaison in Kauf nehmen. Zudem verließen mit Maya Yoshida, Jere Uronen, Sepp van den Berg, Michael Frey und Alexander Schwolow diverse weitere Spieler den Verein wieder, die zusammen einiges an Spielzeit sammelten.
Dafür können die neuen Kräfte direkt zeigen, was sie drauf haben. Schalke verstärkte sich bisher unter anderem mit Ron Schallenberg, Paul Seguin, Bryan Lasme und Marius Müller. Ist Königsblau direkt bereit für den erneuten Aufstiegskampf?
Deutlich weniger Personalrotation gab es beim Hamburger SV. Trotzdem mussten die Rothosen einen erneuten Rückschlag verarbeiten: Zum zweiten Mal in Folge scheiterte der HSV nach einem starken Schlussspurt in der Liga am Gegner in der Aufstiegsrelegation. Die Mannschaft von Tim Walter stabilisierte sich immer mehr - kann seine Truppe diese Saison den direkten Aufstieg angreifen?
Vor allem der Wechsel von Leistungsträger Sonny Kittel wird schmerzen, sein Vertrag wurde nicht verlängert. Zudem muss auch Leihspieler Noah Katterbach, der zur Winterpause kam und direkt einen positiven Impact hatte, ersetzt werden.
Dafür schlug der HSV bereits mehrfach auf dem Transfermarkt zu: Mit Guilherme Ramos und Dennis Hadzikadunic sowie Levin Öztunali und Immanuel Pherai bekommen die Hamburger nicht nur zwei Abwehrrecken und zwei hervorragende Kreativspieler hinzu, sondern auch eine Geschichte fürs Herz. Nach zehn Jahren kehrt mit Öztunali der Enkel von Vereinslegende Uwe Seeler zurück in den Volkspark. Bereits von 2006 bis 2013 spielte er für den HSV, wechselte jedoch ohne Profieinsatz zu Bayer 04 Leverkusen. Kann er von Beginn an in die Fußstapfen seines Großvaters treten?