2. Bundesliga
Der FC Schalke 04 ist zurück in der Bundesliga! In einem spektakulären Spitzenspiel setzten sich die Königsblauen nach 0:2-Rückstand zur Pause mit 3:2 gegen den FC St. Pauli durch. Simon Terodde traf doppelt, Rodrigo Zalazar sorgte für die Entscheidung. Igor Matanovic hatte die Kiezkicker mit einem Doppelpack in Führung gebracht. Zwei Spieler der Gäste flogen in der Schlussphase vom Platz.
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Der FC Schalke 04 begann im Vergleich zum 2:1-Sieg in Sandhausen auf zwei Positionen verändert: Dominick Drexler und Thomas Ouwejan starteten anstelle von Rodrigo Zalazar und Kerim Calhanoglu (beide auf der Bank). Der FC St. Pauli war aufgrund eines Corona-Ausbruchs im Team zu mehreren Änderungen gezwungen, insgesamt gab es sechs Wechsel. Unter anderem rückte Dennis Smarsch für Stammkeeper Nikola Vasilj ins Tor und kam so zu seinem ersten Saisoneinsatz in der 2. Bundesliga. Angreifer Igor Matanovic stand erstmals seit dem 23. Spieltag wieder in der Startelf der Kiezkicker.
Die Gastgeber, für die klar war, dass sie mit einem Sieg den Aufstieg perfekt machen können, gaben vor ausverkauftem Haus vom Anpfiff an Gas. Schon nach 36 Sekunden stand Simon Terodde nach einem Fehler von Marcel Beifus ganz allein vor dem Tor der Hamburger, scheiterte aber an Smarsch (1.). Marius Bülter probierte es gleich doppelt (3., 6.), beide Male stand Smarsch im Weg.
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Nachdem die Schalker ihre ersten Chancen vergaben, bekam St. Pauli kurz darauf seine erste Gelegenheit - und nutzte sie. Nach einer Hereingabe von links verlängerte Jackson Irvine die Kugel mit der Hacke, im Strafraumzentrum bekam Matanovic die Kugel, legte sie an einem Gegner vorbei und schoss dann unhaltbar für Schalkes Keeper Martin Fraisl ins rechte Eck (9.).
Schalke machte weiter Druck, doch auch das zweite Tor erzielten die Kiezkicker. Nach einem Fehlpass von Fraisl landete der Ball bei Irvine, der passte zu Matanovic und der Youngster versenkte auch seinen zweiten Torschuss der Partie (17.). Der Spielverlauf war damit auf den Kopf gestellt. Nach 23 Minuten kam Schalke auf 9:2 Torschüsse, hatte über 60 Prozent der Spielanteile und gewann 65 Prozent der Zweikämpfe, auf der Anzeigentafel stand aber ein 0:2.
In der 23. Minute landete der Ball dann im Tor der Hamburger, aber weil Ko Itakura nach einer Ecke von Ouwejan den die Kugel mit der Hand berührt hatte, bevor er sie über die Linie drückte, wurde der Treffer nach Ansicht der Bilder durch den Video-Assistenten aberkannt. Das Tempo blieb hoch, es gab weiter Chance um Chance, die beste vergab Terodde, der nach Kopfball-Vorlage von Drexler den auf der Linie stehenden Jakov Medic anschoss (33.). Terodde, eigentlich Mister Eiskalt, vergab in dieser Saison vor diesem Spiel ganze vier Großchancen, auf diesen Wert kam er gegen St. Pauli fast in der ersten Halbzeit. Dass es zur Pause 0:2 stand, war aus Sicht der Gastgeber extrem frustrierend, aus Sicht der Gäste extrem glücklich.
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Der zweite Durchgang begann direkt so spektakulär, wie der erste aufgehört hatte. Medic zog am Trikot von Terodde, der fiel und es gab einen Elfmeter, den der Schalker Torjäger selbst verwandelte (47.). Wer aber damit gerechnet hatte, dass Schalke, angefeuert durch das Erfolgserlebnis, nun schnell nachlegen würde, sah sich getäuscht. Die Gäste agierten im zweiten Durchgang ballsicherer, erkämpften sich mehr Spielanteile und konnten das Spiel zunächst beruhigen.
Schalke kam trotzdem punktuell wieder durch, so scheiterte etwa wieder Bülter an Smarsch (58.), diesmal von rechts im Strafraum. Kurz darauf wieder Schalker Jubel, denn Darko Churlinov hatte getroffen, aber die Fahne ging hoch, denn der Offensivmann stand knapp im Abseits (68.).
Drei Minuten später war es dann aber soweit. Nach Kopfball-Ablage von Churlinov schoss Terodde aus elf Metern durch die Beine von Smarsch zum 2:2 ein (71.). Für den Torjäger war es sein 29. Treffer in dieser Saison, er stellte seinen persönlichen Rekord für eine komplette Zweitliga-Spielzeit ein und egalisierte auch den Schalker Saisonrekord in den oberen beiden Spielklassen (Klaus Fischer und Klaas-Jan Huntelaar hatten einst 29 Tore in der Bundesliga erzielt).
St. Pauli wollte antworten, Beifus scheiterte mit einem Volleyschuss nach einer Ecke an Fraisl (76.). Im Gegenzug fand Bülter dafür den eingewechselten Rodrigo Zalazar, der das Leder aus 13 Metern zum 3:2 unter die Latte schweißte (76.). Die Fans in der Arena waren nun völlig aus dem Häuschen. Als dann Beifus nach einem harten Einsteigen gegen Florian Flick die Rote Karte sah (82.), war Schalke endgültig auf Aufstiegskurs. In der Nachspielzeit flog auch noch Doppel-Torschütze Matanovic mit Gelb-Rot (90.+5). Die Königsblauen gab die Führung nicht mehr her, vergaben durch Terodde sogar die Chance auf das 4:2 (90.+7), siegten verdient und machten die Rückkehr in die Bundesliga perfekt.