2. Bundesliga
Mit Mike Büskens kam die Wende! Seit der "Eurofighter" auf Schalke als Interimstrainer übernahm, läuft's bei den Königsblauen. Fünf Spieltage vor Schluss ist der FC Schalke 04 Tabellenführer. Der Traum vom direkten Wiederaufstieg lebt.
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Das ist wohl gemeint, wenn vom "Trainereffekt" gesprochen wird. Seit Co-Trainer Mike Büskens beim FC Schalke 04 als Interimscoach übernahm, holte der Bundesliga-Absteiger aus vier Spielen vier Siege, schoss 10:2 Tore und katapultierte sich damit an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga. Bis zum 28. Spieltag standen die Gelsenkirchener diese Saison nie besser als auf Platz vier. Die Unkenrufe zur Entlassung von Dimitrios Grammozis und deren Zeitpunkt sind verstummt, Schalke startet aus der Pole Position in die abschließenden fünf Spieltage.
Zugegeben, der Platz an der tabellarischen Sonne ist aktuell nicht mehr als eine Momentaufnahme. Im engen Rennen um die Aufstiegsplätze beträgt der Abstand zwischen Spitzenreiter Schalke und Darmstadt 98 auf dem undankbaren vierten Rang nur zwei Punkte. Ein Ausrutscher könnte reichen, um am 34. und letzten Spieltag doch mit leeren Händen dazustehen.
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Allein: Von Ausrutschern fehlt unter Büskens' Schalke bislang jede Spur. Der gebürtige Düsseldorfer, der seit dem UEFA-Cup-Sieg als Spieler 1997 Heldenstatus auf Schalke genießt, stärkt im Kader das Wir-Gefühl, findet bei den Spielern den richtigen Ton. Im offensiven Mittelfeld wirken Rodrigo Zalazar und Dominick Drexler wie ausgewechselt, Drexler gelangen in den vier Spielen unter dem "Eurofighter" vier Torbeteiligungen, eine mehr als zuvor in 16 Einsätzen unter Grammozis.
Defensiv stellte Büskens von Grammozis' Dreier- auf Viererkette um - erfolgreich: Nachdem das Team im letzten Spiel unter seinem Vorgänger zuhause vier Gegentore gegen Aufsteiger Hansa Rostock kassierte, folgten in den vier Partien darauf nur noch zwei weitere. Phasen, in denen mit Ball nicht viel gelingen will, übersteht das Team defensiv neuerdings unbeschadet.
Insgesamt spielt Schalke variabler, wirkt weniger ausrechenbar - was aber nicht heißt, dass das Lieblingsrezept dieser Mannschaft keine Anwendung mehr fände, im Gegenteil: Simon Terodde wuchtet auch unter Büskens stoisch die hohen Bälle ins Netz, mit denen seine Teamkollegen ihn so gerne füttern. Mit 22 Toren, fünf mehr als die nächstbesten Schützen, steht er vor seiner vierten Torjägerkanone in der 2. Bundesliga.
Nach zwölf Punkten gegen Ingolstadt, Hannover, Dresden und Heidenheim hat Schalke die ganz dicken Brocken nun allerdings noch vor der Brust: Mit Darmstadt und Bremen an den kommenden beiden, sowie St. Pauli und Nürnberg an den letzten beiden Spieltagen spielt Schalke tatsächlich noch gegen jedes Team aus den Top fünf. Vier direkte Duelle um den Aufstieg! Zwischendurch geht es am 32. Spieltag nach Sandhausen. Nach dem überzeugendsten seiner vier Siege, zuletzt gegen Heidenheim, schickte Büskens, der 2012 schon mit Greuther Fürth in die Bundesliga aufstieg, via Social Media eine Video-Botschaft an die Schalke-Fans: "Alleine sind wir nichts. Gemeinsam sind wir alles."
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Wenn eine Überlegung des Trainerwechsels war, mit einer Schalker Galionsfigur auf Emotionen zu setzen und so vor allem die Hartgesottenen in der Nordkurve vor den Aufstiegskarren zu spannen, dann geht dieser Plan bisher auf. Die S04-Fans glauben an den Traum vom direkten Wiederaufstieg und sorgen im endlich wieder vollen Stadion für eine Atmosphäre, die die Mannschaft trägt - zurück in die Bundesliga? Dann stünde Legende Büskens, der im Sommer unabhängig vom Saisonausgang wieder ins zweite Glied rücken will, auf Schalke wohl kurz vor der Heiligsprechung.