2. Bundesliga
Fortuna Düsseldorf hat den SV Darmstadt 98 mit 2:1 (2:0) geschlagen und dadurch Schützenhilfe im Aufstiegskampf geleistet. Für die Fortuna trafen Emmanuel Iyoha (3.) und Matthias Zimmermann (10.), Tobias Kempe erzielte den Anschlusstreffer per Foulelfmeter (60.). Kurz vor dem Ende flogen Daniel Ginczek mit Rot (87.) und Klaus Gjasula mit Gelb-Rot (88.) vom Platz.
Viele Fans von Schalke, Bremen, Hamburg und St. Pauli schauten an diesem Freitagabend in die Merkur Spiel-Arena. Der Auftrag der vier Aufstiegskandidaten war klar: Die Fortuna möge doch bitte mit einem Heimsieg gegen den Tabellenzweiten SV Darmstadt 98 Schützenhilfe im Aufstiegskampf leisten. Für diese Mission musste F95-Cheftrainer Daniel Thioune auf Edgar Prib (Gelbsperre) und 13-Tore-Stürmer Rouwen Hennings verzichten. Ao Tanaka und Emmanuel Iyoha starteten stattdessen. Bei den Lilien, die von rund 4000 Fans begleitet wurden, beließ es Chefcoach Torsten Lieberknecht beim Prinzip "Never change a winning team"! Eine Woche zuvor schlug der SVD schließlich Aue mit 6:0.
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Doch das Spiel startete mal so gar nicht nach den Vorstellungen der Gäste. Das defensive Umschaltspiel funktionierte anfangs überhaupt nicht. Düsseldorf gelang der Blitzstart! Nach einem missglückten Einwurf von Fabian Holland eroberte die Fortuna auf rechts den Ball, Felix Klaus nutzte einen Doppelpass mit Tanaka, um auf rechts durchzubrechen. Der Blondschopf flankte flach in die Mitte, wo SVD-Balleroberer Patric Pfeiffer zu großen Abstand zu Iyoha hielt. Der großgewachsene Linksaußen legte sich die Kugel 14 Meter vor dem Kasten auf den linken Fuß und vollstreckte unten links (1:0, 3.).
Nur sieben Minuten später jubelten schon wieder die Rheinländer: Diesmal lief der Ball blitzschnell durch das Mittelfeld, wo Iyoha zu Shinta Appelkamp klatschen ließ. Der Deutsch-Japaner drehte auf und spulte einige Meter ab, bis er zentral vor dem Sechzehner auf rechts den freien Klaus mitlaufen sah. Dieser zog nicht ab, bediente stattdessen den besser postierten Matthias Zimmermann im Zentrum. Der Ball tippte zwar noch leicht auf, doch der Rechtsverteidiger hatte aus kurzer Distanz keine Mühe unten links einzuschießen (2:0, 10.).
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Während Fortuna mit fast 70 Prozent Ballbesitz das Spielgeschehen unter Kontrolle hatte, kamen die Gäste erstmals in Minute 16 gefährlich in den Sechzehner: Im Gewühl konnte Finisher Luca Pfeiffer aus fünf Metern mit einem Schuss aus der Drehung nur einen Düsseldorfer anschießen (16.). Die Lilien hatten offensiv ihre Mühen, agierten oft zu kompliziert oder liefen sich fest. Ein Fernschuss von Luca Pfeiffer brachte Keeper Florian Kastenmeier nicht in Verlegenheit (25.).
Eine Viertelstunde vor der Pause fand Christoph Klarers Diagonalball rechts im Strafraum Appelkamp, der per Direktabnahme zurück zu Klaus ablegte. Der Blondschopf verzögerte kurz und drosch das Spielgerät aus elf Metern an den rechten Pfosten (30.). Kurz vor der Pause verpasste auf der anderen Seite Finisher Phillip Tietz aus sieben Metern den Anschlusstreffer - die bis dato dickste SVD-Chance (45.)!
Mit drei frischen Kräften kamen die Lilien wütend aus der Pause. Eine davon war Marvin Mehlem, der per Volleyabnahme aus halblinker Position Kastenmeier zu überwinden versuchte. Fortunas Keeper parierte mit einer astreinen Flugeinlage (52.). Wenig später sprach Schiedsrichter Florian Badstübner Darmstadt einen Elfmeter zu! Ausgangspunkt war ein perfekt getimter Steckpass von Mehlem, den Luca Pfeiffer gut annahm und im Duell mit dem aus seinem Tor kommenden Kastenmeier zu Boden ging. Badstübner reichte der Kontakt aus. Tobias Kempe verwandelte den Foulelfmeter souverän unten links - das sechste Saisontor für den Standard-Spezialisten (1:2, 60.).
Kurz darauf hätte Tietz nach einem Ballverlust von Tanaka und dem Zuspiel von Luca Pfeiffer beinahe für den Doppelschlag auf Darmstädter Seite gesorgt. Kastenmeier fuhr gerade noch so den Fuß aus (62.). Mittlerweile hatten die Gäste mit 14:6 Torschüssen ein klares Chancenplus auf ihrer Seite. Doch auch Fortuna meldete sich mit einem Strahl von Zimmermann wieder zu Wort - knapp drüber (68.).
In der Schlussviertelstunde fehlten den Gästen die glasklaren Torchancen, um den knappen Rückstand noch mal umzukehren. Thomas Pledl verpasste derweil frei vor Keeper Marcel Schuhen das 3:1 (87.). Badstübner hatte in den Schlusssekunden alle Hände voll zu tun: Daniel Ginczek trat gegen Klaus Gjasula nach, sah dafür den Roten Karton (87.). Unmittelbar danach musste auch der Darmstädter wegen des Fouls an Ginczek mit Gelb-Rot vom Rasen (88.).
Darmstadt rannte wie verrückt an, sogar Schuhen kam in der Nachspielzeit mit nach vorne. Doch es reichte nicht, Düsseldorf brachte das 2:1 über die Uhr. Wie schon im Hinspiel (3:1) setzt sich die Fortuna durch. Neun der letzten zehn Spiele gegen die Hessen gingen an die Rheinländer, die im Aufstiegskampf Schützenhilfe für S04, Bremen und Co. leisten. Seit zwölf Spielen sind die Fortunen nun ungeschlagen.