2. Bundesliga

2019-01-29T07:30:00Z

Die vier Top-Teams im Aufstiegs-Check

St. Pauli, Köln, Hamburg und Union Berlin gehen ambitioniert ins Fußball-Jahr 2019
St. Pauli, Köln, Hamburg und Union Berlin gehen ambitioniert ins Fußball-Jahr 2019

Köln – Wer schafft den Sprung in die Bundesliga? Diese Frage beherrscht vor dem Start der 2. Bundesliga ins neue Jahr die Diskussionen. Ein Quartett um Herbstmeister Hamburger SV rechnet sich in den abschließenden 16 Partien die besten Chancen auf den Aufstieg aus. bundesliga.de blickt auf die Favoriten im Kampf um die Spitzenplätze.

Die Ausgangslage ist klar: Gleich vier Teams haben die Aufstiegsränge für das kommende Halbjahr fest im Visier. Der HSV will wie Köln die direkte Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs schaffen, dahinter lauern St. Pauli und Union Berlin als direkte Verfolger. Auch Holstein Kiel als Tabellenfünfter und der 1. FC Heidenheim als Sechster sind noch längst nicht abgeschrieben, wenngleich die beiden Außenseiter den Aufstieg nicht als Ziel für das anstehende Halbjahr formuliert haben.

1. FC Union Berlin (4., 31 Punkte, 27:15 Tore)

Aus der Verfolgerrolle startet der 1. FC Union Berlin ins neue Jahr, lediglich drei Punkte Rückstand haben die "Eisernen" aus der Hauptstadt auf den dritten Platz, der zur Teilnahme an den Relegationsspielen gegen den 16. der Bundesliga berechtigt. Nach einer starken Hinrunde ohne Niederlage erwischte es Union erst im letzten Spiel des alten Jahres – ein 0:3 in Aue beendete die beeindruckende Serie und ließ die Lücke zum FC St. Pauli ein wenig aufgehen. "Am Schluss steht man da, wo man hingehört. Das ist im Moment der vierte Patz. Es sind noch 16 Spiele in der Rückrunde. Das sind noch viele Punkte, die man holen kann", gab sich Trainer Urs Fischer zum Jahresabschluss entspannt.

Das Signal aus Berlin ist deutlich: Union Berlin fühlt sich bereit für das Aufstiegsrennen. Das Team um Kapitän Christopher Trimmel überzeugt durch mannschaftliche Geschlossenheit, taktische Flexibilität und die notwendige Portion Kampfgeist. Mit lediglich 15 Gegentoren stellen die "Eisernen" derzeit die beste Abwehr der 2. Bundesliga – ein Faustpfand im Aufstiegsrennen. Wichtig wird bereits der Start für die Köpenicker, denn es geht direkt gegen zwei direkte Kontrahenten zur Sache: Zuerst ist der 1. FC Köln zu Gast an der Alten Försterei, dann geht es für Union Berlin zum FC St. Pauli ans Millerntor. Es dürfte mehr als ein erster Fingerzeig werden, wohin die Reise gehen könnte.

Lediglich 15 Gegentore hat Union-Keeper Rafal Gikiewicz bisher kassiert

FC St. Pauli (3., 34 Punkte, 30:22 Tore)

Bundesliga-Fußball am Millerntor? Das ist für die kommende Saison nicht ausgeschlossen, denn der FC St. Pauli hat sich insbesondere vor dem Jahreswechsel als ernstzunehmender Kontrahent der Topteams HSV und Köln entpuppt. Sieben Spiele ohne Niederlage: Mit einem bemerkenswerten Endspurt katapultierten sich die Kiezkicker auf den dritten Rang und sind der direkte Verfolger des Spitzenduos im Aufstiegsrennen. Eine Leistung, die St. Pauli vor der Saison die Wenigsten zugetraut hatten. Mit einem homogenen Team, das ohne große Stars auskommt, und der brillanten Unterstützung der Fans ist mit den Hamburgern im Kampf um die Spitzenplätze durchaus zu rechnen.

Dafür hat sich der Tabellendritte in der Winterpause noch einmal prominent verstärkt: Alex Meier, bis zum Sommer in Frankfurt und von den Eintracht-Anhängern als "Fußballgott" geadelt, soll in vorderster Front für die entscheidenden Tore zum Aufstieg sorgen. Gerade nach der schweren Knieverletzung von Stoßstürmer Henk Veerman ist der FC St. Pauli auf die Routine des treffsicheren 36-Jährigen, der bereits von 2001 bis 2003 für die Kiezkicker stürmte, angewiesen. Dazu holten die Verantwortlichen um Trainer Markus Kauczinski mit Jakub Bednarczyk (Bayer 04 Leverkusen) einen vielseitigen Youngster für die Außenbahn an Bord. Ob St. Pauli schon bereit ist, die Bundesliga zu entern, wird sich früh zeigen: Am 20. Spieltag geht es gegen Union Berlin, eine Woche darauf zum 1. FC Köln.

Ein "Fußballgott" am Millerntor: Alex Meier ist zu St. Pauli zurückgekehrt

1. FC Köln (2., 36 Punkte, 47:22 Tore)

Nichts dem Zufall überlassen – das dürfte das Motto des 1. FC Köln in der Winterpause gewesen sein. Der eh schon hochkarätig besetzte Kader wurde noch einmal verstärkt: Johannes Geis, der ablösefrei vom FC Schalke 04 zum Tabellenzweiten der 2. Bundesliga stieß, soll in der Mittelfeldzentrale für die notwendige Ordnung sorgen, Florian Kainz, von Werder Bremen verpflichtet, auf der Außenbahn die Offensive nochmals zusätzlich beleben. Für den direkten Wiederaufstieg, der auch dank des Verbleibs von Stars wie Jonas Hector und Timo Horn schon vor dem Start in die Saison angepeilt war, scheint das Team von Trainer Markus Anfang so bestens gerüstet.

Einzig Verletzungsprobleme machten den "Geißböcken" in der Vorbereitung auf das abschließende Halbjahr in der 2. Bundesliga zu schaffen. Gleich mehrere Stammspieler wie Marco Höger mussten wegen Blessuren im Trainingslager auf Mallorca passen und werden den Kölnern für den Jahresauftakt bei Union Berlin nicht zur Verfügung stehen. Dennoch: Das Team zeigte sich im abschließenden Test gegen Ligakontrahent Bochum in ordentlicher Verfassung für den harten Start ins Jahr 2019. Die Trumpfkarte im Aufstiegsrennen ist und bleibt allerdings Top-Torjäger Simon Terodde (bereits 22 Treffer), der in vorderster Front vom formstarken Jhon Cordoba unterstützt wird.

Der Blick geht nach oben: Kölns Supergoalgetter Simon Terodde hat schon 22 Treffer erzielt

Hamburger SV (1., 37 Punkte, 25:19 Tore)

Als Herbstmeister und "Winterkönig" kommt der Hamburger SV in der 2. Bundesliga aus den Startlöchern und geht als Gejagter ins neue Jahr. Mit Erfolgsgarant Hannes Wolf, der die Hanseaten als Coach an die Tabellenspitze geführt hat, will der einstige Bundesliga-Dino in seinem ersten Jahr in der zweithöchsten deutschen Spielklasse direkt den Sprung zurück nach oben schaffen. Die Vorzeichen sehen trotz einer Vorbereitung mit schwankenden Leistungen gut aus: Der HSV hat einen aufstiegserfahrenen Trainer und eine Mannschaft mit einer starken Mischung aus erfahrenen Routiniers wie Aaron Hunt oder Lewis Holtby und den jungen Wilden um Top-Talent Fiete Arp.

"Wir wollen auf unser höchstes Niveau kommen, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass wir es schaffen", kündigte Wolf in der Vorbereitung an. Das wird auch vonnöten sein im engen Aufstiegsrennen: Der HSV bestach im ersten Halbjahr der Saison mehr durch eine kontrollierte Spielweise denn durch Hurra-Fußball, fuhr viele verdiente, allerdings auch knappe Siege ein. Gelingt es gerade in der Offensive mehr Durchschlagskraft zu entwickeln, dann dürfte das Hamburger Intermezzo in der 2. Bundesliga im Sommer vorbei sein. Dabei helfen soll Berkay Özcan, der vom VfB Stuttgart an die Elbe kam. Doch Vorsicht: Die 1:3-Niederlage vor der Winterpause in Kiel zeigte allen Gegnern, dass der Aufstieg auch für den HSV kein Selbstläufer wird.

Von Thomas Reinscheid

Lewis Holtby gehört zu den Leadern beim Hamburger SV
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