2. Bundesliga
Hannover 96 hat sich in einer dramatischen Begegnung am 21. Spieltag der 2. Bundesliga mit 4:3 (3:1) beim Hamburger SV durchgesetzt. Nicolò Tresoldi (11.), Guilherme Ramos (21., Eigentor), Louis Schaub (32.) und Sebastian Ernst (90.+8) trafen für die Gäste, László Bénes (24.), Dennis Hadžikadunić (47.) und Robert Glatzel (86.) für den HSV. Bénes (88.) und Hadžikadunić (90.+16) mussten zudem das Feld mit Roter bzw. Gelb-Roter Karte verlassen.
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Tim Walter nahm beim Hamburger SV nach dem 2:1-Erfolg bei Hertha BSC zwei Änderungen vor. Wie erwartet stürmte Top-Torjäger Robert Glatzel wieder von Beginn an und ersetzte Andras Nemeth. Etwas überraschender war die zweite Personalie: Für den bisherigen Stammkeeper Daniel Heuer Fernandes stand Matheo Raab zwischen den Pfosten.
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Hannover 96 musste im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Hansa Rostock auf den gesperrten Marcel Halstenberg und den zu Galatasaray Istanbul abgewanderten Derrick Köhn verzichten. Dafür durften Bright Arrey-Mbi und Jannik Dehm beginnen. Außerdem brachte Stefan Leitl den Ex-Hamburger Louis Schaub für Kolja Oudenne.
Von Beginn an entwickelte sich eine äußerst unterhaltsame Partie, in der die Gäste gleich ihre erste Chance zur Führung nutzten. Enzo Leopold brachte eine Ecke von der linken Seite mit viel Schnitt auf den kurzen Pfosten. Nicolò Tresoldi lief mit perfektem Timing ein und wuchtete die Kugel aus sieben Metern mit dem Kopf ins linke Eck. Raab war machtlos. Der HSV war um eine schnelle Antwort bemüht, aber ein Distanzschuss von Miro Muheim zischte knapp rechts vorbei (14.). Auf der anderen Seite klingelte es dann wenig später erneut: Nach einem starken Angriff über Fabian Kunze und Schaub brach Sebastian Ernst halbrechts durch bis zur Grundlinie. Die scharfe Hereingabe grätschte Guilherme Ramos aus kurzer Distanz ins eigene Tor.
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Diesmal saß die Hamburger Antwort aber. Nach einer Halbfeldflanke von Miro Muheim fiel die Kugel nach einem Zweikampf zwischen Phil Neumann und László Bénes dem Hamburger vor die Füße, der dann gedankenschnell und technisch perfekt aus halblinker Position genau ins lange Eck traf. Ron-Robert Zieler war bei dem Zehn-Meter-Schuss ohne Chance. Nun waren aber wieder die Gäste an der Reihe. Tresoldi kontrollierte eine Dehm-Flanke stark im Sechzehner, scheiterte dann aber aus kurzer Distanz am glänzend reagierenden Raab. Den Abpraller drosch Schaub aber aus sechs Metern entschlossen rechts ins Eck. Weil Immanuël Pherai nach guter Vorarbeit von Jean-Luc Dompé aber aus zehn Metern über den Kasten schoss, ging es mit der Hannoveraner 3:1-Führung in die Kabinen.
Bevor es im zweiten Durchgang weitergehen konnte, musste ein Tor von Fahrradschlössern befreit werden, die in der Pause vor der HSV-Kurve angebracht wurden. Als es nach gut zehn Minuten Verzögerung dann weitergehen konnte, gelang dem HSV der direkte Anschluss. Nach einer kurz ausgeführten Ecke kam Muheim halbrechts frei zur Flanke und brachte diese mit viel Schnitt ins Zentrum. Der zur Pause für Stephan Ambrosius eingewechselte Dennis Hadžikadunić verlängerte mit dem Kopf unhaltbar ins linke Eck. Kurze Zeit später musste Schiedsrichter Sören Storks die Partie wegen Banner in der Hannoveraner Kurve unterbrechen und schickte die Teams nach einiger Zeit der vergeblichen Vermittlungsversuche in die Kabinen. Etwa eine halbe Stunde später konnte es weitergehen, nachdem die Plakate im Gästeblock eingerollt wurden - und fast wäre dem HSV wieder der Blitzstart gelungen, aber Dompé verfehlte mit einem Schlenzer das rechte Eck nur knapp (62.).
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Kurze Zeit später ließ Schaub das 4:2 aus neun Metern liegen (65.). Auch Robert Glatzel drosch den Ball nach feinem Zuspiel von Bénes aus aussichtsreicher Position über den Kasten (70.). Bei einem Schlenzer von Dompé fehlten dann nur Zentimeter (81.). Der Ausgleich lag in der Luft - und fiel wenig später auch: Die Hamburger führten eine Ecke schnell aus und Muheim bediente Glatzel, während sich Hannover noch sortierte. Der Torjäger köpfte aus kurzer Distanz ohne Mühe ein. Dann schwächten sich die Gastgeber selbst: Bénes grätsche böse gegen Enzo Leopold. Zunächst zeigte Sören Storks nur die Gelbe, aber nach Intervention des Video-Assistenten und Ansicht der Bilder korrigierte er seine Entscheidung und stellte den Hamburger völlig zu Recht vom Platz (88.). Und das Drama war noch nicht zu Ende: Nach schöner Flanke von Sei Muroya traf Sebastian Ernst aus acht Metern mit der rechten Innenseite ins linke Eck. Hannover wieder vorne - und der HSV dann in doppelter Überzahl: Nach einem Foul an Nielsen sah Hadžikadunić die Gelb-Rote Karte (90.+16). So konnte Hannover am Ende einen nicht unverdienten Dreier einfahren. Nach zehn Zählern in vier Rückrundenspielen meldete sich Hannover endgültig im Aufstiegsrennen zurück.
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