2. Bundesliga
Köln - Hannovers Trainer Mirko Slomka konnte seiner Mannschaft trotz der 1:2-Niederlage zum Auftakt der 2. Bundesliga kaum etwas vorwerfen. Der Trainer wusste, dass mit Mit-Absteiger Stuttgart gleich ein echter Brocken auf sein Team wartete. Die Niedersachsen wollen sich nach der Niederlage im Platzregen von Bad Cannstatt nicht beirren lassen und schauen optimistisch in die nächsten Wochen.
Mut machte Fans, Mannschaft und Trainer von Hannover 96 am Ende der Regenschlacht von Stuttgart vor allem die starke Anfangsphase. Zu Beginn des Auftaktspiels attackierte die Gastmannschaft den VfB Stuttgart früh, zwang die Schwaben in die Defensive und kam zu mehreren guten Torchancen. "In den ersten 25 Minuten waren wir sehr gut im Spiel, haben sehr aggressiv nach vorne verteidigt und leider dann zwei Möglichkeiten ausgelassen," befand Slomka nach Spielende.
Mittelfeldstratege Edgar Prib, dessen Kraft im dritten Startelfeinsatz seit seinem Comeback nach Kreuzbandriss für 70 Minuten reichte, scheiterte erst an VfB-Schlussmann Kobel und setzte kurz darauf einen Freistoß ans Außennetz. Prib: "Meiner Meinung nach müssen wir in Führung gehen. Dann kassieren wir das erste Gegentor und das zweite gefühlt direkt im Anschluss."
Auch vom Stuttgarter Doppelschlag ließen sich die "Roten" aber nicht aus dem Konzept bringen. Weydandt setzte entschlossen gegen Awoudja nach und jagte ihn prompt in einen Fehler: Der Innenverteidiger spitzelte den Ball unglücklich ins eigene Tor. Mehr wollte offensiv nicht gelingen, auch weil 96 nach der zweiten Gelben Karte für Matthias Ostrzolek 21 Minuten in Unterzahl spielte, ehe auf Seiten der Stuttgarter auch Awoudja die Ampelkarte sah (85.). Ein beherztes Solo von Florent Muslija in der Schlussphase schloss der Offensiv-Wirbler etwas überhastet ab.
"Im Endeffekt hat das Spiel aber gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft haben", resümierte Kapitän Marvin Bakalorz nach der Nagelprobe vor 52.021 Zuschauern: "Wir haben uns gegen einen extrem guten Gegner und vor so einer Kulisse richtig gut präsentiert, standen defensiv gut und haben auch den einen oder anderen guten Konter gesetzt. Von daher bin ich zuversichtlich, was die nächsten Spieltage betrifft.
In denen ruhen die Hoffnungen auch wieder auf Neuzugang Sebastian Jung: "Für mich war es natürlich gut, mal wieder 90 Minuten durchzuspielen", freute sich der Ex-Wolfsburger. Zuletzt hatte er im Mai 2017 in einem Ligaspiel durchgespielt. In Wolfsburg war durch eine schier endlose Verletzungsmisere seit der Saison 2015/16 nur auf 18 Bundesliga-Einsätze gekommen. Auch diese Personalie zeigt: Der Neuanfang in Hannover ist in vollem Gang.