2. Bundesliga
Der FC Schalke 04 hat Hannover 96 mit 1:0 (0:0) geschlagen. Matchwinner war Marcin Kaminski, der in der sechsminütigen Nachspielzeit das Tor des Tages erzielte (90.+5). Durch den hochverdienten Auswärtsdreier springt Schalke auf Aufstiegsplatz drei. Hannover bleibt auf Rang 13.
Bei Hannover 96 musste Cheftrainer Jan Zimmermann einen Ausfall verkraften: Niklas Hult brach das Abschlusstraining ab und stand daher für das Spiel gegen den FC Schalke 04 nicht zur Verfügung. Luka Krajnc ersetzte ihn hinten links. Aufseiten des Ruhrpott-Clubs brachte Cheftrainer Dimitrios Grammozis Victor Palsson für Florian Flick im defensiven Mittelfeld. Der Isländer kehrte nach abgesessener Sperre zurück.
Hannover gegen Schalke: ein Duell, das nach Bundesliga klingt. Vor rund 40.000 Zuschauern in der HDI Arena war die Kulisse über die gesamte Spielzeit Bundesliga-tauglich. Fußballerisch hatte die Begegnung über weite Strecken relativ wenig zu bieten. S04 war spielbestimmend, hatte mehr Abschlüsse, ließ aber die letzte Konsequenz zunächst vermissen. Die Niedersachsen verbuchten über die gesamte Spielzeit keinen Schuss aufs Tor des S04.
Die "Knappen" hielten das Zepter über die gesamte Spieldauer in der Hand, suchten den Weg in den gegnerischen Sechzehner. Das erste Mal gelang das Rodrigo Zalazar, der unter Gegnerdruck aus spitzem Winkel in die Arme von Ron-Robert Zieler schoss (2.). Auch der Dropkick-Versuch von Dominick Drexler landete nicht im Hannoveraner Tor (11.). Unmittelbar danach gab es die erste dicke Gelegenheit des Spiels: Schalke hatte plötzlich ganz viel Platz auf der rechten Spielfeldseite, Drexler spielte den Ball in den Lauf von Mehmet Can Aydin. Dieser guckte sich die Ecke aus und knallte den Ball aus 13 Metern an den linken Innenpfosten (12.)! Einige Minuten später musste das S04-Eigengewächs allerdings den Platz verlassen. Eine Oberschenkelverletzung machte dem Mittelfeldmann zu schaffen (18.).
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Die Hausherren konnten sich nicht in die Gefahrenzone vorspielen, Lukas Hinterseer hing als 96-Mittelstürmer zumeist in der Luft. In der 28. Spielminute probierte es der ehemalige Bochumer mal per Fallrückzieher, stand dabei aber im Abseits. Auf Schalker Seite verfehlte Malick Thiaw eine Freistoß-Flanke von Thomas Ouwejan per Kopf knapp rechts neben das Tor (33.). Kurz vor der Pause hielt Ouwejan aus 23 Metern selbst drauf, Zieler war auf seinem Posten (42.).
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Schalke wirkte nach der Pause fest entschlossen, die vielen Torchancen endlich in ein Tor umzumünzen. Marius Bülter tauchte erstmals nach dem Wiederbeginn vor dem Kasten der Niedersachsen auf. Zieler drängte den ehemaligen Unioner aber gut ab und verhinderte so den Rückstand (47.). Die nächste Großchance für die Knappen hatte Marcin Kaminski, der nach einem missglückten Schussversuch von Palsson das leere Tor vor sich sah. Aus kurzer Distanz scheiterte der Innenverteidiger etwas überrascht an Zieler, der den Ball über den Kasten wischte (53.). Bei der darauffolgenden Ecke bewies Zieler seine Qualitäten auf der Linie erneut gegen Drexler, dessen Kopfball der 96-Keeper reaktionsschnell mit der Faust über die Latte lenkte (54.).
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Nach dieser Druckphase nach der Pause stabilisierte sich Hannover ein wenig, setzte offensiv jedoch weiter keine Akzente. In der 69. Spielminute hatte der in Hälfte eins eingewechselte Reinhold Ranftl freie Schussbahn, schlenzte den Ball mit seinem schwächeren Linken aber links am Tor vorbei. Kurz darauf tauchte Terodde, der unter den Augen von Dieter Schatzschneider mit dem 154. Zweitligator den alleinigen Torrekord anpeilte, gefährlich im Fünfer auf. Doch der Winkel war nach der halbhohen Flanke von Ouwejan zu spitz (70.).
Die Schlussviertelstunde deutete lange auf ein 0:0 hin, doch Schiedsrichter Benjamin Cortus ließ sechs Minuten nachspielen. Diese nutzte Drexler zu einer punktgenauen Flanke in die Strafraummitte, wo Kaminski die Kugel mit der Hacke annahm, sich drehte und den Ball eiskalt mit links im Tor versenkte - der Lucky Punch für die Gelsenkirchener (90.+5). Schalke siegte angesichts der vielen Tormöglichkeiten hochverdient. Bei Hannover fehlte offensiv jegliche Durchschlagskraft.