2. Bundesliga
Der Hamburger SV hat das kleine Nordderby bei Hannover 96 mit 2:1 (1:1) für sich entschieden. Nach dem Blitzstart durch Sei Muroya (4.) fiel der HSV-Ausgleich durch das Eigentor von Julian Börner (15.). In der Nachspielzeit brachte Ransford-Yeboah Königsdörffer den Rothosen mit einer Einzelleistung den Sieg (90.+2).
Bei Hannover 96 veränderte Cheftrainer Stefan Leitl die Startelf nach der Länderspielpause auf zwei Positionen: Enzo Leopold kam für Max Besuschkow in die Mannschaft, Nicolo Tresoldi erhielt den Vorzug vor Louis Schaub. Aufseiten des Hamburger SV baute Chefcoach Tim Walter die linke Seite um: Miro Muheim spielte links hinten für Tim Leibold, Sonny Kittel ersetzte links vorne den verletzten Jean-Luc Dompe.
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Die 49.000 Zuschauer in der ausverkauften Heinz von Heiden Arena bekamen einen Blitzstart serviert - jedoch nicht zur Freude der rund 8000 Gästefans: Hamburgs Keeper Daniel Heuer Fernandes eröffnete mit einem Querpass links zu Muheim, der bei der Ballannahme wegrutschte. Sei Muroya witterte den Ballverlust, schnappte sich die Kugel und schloss vom rechten Strafraumeck zeitig ab. Heuer Fernandes stand einige Meter vor seinem Kasten und eilte vergeblich zurück - das Spielgerät rollte rechts unten ins leerstehende Tor (1:0, 4.). Das dritte Saisontor des Japaners - nach zwei Treffern auswärts jubelte dieser erstmals vor den eigenen Fans.
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Die Rothosen suchten prompt die Antwort, köpften aber in Person von Robert Glatzel zu zentral auf 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler (7.). In der 15. Minute brachte ein Eigentor von Julian Börner die Gäste so richtig ins Spiel: Moritz Heyer flankte von rechts ins Zentrum, Börner rutschte per Grätsche in den Ball und bugsierte diesen links unten ins eigene Tor. Hinter dem Hannoveraner hätte Glatzel auch bereitgestanden - 1:1! Das zweite Eigentor in dieser Saison für 96 - auch Luka Krajnc traf am 3. Spieltag beim 2:4 in Paderborn ins eigene Netz.
Ein verdienter Ausgleich für den HSV in einem insgesamt giftigen Nordderby (25 Fouls). Das Team von Walter hatte bis zur 22. Minute 4:1 Torschüsse, 65 Prozent Ballbesitz und über 60 Prozent der Zweikämpfe auf seiner Seite. Wenige Minuten vor der Pause hätte Muheim seinen Fauxpas vom 0:1 beinahe aus der Distanz mit einem Strahl wiedergutgemacht, doch die Kugel segelte oben links am Tor vorbei (41.).
Die Hanseaten übernahmen auch nach der Pause die Spielkontrolle. Zunächst hatte der gewohnt torgefährliche Glatzel in Minute 52 zwei Schüsse nacheinander zu bieten - beide verfehlten das Ziel um rund einen Meter. Auf der anderen Seite verfehlte ein Dropkick von Leopold das Ziel (57.). Während Fabian Kunze nach einem Foul an Benes, der sich aus 80 Prozent seiner Drucksituationen erfolgreich löste, die fünfte Gelbe sah (fehlt damit in Heidenheim), blieb der HSV das gefährlichere Team.
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Der eben genannte Benes probierte es ähnlich wie Glatzel zuvor aus der Distanz, doch verzog ebenfalls rechts neben das Tor (65.). Kurz darauf parierte Zieler gegen Kittel am kurzen Eck reaktionsschnell (66.). Rund zehn Minuten vor dem regulären Ende versuchte der eingewechselte Ransford-Yeboah Königsdörffer sein Glück aus der zweiten Reihe, wieder war Hannovers Keeper zur Stelle (86.).
In der Nachspielzeit erlöste der frühere Dresdener die Rothosen, als er sich mit einem spektakulären Sprint aus der eigenen Hälfte nicht von Muroya und auch nicht von Leopold aufhalten ließ. Halblinks im Sechzehner angekommen, schlug Königsdörffer links unten eiskalt zu - Lucky Punch (2:1, 90.+2). Der Hamburger SV feiert einen verdienten Dreier - der fünfte Auswärtserfolg nacheinander. Hannover war insgesamt zu passiv.