2. Bundesliga
Emotionaler Erfolg von Jahn Regensburg: Nach dem 2:1-Sieg in Wiesbaden gedachten alle Aufsteiger ihres ehemaligen Mitspielers Agyemang Diawusie, der im November letzten Jahres plötzlich verstorben war.
Es ist in vielerlei Hinsicht ein historischer Aufstieg für den SSV Jahn Regensburg. Nach dem 2:1-Sieg bei Wehen Wiesbaden ist klar, dass seit Einführung der Relegation zur 2. Bundesliga im Jahr 2009 zum 12. Mal der Drittligist aufsteigt. Es ist das vierte Mal in Folge, dass das unterklassige Team die 2. Bundesliga vervollständigt. Ein eingestellter Rekord, zuletzt geschah dies zwischen 2009 und 2012 viermal in Serie.
Zum dritten Mal nahm der Jahn teil, nur der FC Ingolstadt und der VfL Osnabrück waren öfter dabei (jeweils vier Teilnahmen). Allerdings war kein Verein bislang erfolgreicher als die Regensburger. Drei erfolgreiche Relegations-Teilnahmen schaffte noch kein anderer Club in den bislang 16 Ausgaben.
So viel zum sportlichen Teil. Doch dieser Aufstieg war noch viel mehr...
Es ist schon unglaublich, wie der gesamte Verein einen Schicksalsschlag inmitten der Saison verkraftete, um am Ende das große Ziel, den Aufstieg in die 2. Bundesliga, zu erreichen. Am 28. November 2023 teilte Regensburg mit, dass Agyemang Diawusie plötzlich und unerwartet verstorben sei. Ein Schock für alle Menschen im Verein und ein ständiger Begleiter durch die restliche Saison.
"Ich habe den Tod Diawusies immer noch nicht überwunden. Es fällt mir immer noch schwer, darüber zu sprechen", sagte Trainer Joe Enochs nach dem Spiel am Dienstagabend. Worte, die beschreiben welche Lücke der begabte Fußballer und besondere Mensch - wie seine Mitspieler im Aufstiegsjubel mehrfach betonten - hinterlassen hat.
Umso bemerkenswerter, dass das gesamte Team aus diesem tragischen Vorfall Kraft schöpfen konnte und noch näher zusammenrückte: "Wir haben unser Motto 'Team first'. Das hat die Mannschaft jeden Tag so gelebt. Agy ist ein Teil von uns, ein Teil von dieser Mannschaft", wie es der Coach betonte.
Keine leeren Worte, sondern ein Gefühl, dass den Jahn trotz einer extrem herausfordernden Rückrunde in der 3. Liga - kein Team sammelte zwischen Spieltag 19 und 38 weniger Punkte - in Hin- und Rückspiel der Relegation am vergangenen Freitag und am Dienstag half.
"Wir haben das für Agy geschafft. Wir haben uns geschworen, dass wir für ihn aufsteigen. Ich bin mir sicher, dass er oben sitzt und zuschaut. Dass er so stolz ist, auf das, was wir erreicht haben", so der emotionale Torschütze zum zwischenzeitlichen 2:0 am Dienstag, Konrad Faber. "Er ist ein Teil davon, wir haben das für ihn gemacht. Wir haben uns die letzten zwei Spiele für ihn eingeschworen. Ich bin so stolz, dass ich eine Saison spielen durfte, in der Agy mit dabei war. Der Aufstieg und auch mein Tor sind für ihn."