2. Bundesliga
Der SC Paderborn 07 hat Eintracht Braunschweig hochverdient mit 5:1 (2:0) geschlagen und behauptet sich auf Platz vier aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber St. Pauli und Düsseldorf. Die Tore für die Ostwestfalen erzielten Julian Justvan (28.), Raphael Obermair (45.+1), Sirlord Conteh (51.) und Doppelpacker Dennis Srbeny (90./90.+4). Anthony Ujah markierte den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:3 (53.).
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Der SC Paderborn 07 musste im Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig auf Felix Platte und Jannis Heuer verzichten, sie wurden durch die Ex-Magdeburger Tobias Müller und Sirlord Conteh ersetzt. Zudem bekam Marcel Hoffmeier nach zwei Spielen auf der Bank eine neue Chance, rückte für Kai Klefisch in die erste Elf. Beim BTSV gab es drei Änderungen: Filip Benkovic musste passen und wurde durch Nathan de Medina ersetzt. Zudem kehrte Anton Donkor nach Gelb-Sperre zurück (für Niko Kijewski) und ganz vorn bekam Fabio Kaufmann diesmal den Vorzug vor Lion Lauberbach.
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Von Beginn weg waren die Hausherren die spielbestimmende Mannschaft mit einem Übergewicht in nahezu allen relevanten Statistiken. Bei teilweise 75 Prozent Ballbesitz versuchten die Ostwestfalen den BTSV-"Abwehrriegel", wie ihn SCP-Cheftrainer Lukas Kwasniok vor dem Spiel nannte, zu knacken. Dies klappte erstmals in Minute acht, als Conteh für Robert Leipertz rechts im Sechzehner durchsteckte. Leipertz konnte den herauskommenden Braunschweig-Keeper Ron-Thorben Hoffmann aber nicht überwinden.
Die Gäste deuteten ihre Offensivgefahr erstmalig in der 17. Minute an, als es Manuel Wintzheimer aus rund 20 Metern probierte. Für Jannik Huth im SCP-Tor war dies aber keine Mammutaufgabe. Rund eine Viertelstunde vor der Pause belohnten sich dominante Paderborner mit der Führung: Ron Schallenberg verlagerte hoch auf die linke Seite zu Raphael Obermair, der das Laufduell mit Nathan de Medina gewann und links in den Strafraum eindrang. Die anschließende Flanke auf den zweiten Pfosten köpfte Julian Justvan im Fallen ins verwaiste Tor, Hoffmann orienterte sich zur anderen Ecke (1:0, 28.). 4. Saisontor für den Kreativspieler und das 57. Saisontor für den SCP.
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Fabio Kaufmann hatte dann aber wie aus dem Nichts für die Blau-Gelben ausgleichen können, wenn er die starke Flanke von Maurice Multhaup nicht freistehend rechts am Tor vorbeigeköpft hätte - erste Top-Chance für die Gäste (37.)! Stattdessen nutzten die Hausherren in der einminütigen Nachspielzeit ihren dritten Abschluss aufs Tor zum 2:0 durch Obermair: Mit entscheidend war der Ballgewinn von Florent Muslija gegen de Medina. Dadurch konnte Obermair hinterlaufen und erneut links in den Strafraum marschieren. Nach einem Steckpass zu Conteh versuchte dieser den Doppelpass, schoss dabei aber den Fuß von Hasan Kurucay an. So sprang die Kugel vor den Schlappen von Obermair, der mit rechts einnetzte (45.+1).
Kurz nach Wiederbeginn bekam Anthony Ujah die dicke Möglichkeit zum Anschlusstreffer, verzog aber aus rund elf Metern über das Tor (47.). Auf der anderen Seite präsentierten sich die Paderborner effizient: Mit dem vierten Schuss auf den Kasten stellte Conteh auf 3:0! Zuvor setzte Obermair Muslija mit einem Chipball hinter die letzte Kette in Szene. Der Kosovare nahm die Kugel gegen Robin Krauße glänzend mit dem Kopf und Fuß mit und legte quer für Conteh, der keine Mühe hatte, freistehend zum 3:0 einzuschießen (51.). Unmittelbar danach hatte Ujah jedoch diesmal die passende Antwort parat, indem er ein Zuspiel von de Medina aus elf Metern unhaltbar per Direktabnahme vollstreckte (1:3, 53.).
Nachdem 3:0-Torschütze Conteh mutmaßlich mit einer Muskelverletzung vom Feld musste und durch Niclas Nadj ersetzt wurde (66.), feierte Marvin Pieringer nach wochenlanger Pause wegen eines gebrochenen, rechten Sprungbeines sein Comeback (77.). In der Schlussphase bejubelten Paderborn und der eingewechselte Nadj, der den Ball im zweiten Versuch über Hoffmann lupfte, nur für einen Moment das vermeintliche 4:1. Beim Pass des ebenfalls hereingekommenen Dennis Srbeny stand der 22-Jährige knapp im Abseits - kein Tor (81.).
Den Drei-Tore-Vorsprung sollte dann der Letztgenannte herstellen: Pieringer flankte von rechts auf seinen freistehenden Stürmerkollegen, der das Leder aus kurzer Distanz einnickte (4:1, 90.). Nachdem Pieringer in der Nachspielzeit einen Elfmeter an die Latte platzierte (90.+4), konnte Srbeny auf Vorlage von Justvan sogar zum 5:1-Endstand erhöhen (90.+5). Und dabei blieb es dann auch. Die Ostwestfalen siegten auch in der Höhe verdient. Der elfte Heimsieg bedeutet einen neuen SCP-Rekord: So viele Heimspiele gewann Paderborn noch nie in einer Spielzeit in der 2. Bundesliga.