2. Bundesliga

Der erste Absteiger steht fest

Enttäuschung bei Sebastian Ernst: Regensburg ist abgestiegen
Enttäuschung bei Sebastian Ernst: Regensburg ist abgestiegen

Der SSV Jahn Regensburg hat den Abstieg in die 3. Liga nicht verhindern können. Nach dem Remis beim 1. FC Köln am 32. Spieltag steht der Abstieg aus der 2. Bundesliga fest – nur ein Jahr nach dem Wiederaufstieg. Der starke Schlussspurt vor heimischer Kulisse kam zu spät.

Der Abstieg dürfte den Verein nicht unvorbereitet treffen, schließlich stand man die gesamte Saison tief im Keller. Außerdem gibt es einige Mutmacher, die den Jahn auf eine baldige Rückkehr in die 2. Bundesliga hoffen lassen dürfen. 

Die Regensburger zeigten mit 22 eroberten Punkten im Saisonverlauf besonders in der heimischen Arena einige starke Vorstellungen, die den südlichsten Club der Liga teilweise gar nicht wie ein Abstiegskandidat aussehen ließen. 

Trainer Andreas Patz (r.) mit Sportdirektor Achim Beierlorzer - wird die Zusammenarbeit fortgeführt?
Trainer Andreas Patz (r.) mit Sportdirektor Achim Beierlorzer - wird die Zusammenarbeit fortgeführt?

Auswärtsschwäche schmälert starke Heimbilanz

Ungefährdete Heimerfolge gegen weitaus stärker eingeschätzte Mannschaften wie FC Schalke 04 oder Hertha BSC ließen die Fans vom Klassenerhalt träumen. Auch gegen Aufstiegskandidaten wie den Hamburger SV, den SC Paderborn 07 oder die SV Elversberg blieb der Jahn zuhause ungeschlagen – aktuell ist der SSV im eigenen Stadion sogar seit sechs Spielen ungeschlagen. 

Die größte Stärke offenbart zugleich aber auch die eklatante Schwäche, die dem Team den Klassenerhalt in der neunten Zweitliga-Saison der Vereinsgeschichte kostete. Auswärts holte die seit dem 11. Spieltag von Andreas Patz betreute Mannschaft nur zwei Zähler. Bis auf das Remis beim Mitkonkurrenten Eintracht Braunschweig und den überraschenden Punktgewinn am 32. Spieltag in Köln verlor man jedes Spiel in der Fremde, eine Schreckens-Bilanz. 

Leopold Wurm und Ben Kieffer (von links) könnten die Zukunft der Donaustädter prägen

Konstanz unter Patz: Punkte-Ausbeute versechsfacht

Hier konnte auch der nach der 3:8-Auswärtspleite beim 1. FC Nürnberg (10. Spieltag), engagierte Coach nicht viel ausrichten. Immerhin kamen die beiden Auswärtspunkte unter seiner Verantwortung zustande. Ansonsten kann man dem ehemaligen Co-Trainer von Vorgänger Joe Enochs, aber keine großen Vorwürfe machen. 

Denn nachdem der 41-Jährige nach dem ersten Saisondrittel übernahm, verbesserte der Jahn seine Bilanz merklich. Bis zum erwähnten Trainerwechsel hatte der über die Relegation 2023/24 aufgestiegene Club nur vier Zähler gesammelt, mit Patz gab es in den folgenden 22 Partien 20 Punkte zu feiern. Eine solide Bilanz mit insgesamt fünf Siegen. 

Ob der frühere DFB-Juniorencoach den Jahn auch die kommende Saison führen wird, ist noch nicht bekannt. 

Letzten Sommer feierte man den Aufstieg über die Relegation

Hoffnung: Sorgen Nachwuchstalente für den direkten Wiederaufstieg?

Auf dem Platz ruhen die Hoffnungen der Zukunft besonders auf jungen Talenten. Der Jahn hat sich schon seit längerer Zeit auf die Fahnen geschrieben, die im Verein ausgebildeten Youngster zu fördern. 

Jüngstes Beispiel: Der erst 17-Jährige Verteidiger Ben Kieffer. Das Eigengewächs bekam nach seinen Startelf-Auftritten gegen Schalke (wo er sofort überzeugte) und gegen 1. FC Magdeburg einen Profivertrag. Der gebürtige Regensburger führt damit eine kleine Tradition fort. Schon Leopold Wurm, Max Meyer stammen aus der Stadt und bekamen Profiverträge beim Jahn, Jonas Bauer kommt ebenfalls aus der Region. 

Es ist davon auszugehen, dass die Donaustädter genau diesen Pfad weitergehen. Die Hoffnung ist nicht unbegründet, dass der Club so den direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga schaffen kann. Gleiches gelang schon 2023/24, als man im Sommer zuvor nach sechs Jahren Zweitliga-Zugehörigkeit in Serie abstieg.

Außerdem hat das Team schon nachdrücklich bewiesen, dass es sich trotz extrem emotionaler Rückschläge gemeinsam aufrappeln kann. Man denke nur an den tragischen und plötzlichen Tod von Mannschaftsmitglied Agyemang Diawusie im November 2023. Und dennoch schafften die Teamkollegen trotz der mental extrem herausfordernden Situation den Aufstieg im Sommer 2024, als man sich in der Relegation gegen Wehen Wiesbaden durchsetzte. 

Jahn Regensburg sollte man nach dem Abstieg in die 3. Liga also auch diesmal nicht abschreiben. 

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