2. Bundesliga
Florian Kohfeldt ist neuer Trainer des SV Darmstadt 98. Am Montag hat der Coach sich, seine Spielidee und seine Maßnahmen vorgestellt.
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Viel hat Florian Kohfeldt von seiner neuen sportlichen Heimat noch nicht gesehen. Kein Wunder, der neue Trainer des SV Darmstadt 98 ist erst seit wenigen Stunden in der Stadt, hat bereits die ersten Trainingseinheiten anberaumt und absolviert und doch einen ersten klaren Eindruck vom Umfeld seines neuen Arbeitgebers. "Ich bin seit gestern hier in Darmstadt, hatte direkt einen intensiven Tag und habe gespürt, dass ich hier in einem sehr familiären, harmonischen aber gleichzeitig sehr professionellen Verein bin", sagte der 41-Jährige auf der Pressekonferenz am Montag. "Ich weiß aus persönlicher Erfahrung, wie es ist, einen Verein zu trainieren, der einer Stadt und einer Region enorm viel bedeutet. Ich habe mich danach gesehnt, so etwas wieder zu spüren."
Die persönliche Erfahrung dürfte sich auf seine Zeit in Bremen beziehen. Fast zwölf Jahre war Kohfeldt beim SV Werder Bremen im familiären Umfeld Trainer diverser Mannschaften, ab 2018 auch Cheftrainer. Bis er 2021 nach neun sieglosen Spielen in Serie gehen musste. Es folgten weitere kurze Stationen beim VfL Wolfsburg und zeletzt bei der KAS Eupen, die er wohl auch verließ, weil die Familie weit weg war. "Ich habe die vergangenen Jahre nicht als Karriere-Abschwung empfunden, sondern ich habe viele und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Alle Erfahrungen, die ich auf meinem bisherigen Weg gesammelt habe, werden mir helfen, dass ich jetzt ein besserer Trainer bin als vor einigen Jahren", erklärte Kohfeldt über seine Stationen in Wolfsburg und Eupen.
Und so gibt es nun für ihn, aber auch für den Club einen Neuanfang in Darmstadt. Und offenbar eine gute Lösung. Kohfeldt sei der Wunschkandidat gewesen, sagte Sportdirektor Paul Fernie. Und der Coach? "Ich habe bei der Entscheidung für Darmstadt 98 keine Sekunde daran gedacht, was das für meine Karriere bedeutet. Ich habe nur mich nur gefragt: 'Passt dieser Verein zu mir?', 'Habe ich Lust auf diese Aufgabe?' und 'Kann ich dem Verein etwas geben, was ihm hilft?' Ich konnte alle drei Fragen mit 'Ja' beantworten", berichtete Kohfeldt von seiner Entscheidungsfindung.
Der neuen Lilien-Coach ist bereits voll in seinem Element. "Ab jetzt ist egal, was gestern oder vor fünf Jahren war. Ab jetzt zählt, was wir ab Samstag mit der Mannschaft auf den Platz bringen." Denn die Ausgangslage ist für den Tabellen-17. der 2. Bundesliga nicht rosig. Und schon am Samstag steht ein nicht unwichtiges Spiel auf dem Plan: ein Keller-Duell. Der Vorletzte empfängt das Schlusslicht aus Braunschweig.
Zeit wird jedenfalls nicht vergeudet. Die ersten Einzelgespräche sind geführt, die ersten Einheiten absolviert. Es geht darum, einen neuen Matchplan zu implementieren. "Zusammengefasst ist meine Idee zielgerichteter, dominanter Ballbesitzfußball. Immer auf der Suche nach Tempoaktionen. Und mit dem Ziel, den Ball so schnell wie möglich wiederzubekommen", sagt Kohfeldt. "Natürlich wird es eine gewisse Zeit dauern, bis unsere Idee komplett verinnerlicht ist. Aber ich möchte nicht jetzt schon Entschuldigungen suchen. Ich hoffe schon, dass wir am Samstag in Grundzügen sehen, wofür diese Mannschaft stehen soll."