2. Bundesliga
Am Freitag startet die 2. Bundesliga in die Saison 2021/22. Wie in jedem Sommer gibt es zahlreiche Zu- und Abgänge bei den Teams. bundeliga.de wirft einen Blick auf die bislang zehn größten Verstärkungen der Clubs.
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Simon Terodde (FC Schalke 04)
Der FC Schalke 04 angelte sich in diesem Sommer einen regelrechten Tor-Garanten: Simon Terodde, der bereits drei Mal Torschützenkönig der 2. Bundesliga werden konnte. 2018/19 holte er sich mit 29 Treffern für Köln die Torjäger-Kanone, 2016/17 (Stuttgart) und 2015/16 (Bochum) knipste er jeweils 25 Mal. In der vergangenen Saison überholte Serdar Dursun erst im Endspurt Terodde, der 2020/21 24 Treffer für den Hamburger SV erzielte. 142 Mal hat der 33 Jahre alte Stürmer bereits in der 2. Bundesliga getroffen - nur Karl-Heinz Mödrath (151 Treffer) und Dieter Schatzschneider (154) durften dort noch öfter jubeln. Zudem ist Terodde ein Aufstiegsexperte: Dank seiner Tore packten es sowohl der VfB Stuttgart (2017), als auch der 1. FC Köln (2019) zurück in die Bundesliga. Sollte sich Terodde 2021/22 zum erfolgreichsten Torjäger in der Geschichte der 2. Bundesliga krönen, könnte Königsblau einen großen Schritt in Richtung direkte Bundesliga-Rückkehr machen.
Direkt zum Saisonauftakt am Freitag kommt es zum Duell der Torjäger: Terodde, der vergangene Saison noch für den Hamburger SV stürmte, wird auf seinen Nachfolger bei den Rothosen treffen: Robert Glatzel. Der 1,93-Meter-Hüne kam von Cardiff City an die Elbe, spielte aber im vergangenen halben Jahr bei Mainz in der Bundesliga und steuerte zwei Treffer und einen Assist zum sensationellen Klassenverbleib der Rheinhessen bei. Der gebürtige Münchner absolvierte bislang 74 Spiele (21 Tore) in der 2. Bundesliga, lief für den 1. FC Kaiserslautern und den 1. FC Heidenheim auf. Seine beste Saison hatte der 27-Jahre alte Wandstürmer an der Brenz, wo er in 26 Spielen 13 Treffer und vier Vorlagen für das Team von Frank Schmidt beisteuerte und den Aufstieg als Fünfter mit Heidenheim nur knapp verpasste (zwei Punkte Rückstand auf Platz zwei). Mit seiner Physis, seinem exzellenten Kopfballspiel und seinen Fähigkeiten mit dem Rücken zum Tor soll Glatzel eine gewichtige Rolle in Tim Walters Team, das den Aufstieg anpeilt, spielen.
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Lars-Lukas Mai (SV Werder Bremen)
Der große Nordrivale des HSV geht 2021/22 ebenfalls in der 2. Bundesliga an den Start: Nach 1980 ist der SV Werder Bremen zum zweiten Mal aus der Bundesliga abgestiegen. Der viermalige Deutsche Meister - zuletzt 2004 - peilt unter dem neuen Trainer Markus Anfang den direkten Wiederaufstieg an. Anfang steht für mutigen Angriffsfußball, setzt schon beim Spielaufbau auf spielerische Lösungen. Prädestiniert für Ruhe und Risikobereitschaft im Aufbau von hinten heraus: Lars-Lukas Mai. Die Hanseaten haben den 21 Jahre alten und 1,90 Meter großen Abwehrrecken vom FC Bayern ausgeliehen. Bereits in der vergangenen Saison, als Mai an Darmstadt verliehen war, agierte das große Abwehrtalent unter Coach Anfang. "Der Gegner soll Angst vor mir haben", sagte Mai im Werder-Trainingslager auf die Frage, warum er denn immer so grimmig schaue. "Egal wer da vorne drinsteht - er wird es schwer haben", kündigt der U21-Europameister von 2021 selbstbewusst Probleme für die gegnerischen Torjäger an. Am 26. September kommt es für Mai zum Bruder-Duell, dann ist Werder bei Dynamo Dresden zu Gast. Kapitän des Teams aus der Geburtsstadt Mais: sein großer Bruder Sebastian.
Am Samstag wird es Mai mit Sebastian Ernst zu tun bekommen: Der offensive Mittelfeldspieler wechselte im Sommer von der SpVgg Greuther Fürth zu Hannover 96 - er entschied sich also trotz des Aufstiegs mit dem "Kleeblatt" für die 2. Bundesliga. "Hannover ist meine Heimat. 96 ist der Klub, bei dem ich die meiste Zeit meines Lebens gespielt habe", sagte Ernst, als seine Rückkehr an den Maschsee verkündet wurde. In der vergangenen Saison war der 26 Jahre alte Techniker einer der Garanten für den Fürther Aufstieg, steuerte sieben Tore und sechs Assists zu Platz zwei der Franken bei. Im Team von Coach Jan Zimmermann soll Ernst als Zehner die Doppelspitze bestehend aus Hendrik Weydandt und Marvin Ducksch mit Vorlagen füttern und weiterhin seine eigene Torgefahr ausstrahlen. Damit die Niedersachsen 2021/22 besser abschneiden als im vergangenen Jahr (Platz 13).
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Jann-Fiete Arp (Holstein Kiel)
Jae-sung Lee, Janni Serra und Jonas Meffert: Holstein Kiel hat nach dem starken dritten Platz in der vergangenen Saison einige Leistungsträger in der Offensive verloren. Einer, der die Lücke im Sturm der "Störche" stopfen soll, ist Jann-Fiete Arp. Der 21 Jahre Angreifer kommt für eine Saison auf Leihbasis vom FC Bayern. 38 Partien in der Bundesliga und 2. Bundesliga für den FCB, sowie den HSV hat der Norddeutsche auf dem Buckel. In den vergangenen beiden Jahren lief er meist in der 3. Liga für Bayern II auf und überzeugte mit seiner Technik und seinem Spielverständnis. Wie stark er im Abschluss sein kann, bewies Arp vergangene Saison gegen Unterhaching und Dresden, als er jeweils per direktem Freistoß für Bayern II einnetzte. Fünf Treffer und zwei Assists steuerte er in der vergangenen Saison in 30 Partien bei. "Ich freue mich wahnsinnig über die Möglichkeit, hier in Kiel, nahe meiner Heimat, zu arbeiten. Gerade in der vergangenen Saison hat Holstein mit erfrischendem Fußball für Aufsehen gesorgt. Nun habe ich große Lust, als Teil des Teams dazu beizutragen, diesen so erfolgreichen Weg mitzugestalten."
Die "Störche" bekommen es am Sonntag mit dem FC St. Pauli zu tun. Die "Kiezkicker" waren 2020/21 nach der Hinrunde mit nur 16 Zählern auf Platz 15, ließen dann aber eine überragende Rückrunde mit 31 Zählern folgen. Die Mannschaft von Timo Schultz verlor in Omar Marmoush (Wolfsburg) und Rodrigo Zalazar (Frankfurt) zwei Leihspieler, die viel zum Aufschwung in der zweiten Saisonhälfte beigetragen haben. Als Ersatz wurde ein Spieler mit ordentlich Tempo verpflichtet: Etienne Amenyido kam vom Absteiger Osnabrück und kann in der Offensive sowohl im Zentrum, als auch auf den Außenbahnen eingesetzt werden. "Etienne ist ein Spieler, der flexibel einsetzbar ist. Dass wir ihn für uns gewinnen konnten, freut mich sehr", sagte Trainer Schultz zur Verpflichtung des 23-Jährigen, der in der BVB-Jugend ausgebildet wurde. Schultz sieht "enormes Entwicklungspotential" bei Amenyido, der der ideale Zuarbeiter für Knipser Guido Burgstaller werden könnte.
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Christopher Schindler (1. FC Nürnberg)
Beim 1. FC Nürnberg drückte in der vergangenen Saison der Schuh vor allem in der Defensive: 51 Gegentreffer musste der Club hinnehmen. Aus diesem Grund haben die Franken einen neuen, erfahrenen Abwehrchef verpflichtet: Christopher Schindler. Der 31 Jahre alte Innenverteidiger spielte die vergangenen fünf Jahre bei Huddersfield Town. 2017 stieg der athletische und kopfballstarke Verteidiger mit Huddersfield unter Coach David Wagner in die Premier League auf und hielt 2018 sensationell dort die Klasse. Der gebürtige Münchner, der mit dem TSV 1860 bereits 152 Mal in der 2. Bundesliga auflief, soll laut Dieter Hecking, Vorstand Sport beim FCN, "eine Führungsposition in unserer jungen Mannschaft einnehmen." Physis, Zweikampfstärke und Erfahrung: Den Franken ist ein ablösefreier Transfer-Coup gelungen.
Richtig viel Erfahrung, trotz seiner erst 26 Jahre, hat Khaled Narey: Der schnelle Rechtsaußen, der auch schon als offensiver Rechtsverteidiger glänzen konnte, kommt vom HSV zu Fortuna Düsseldorf und hat bereits 155 Spiele in der 2. Bundesliga absolviert. 20 Tore und 17 Vorlagen hat der gebürtige Neuwieder für Paderborn, Fürth und Hamburg erzielen bzw. geben können. "Khaled kann die Position des rechten Verteidigers offensiv interpretieren und bietet dem Trainer damit eine zusätzliche Variationsmöglichkeit. Er ist dynamisch und schnell, auch mit seiner großen Erfahrung wird er uns weiterhelfen", sagte Sportvorstand Uwe Klein über den Neuzugang, der perfekt ins Team des neuen Coaches Christian Preußer passt.
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Pascal Testroet (SV Sandhausen)
Am Sonntag bekommen es die Düsseldorfer, die in dieser Saison um den Aufstieg spielen wollen, mit dem SV Sandhausen zu tun. Der SVS verlor im Sommer seinen kantigen Stürmer Kevin Behrens an Union Berlin. Ersetzt wird Behrens durch den nicht weniger bulligen Pascal Testroet. 125 Spiele in der 2. Bundesliga, 37 Treffer und 23 Vorlagen: Sandhausen hat einen Topspieler verpflichtet. 21 Scorerpunkte (zwölf Tore und neun Assists) sammelte der 30-Jährige in der vergangenen Saison für Erzgebirge Aue. "Ich bin sehr froh, dass wir es geschafft haben einen Stürmer dieser Klasse zum SV Sandhausen geholt zu haben", sagte Mikayil Kabaca, der Sportliche Leiter des SVS zur Verpflichtung Testroets. "Wir wollten einen Stürmer mit einer hohen Anzahl an Scorerpunkten, der also selber Torgefahr ausstrahlt und zudem seine Mitspieler sehr gut einsetzen kann. Pascal passt sehr gut in unsere Spielphilosophie, da er sowohl mit dem Rücken zum Tor sehr stark agiert als auch in der Box große Torgefahr ausstrahlt", freute sich Trainer Stefan Kulovits über den Transfer.
>>> Zeitgenaue Ansetzungen bis Ende September
Streli Mamba (F.C. Hansa Rostock)
Für Tore und ordentlich Tempo steht Streli Mamba. Der 27 Jahre alte Offensivspieler kommt per Leihe von Kairat Almaty zum F.C. Hansa Rostock und hat für den SC Paderborn 2019/20 bereits Bundesliga-Luft schnuppern können. In 24 Spielen gelangen dem gebürtigen Göttinger fünf Treffer in der Bundesliga. "Mit Streli bekommen wir einen Spielertypen, dessen Tempo eine echte Waffe sein kann. Aufgrund seiner individuellen Qualität erweitert er unsere Möglichkeiten im Offensivspiel. Wir freuen uns auf einen pfeilschnellen Angreifer, der seine Torgefahr schon mehrfach unter Beweis gestellt hat", sagte Hansas Sportvorstand Martin Pieckenhagen zur Verpflichtung des Angreifers. Gegen den KSC könnte Mamba am Samstag direkt von Beginn an auf Torjagd für die Kogge gehen. Im Testspiel gegen Champions-League-Teilnehmer Wolfsburg netzte der Stürmer beim 3:0-Erfolg schon mal doppelt ein. Beim 9:1-Sieg im Test gegen den Regionalligisten Berliner AK erzielte Maba gar einen Hattrick.