2. Bundesliga

Wer wird Nachfolger von Davie Selke? Viele Top-Stürmer sind nicht mehr im Unterhaus, neue Goalgetter sind gesucht. Wer macht das Rennen?
Drei der vier erfolgreichsten Torschützen der vergangenen Spielzeit haben die 2. Bundesliga in diesem Sommer verlassen. Akteure wie Davie Selke, der treffsicherste Spieler der letzten Saison, Ragnar Ache und Fisnik Asllani wollen 2025/26 nun ganz andere Defensivreihen durcheinander wirbeln.
Parallel ist das Rennen um die Torschützenkrone der 2. Bundesliga so offen wie nie. Bundesliga.de macht den Check, wer ab dem Saisonstart am 1. August um den Titel als bester Torjäger der Liga kämpfen könnte.
Fabian Reese (Hertha BSC)
Hätte sich Fabian Reese im Juli 2024 bei einem Testspiel nicht so schwer verletzt, dann wäre er Selke und Co. vielleicht schon gefährlich geworden. Erst nach der Winterpause konnte der Außenbahnspieler eingreifen, elf Treffer in 18 Partien sprechen Bände.
In diesem Sommer folgte das große Bekenntnis zu Hertha BSC, wo er bis 2030 verlängerte. Nach den Abgängen der Talente Ibrahim Maza und Derry Scherhant ein wichtiges Signal.
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In den vergangenen Jahren dominierte zwar klassische Mittelfeldstürmer wie Simon Terrode (viermal Top-Torjäger zwischen 2015/16 und 2021/22) das Rennen um die Krone, doch Marvin Ducksch (17/18) und Christos Tzolis (23/24) bewiesen mit 18 respektive 22 Toren, das auch Außenbahnspieler ganz vorne landen können.
Phil Harres (Holstein Kiel)
Der Bundesliga-Absteiger zeichnet sich durch viel Variabilität im Angriff aus. Letzte Saison schossen vier der aktuell bei den Kielern unter Vertrag stehenden Stürmer mindestens fünf Tore in der ersten Bundesliga-Spielzeit der "Störche".
Nach dem Abstieg könnte Phil Harres der heißeste Kandidat auf die Torschützen-Krone aus dem hohen Norden sein.
Der achtfache Torschützen der vergangenen Spielzeit könnte in dieser Saison noch einen drauflegen, auch Shuto Machino und Alexander Bernhardsson sind Kandidaten
Ibrahim Sissoko (VfL Bochum)
Auch der zweite Absteiger hat einen Kandidaten auf die Torjägerkrone. Neuzugang Ibrahim Sissoko hat seine Treffsicherheit in der französischen Ligue 2 bewiesen, traf dort in den letzten Jahren satte 55 Mal.
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Der 29-Jährige ist ein wuchtiger Neuner, der dem körperlichen Spiel des VfL die nötige Torgefahr bescheren könnte und der eine Top-Offensive um die Flankengeber Gerrit Holtmann und Co. anführen soll.
Moussa Sylla (FC Schalke 04)
Sissokos Vorbild ist dabei ausgerechnet ein Spieler des Reviernachbarn. Schalkes Moussa Sylla kam vor der vergangenen Saison ebenfalls aus der Ligue 2 und avancierte bei den Königsblauen zu einer der wenigen positiven Erscheinungen der abgelaufenen Spielzeit (16 Treffer).
Kann der fünftbeste Torschütze 2024/25 diesmal sogar die Krone angreifen? Wenn er bei Schalke 04 bleibt, stehen die Chancen nicht schlecht. Von den auch dieses Jahr aktiven Torjägern war vergangene Saison nur einer erfolgreicher.
Martijn Kaars (FC Magdeburg)
Seine Sternstunde hatte der Niederländer vergangene Saison mit seinem Viererpack auf Schalke, war aber auch ansonsten ein verlässlicher Torjäger für die Ostdeutschen, die lange um den Aufstieg kämpften.
Knüpft der 19-fach erfolgreiche Stürmer 2025/26 daran an? Gut möglich, zuletzt sinnierte der 26-Jährige zwar über ein Engagement in der Bundesliga, als Speerspitze unter Neu-Coach Markus Fiedler könnte Martijn Kaars aber auch weiter für den FCM auf Torejagd gehen.
Isaac Lidberg (SV Darmstadt 98)
Bei den Hessen kennt man sich mit Top-Torjägern in Liga 2 gut aus, zuletzt knipste sich Serdar Dursun mit 27 Toren in der Spielzeit 2020/21 zur Krone.
Ein möglicher Nachfolger bei den Lilien? In erster Linie wohl Isac Lidberg, der schon vergangene Saison zweistellig traf. Der Schwede spielte sich damit in Scheinwerferlicht. Sollte der SVD möglichen Abwerbungsversuchen erliegen, hätte man etwa mit Killian Corredor noch einen interessanten Kandidaten in den eigenen Reihen.
Noel Futkeu (Fürth)
Der 22-Jährige gilt als Nachwuchshoffnung und könnte kommende Spielzeit den nächsten Schritt machen. Schon vergangene Saison deutete Noel Futkeu mehrfach sein Potenzial an, elf Treffer standen am Ende zu Buche.
Nicht ausgeschlossen, dass der Angreifer, der auch die kamerunische Staatsbürgerschaft besitzt, 2025/26 den endgültigen Durchbruch bei der SpVgg Greuther Fürth schafft.
Semir Telalović (Nürnberg)
Einen interessanten Neuzugang präsentierte der FCN vor dieser Saison. Semir Telalović kam als zwölffacher Torschütze der vergangenen Saison aus Ulm. Er tritt das große Erbe von Top-Talent Tzimas an.
Er hat das Glück, dass beim „Glubb“ mit Julian Justvan der geteilt beste Vorlagengeber der vergangene Saison spielt. Kann Telalović den Schwung aus dem letzten Saisonfinale (drei Tore in den letzten sechs Spielen) nun auch mit zum 1. FC Nürnberg nehmen?
Roko Šimić (Karlsruhe)
Beim Karlsruher SC schien letztes Jahr in der Hinrunde alles darauf hinzudeuten, dass der beste Torjäger der Saison aus der Fächerstadt kommt. Doch Budu Zivzivadze wechselte im Winter nach Heidenheim, die Badener vermissten den treffsicheren Stürmer in der Rückrunde merklich.
Nun soll ein recht unbekannter Name Abhilfe schaffen. Šimić weiß wo der Kasten steht, der Kroate galt einst als Top-Talent in Österreich, wo er für den FC Liefering fleißig knipste. Bei RB Salzburg kam er allerdings nicht so recht weiter, auch in England lief es nicht – findet er in Karlsruhe neuen Schwung?
Benjamin Kallman (Hannover 96)
Neben Sissoko, Telalović und Šimić ist auch der neue Stürmer von Hannover 96 ein möglicher Kandidat für viele Tore. In seiner finnischen Heimat und in Polen sammelte der kantige 27-Jährige seit 2021 immerhin 57 Treffer.
Bei 96 soll der Nationalspieler Finnlands unter anderem Nicolas Tresoldi ersetzen und die letztes Jahr lahmende Offensive (nur die letzten vier der Tabelle trafen seltener als die Niedersachsen) beleben. Ein Vorteil: Der neue Coach Christian Titz steht für Angriffsfußball pur.