Bundesliga

Gegen alle Widerstände – Heidenheim bleibt erstklassig!

Die Heidenheimer bejubeln das späte 2:1 durch Leo Scienza im Rückspiel
Die Heidenheimer bejubeln das späte 2:1 durch Leo Scienza im Rückspiel

Der 1. FC Heidenheim 1846 bleibt erstklassig! Nach zwei umkämpften Relegationsspielen gegen Elversberg sichert sich Heidenheim in letzter Minute den Klassenerhalt – und krönt eine Saison voller Widerstände mit dem verdienten Happy End.

Es ist eine Geschichte von Treue, Überzeugung – und einem Mann, der seit 2007 auf derselben Bank sitzt.

Frank Schmidt. Seit über 17 Jahren steht er an der Seitenlinie beim 1. FC Heidenheim 1846 – kein Trainer im deutschen Profifußball ist länger im Amt. Von der Oberliga in die Bundesliga, von Regionalliga-Kick auf matschigen Plätzen bis zum Duell gegen den FC Chelsea in der UEFA Conference League – und dann die Relegation. Für den 50-Jährigen war vor den Spielen gegen die SV Elversberg klar: "Das sind vielleicht die beiden wichtigsten Spiele der Vereinsgeschichte."

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Das schwierige zweite Jahr

Nach dem sensationellen Aufstieg 2023 und dem noch unglaublicheren Sprung in den Europapokal war klar: Dieses zweite Jahr würde anders – härter. Der Sommer brachte große Verluste: Mit Tim Kleindienst, Eren Dinkçi und Jan-Niklas Beste verließen nahezu alle offensiven Schlüsselspieler den Verein. Gleichzeitig verlangte die Dreifachbelastung aus Bundesliga, DFB-Pokal und europäischem Wettbewerb einem ohnehin nicht allzu breiten Kader alles ab.

Und doch hielt man in Heidenheim Kurs. Kein Trainerwechsel. Kein hektischer Umbau. Kein Abweichen vom Weg. "Wir orientieren uns an Realitäten, müssen jetzt nachsitzen", sagte Vorstandsboss Holger Sanwald offen. Man wusste um die eigenen Grenzen – aber auch um die eigene Stärke.

Zwischenzeitlich, am 25. Spieltag, stand der FCH auf dem letzten Tabellenplatz. Viele hatten den Club schon abgeschrieben. Doch die Mannschaft gab nie auf. Zwei Auswärtssiege beim Champions-League-Teilnehmer VfB Stuttgart und in Berlin gegen Union, dazu ein Punkt gegen Bochum – im Saisonfinale kehrte der Glaube zurück. Der Lohn: Relegation. 

Frank Schmidt hat sein Team erfolgreich durch die "wichtigsten Spiele der Vereinsgeschichte" geführt

Zusammenhalt, Demut, Arbeit

Dass man den Schritt zurück in die 2. Liga nun doch abwenden konnte, ist kein Zufall – sondern das Ergebnis von Konsequenz, Vertrauen und Kontinuität. Der FCH blieb seiner Linie treu. Mit einem der kleinsten Marktwerte der Liga, aber einem Team, das weiß, worauf es ankommt: Zusammenhalt, Demut, Arbeit. Und ein Trainer, der seit 2007 den Kurs vorgibt.

Heidenheim bleibt drin. Weil man sich nicht verbiegen ließ. Weil man Krisen nicht als Grund für Panik, sondern als Teil des Weges verstanden hat. Weil man in Europa gespielt und trotzdem den Boden nicht verloren hat. Und weil ein ganzer Verein – vom Vorstand über das Trainerteam bis hin zu den Fans – nie vergessen hat, woher er kommt. "Jeder bei uns war darauf eingestellt, was auf uns zukommt", versicherte Schmidt vor dem entscheidenen Duell gegen Elversberg.

Jetzt darf sich der FCH erstmal auf ein drittes Jahr Erstklassigkeit einstellen und die Bundesliga sich auch 2025/26 wieder auf einen Club freuen, der Herz statt Hektik bietet. 

Das haben sich die Heidenheimer und ihre Fans verdient: Feiern!
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