BVB nutzt Heidenheimer Horror-Start

Der Start in die Partie hätte für den 1. FC Heidenheim 1846 kaum ungünstiger verlaufen können. Bereits nach wenigen Minuten musste Leart Paqarada verletzt vom Platz – es war die früheste Auswechslung in der Bundesliga-Geschichte des FCH. Für ihn kam Jonas Föhrenbach ins Spiel.

Borussia Dortmund übernahm zunehmend die Kontrolle, ohne jedoch zunächst zu klaren Chancen zu kommen. In der 21. Minute folgte dann der nächste Rückschlag für die Hausherren: Budu Zivzivadze traf bei einem Foulspiel Felix Nmecha mit offener Sohle von der Seite und sah dafür die Rote Karte – sein erster Platzverweis in seiner Profi-Karriere.

Die numerische Überlegenheit spielte dem BVB in die Karten. Serhou Guirassy kam dem Führungstreffer immer näher: Erst parierte Heidenheims Keeper Diant Ramaj einen Schuss des Stürmers aus kurzer Distanz, dann lenkte er einen Kopfball reaktionsschnell über die Latte.

In der 33. Minute war es dann soweit: Julian Ryerson flankte perfekt aus dem rechten Halbfeld an den langen Pfosten, wo Guirassy hochstieg und per Kopf ins lange Eck zur verdienten Führung traf. Für den Guineer war es bereits der vierte Saisontreffer – er übernahm damit die alleinige Führung in der Torschützenliste.

Kurz vor dem Pausenpfiff sorgte Dortmund dann für die Vorentscheidung: Karim Adeyemi zog auf der rechten Seite mit einem starken Antritt an seinem Gegenspieler vorbei, legte dann perfekt auf Maximilian Beier zurück, der den Ball aus kurzer Distanz nur noch ins kurze Eck schieben musste. Dieser Treffer in der sechsten Minute der Nachspielzeit ein schwerer Schlag für die Gastgeber.

Die Heidenheimer zeigten sich nach dem Seitenwechsel etwas mutiger: Arijon Ibrahimović prüfte in der 52. Minute mit einem kraftvollen Distanzschuss Gregor Kobel, der den Ball jedoch über die Latte lenkte. Es war der erste Schuss auf das Dortmunder Tor überhaupt. Die Gäste blieben aber spielbestimmend und hatten durch Beier (56.) und Guirassy (68.) weitere gute Möglichkeiten.

Mit zunehmender Spieldauer wechselte Kovač seine Offensivkräfte durch: Jobe Bellingham und Carney Chukwuemeka kamen in der 65. Minute ins Spiel und brachten frischen Schwung. Besonders Bellingham wirbelte und bereitete Nmecha in der 83. Minute eine gute Schusschance vor, die jedoch knapp über das Tor ging.

Auch der eingewechselte US-Amerikaner Cole Campbell, der zu seinem ersten Saisoneinsatz kam, hatte noch eine Gelegenheit. Am Ende blieb es beim verdienten 2:0-Erfolg für den BVB, der damit seine beeindruckende Serie auf elf Bundesliga-Spiele ohne Niederlage ausbaute und den dritten Pflichtspielsieg in Folge feierte.

Serhou Guirassy war einmal mehr der überragende Mann auf dem Platz. Der Guineer erzielte nicht nur den wichtigen Führungstreffer per Kopf, sondern war mit insgesamt fünf Torschüssen eine ständige Gefahr für die Heidenheimer Defensive. Seine Kopfballstärke zeigte er bereits vor seinem Treffer, als nur eine Glanzparade von Ramaj einen früheren Torerfolg verhinderte. Mit seinem vierten Saisontor setzt Guirassy seine beeindruckende Serie fort - er hat nun in acht Bundesliga-Spielen in Folge getroffen. Eine solche Serie gelang im BVB-Trikot zuvor nur Pierre-Emerick Aubameyang, der 2015 sogar in zehn Partien hintereinander erfolgreich war. Mit 21 Mal stand Guirassy zudem am häufigsten unter Gegnerdruck, behauptete sich aber immer wieder erfolgreich und wurde zurecht von den Fans zum Spieler des Spiels gewählt.

Bundesliga Match Facts
xGoals: Heidenheim 0,58 - Dortmund 2,83
Schnellster Spieler: Karim Adeyemi (BVB), 34,96 km/h
Tor mit der geringsten Torwahrscheinlichkeit: 1:0 von Serhou Guirassy (BVB), 32 Prozent
Most Pressed Player: Serhou Guirassy (BVB), 21 Mal unter Gegnerdruck
Beste Pass Effizienz: Carney Chukwuemeka (BVB), +2,69

Fantasy Heroes: Diant Ramaj (1. FC Heidenheim 1846, 276 Punkte), Serhou Guirassy (Borussia Dortmund, 267 Punkte), Felix Nmecha (Borussia Dortmund, 248 Punkte)