2. Bundesliga
Mehr Drama ging nicht! Das Wechselbad der Gefühle im Aufstiegskampf der 2. Bundesliga erreichte am Sonntagnachmittag seinen Höhepunkt - mit Happy End für den 1. FC Heidenheim 1846! Während die Mannschaft von Trainer-Urgestein Frank Schmidt durch den Last-Minute-Sieg beim SSV Jahn Regensburg den ersten Aufstieg der Vereinsgeschichte bejubelte, herrschte beim Hamburger SV trotz des 1:0-Auswärtssiegs beim SV Sandhausen Katerstimmung.
"Wenn das Spiel abgepfiffen wird und die Fans auf den Platz laufen, dann denkst du natürlich, dass es vorbei ist und dass wir unseren Traum erreicht haben. Doch der ist dann geplatzt, und da sind die Köpfe natürlich erstmal unten", sagte HSV-Kapitän Sebastian Schonlau.
bundesliga.de gibt einen Überblick über die zeitliche Abfolge der Geschehnisse im Aufstiegskampf.
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Vor dem 34. Spieltag war die Ausgangslage klar. Dem 1. FC Heidenheim 1846 würde als Zweitplatzierten mit einem Punkt Vorsprung auf den Hamburger SV ein Sieg beim nahezu sicher abgestiegenen SSV Jahn Regensburg reichen, um den direkten Aufstieg klarzumachen. Der HSV musste dagegen auf die Oberpfälzer hoffen und gleichzeitig beim bereits abgestiegenen SV Sandhausen einen Dreier einfahren.
Aus Hamburger Sicht ging es gut los, denn das Team von Tim Walter erzielte bereits in der dritten Minute das 1:0 durch Jean-Luc Dompe. Heidenheim dagegen tat sich schwer in Regensburg und ging mit einem 0:0 in die Halbzeit.
Was dann in Halbzeit zwei und vor allem in der Nachspielzeit folgte, bedarf eines minutengenauen Rückblicks.
16:41 Uhr: Ohrenbetäubender Jubel der über 10.000 mitgereisten HSV-Fans in Sandhausen! Nicht das 2:0 für die Hamburger war gefallen, sondern die Nachricht, dass Regensburg durch Prince Osei Owusu mit 1:0 in Führung gegangen war, machte die Runde.
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16:46 Uhr: Owusu macht das 2:0 für Regensburg. Heidenheim war am Boden und taumelte Richtung Relegation und beim HSV stellte man schon den Sekt kalt für eine rauschende Aufstiegsparty im BTW-Stadion am Hardtwald, denn Heidenheim benötigte nun drei Tore, um doch noch den direkten Aufstieg einzutüten.
16:48 Uhr: Da war das erste von den drei Toren war erzielt. Heidenheim zwang Benedikt Saller zu einem Eigentor, das gleichbedeutend mit dem 1:2-Anschlusstreffer war.
17:21 Uhr: Elfmeter für Heidenheim! Schiedsrichter Sören Storks entscheidet in der ersten der elf angezeigten Minuten Nachspielzeit nach einem Foul an Patrick Mainka auf Elfmeter für das Team von der Ostalb. Die Entscheidung hat auch nach intensiver Überprüfung des VAR bestand.
17:22 Uhr: Abpfiff in Sandhausen! Der HSV gewinnt 1:0 in Sandhausen und wähnt sich beim Spielstand von 2:1 für Regensburg als sicherer direkter Aufsteiger in die Bundesliga. Vollkommen euphorisiert stürmen die mitgereisten Hamburg-Fans den Platz und versinken in unbändigem Jubel über die vermeintliche lang ersehnte Bundesliga-Rückkehr. Die Nachricht, dass es elf Minuten Nachspielzeit und Elfmeter für Heidenheim gibt, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Sandhausen angekommen. Der Stadionsprecher des SVS gratuliert den Hanseaten schon offiziell zum Aufstieg.
17:23: Ausgleich für Heidenheim! Jan-Niklas Beste übernimmt Verantwortung und versenkt den Strafstoß für die Schwaben zum 2:2-Ausgleich - es bleiben noch knapp zehn Minuten Nachspielzeit für den Siegtreffer (90.+3).
17:29 Uhr: 3:2! Einige Hamburger jubeln in Sandhausen, denn es hat sich rumgesprochen, dass Regensburg doch noch der 3:2-Siegtreffer gelungen sei. Die Wahrheit ist aber: Tim Kleindienst behält tief in der Nachspielzeit die Nerven und trifft aus kurzer Distanz zum 3:2 für Heidenheim (90.+9). Ekstase unter den zahlreich mitgereisten Fans von der Ostalb und unbändiger Jubel aller Spieler und Offizieller vom FC Heidenheim. Die Nachricht des Heidenheimer Treffers sickert dann auch nach Sandhausen durch, wo sich der Jubel der HSV-Fans in Schockstarre wandelt.
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17:35 Uhr: Abpfiff in Regensburg! Nach über 15 Minuten Nachspielzeit pfeift Sören Storks die Partie ab. Heidenheim versinkt im Jubel. Frank Schmidt hat das Wunder vollbracht und die Kleinstadt von der Ostalb auf die Bundesliga-Landkarte gebracht. Zudem ist Heidenheim Meister der 2. Bundesliga, denn der SV Darmstadt 98 muss sich bei der Spvgg Greuther Fürth mit 0:4 geschlagen geben. Tolle Randnotiz: Tim Kleindienst, eiskalter Siegtorschütze in der Nachspielzeit, ist mit sechs Toren Vorsprung auf Robert Glatzel (HSV) verdienter Torschützenkönig der 2. Bundesliga. In Sandhausen macht sich unter den HSV-Fans Ernüchterung breit und die Verantwortlichen geben sich an den Mikrofonen bemüht kämpferisch für die anstehenden Relegationsspiele gegen den VfB Stuttgart.
Es bleibt spannend, ob sich der HSV schnell genug wieder aufrichten und in der Relegation gegen den VfB am Donnerstag (Hinspiel) und Montag (Rückspiel) doch noch den eigentlich verdienten Aufstieg eintüten kann.