Bundesliga
Der 1. FC Heidenheim 1846 und SV Werder Bremen haben sich mit 2:2 (0:0) getrennt. Marco Grüll (50.) und Jens Stage (69.) brachten die Gäste zweimal in Führung, Stefan Schimmer (67.) und Jonas Föhrenbach (83.) glichen für die Gastgeber jeweils aus. Heidenheim dominierte mit 30 Torschüssen und einer xG-Wert von 3,0, doch Bremens Torhüter Mio Backhaus zeigte eine herausragende Leistung mit zahlreichen Paraden.
Das Duell zwischen dem Tabellenschlusslicht 1. FC Heidenheim und dem SV Werder Bremen versprach schon vor dem Anpfiff Spannung. Die Heidenheimer gingen mit nur einem Saisonsieg und einer 0:1-Niederlage aus Stuttgart in die Partie, während Romano Schmid und Co. nach einem 1:0-Erfolg gegen St. Pauli mit breiter Brust anreisten. Für Werder-Trainer Horst Steffen, der im Mai 2025 mit Elversberg in der Relegation an Heidenheim gescheitert war, war es eine besondere Begegnung. Die Vorzeichen standen jedenfalls auf ein Torspektakel – in den bisherigen vier Bundesliga-Begegnungen zwischen beiden Teams waren insgesamt 20 Treffer gefallen.
Die Heidenheimer starteten wie die Feuerwehr in die Partie. Bereits in der zweiten Minute prüfte Budu Zivzivadze mit einem satten Linksschuss den zurückgekehrten Werder-Keeper Mio Backhaus. Der erst 20-jährige Schlussmann, der nach zwei Spielen Verletzungspause sein Comeback feierte, war auf dem Posten und parierte. Die Hausherren übernahmen komplett die Kontrolle und drängten Bremen tief in die eigene Hälfte. In der siebten Minute rettete Backhaus erneut glänzend, als Beck nach einer Ecke am langen Pfosten volley abzog. Die Statistik zeigte nach einer Viertelstunde bereits ein deutliches Bild: 4:0 Torschüsse pro Heidenheim.
Die größte Chance zur Führung bot sich den Gastgebern in der 21. Minute. Schöppner schickte Zivzivadze perfekt in die Tiefe, der Stürmer umspielte Backhaus geschickt, doch sein Abschluss aus sechs Metern wurde vom herbeieilenden Marco Friedl spektakulär auf der Linie geklärt. Es dauerte bis zur 30. Minute, ehe auch Bremen erste offensive Akzente setzen konnte. Schmid kam nach einer Hereingabe von Čović aus kurzer Distanz zum Abschluss, doch Beck rettete für Heidenheim auf der Linie. Trotz der Überlegenheit der Hausherren mit 10:4 Torschüssen und 5:0 Ecken ging es torlos in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Bremer deutlich engagierter aus der Kabine und belohnten sich prompt in der 50. Minute. Marco Grüll spielte einen Doppelpass mit Schmid, ließ Mainka stehen und traf aus acht Metern ins kurze Eck zur 1:0-Führung für Werder. Es war Grülls erstes Saisontor und bereits sein dritter Bundesliga-Treffer gegen Heidenheim. Die Gastgeber zeigten sich jedoch unbeeindruckt und drängten auf den Ausgleich. In der 67. Minute war es soweit: Der eingewechselte Marnon Busch setzte sich auf der rechten Seite durch und legte präzise auf Stefan Schimmer ab, der aus zehn Metern zum 1:1 einschob. Für den 31-jährigen Joker war es sein erstes Bundesligator im 32. Einsatz.
Die Freude währte jedoch nur kurz. Fast im direkten Gegenzug stellte Jens Stage die Bremer Führung wieder her. Nach einer Vorlage von Schmid – seinem zweiten Assist des Tages – traf der Däne aus dem Strafraum zum 2:1 (69.). Doch Heidenheim gab nicht auf und drängte auf den erneuten Ausgleich. Trainer Frank Schmidt brachte mit Honsak, Niehues und Pieringer frische Offensivkräfte, und seine Mannschaft belohnte sich in der 83. Minute: Nach einer Flanke von Traoré verlängerte Mainka per Kopf auf Jonas Föhrenbach, der am zweiten Pfosten einköpfte. Für den Verteidiger war es ebenfalls das erste Bundesliga-Tor seiner Karriere. In der Nachspielzeit hatten beide Teams noch Chancen auf den Siegtreffer, doch es blieb beim leistungsgerechten 2:2-Unentschieden.
Trotz der zwei Gegentreffer war Bremens Torhüter Mio Backhaus der überragende Akteur auf dem Platz. Der junge Schlussmann verhinderte mit insgesamt zehn Paraden eine deutlich höhere Niederlage seiner Mannschaft und stellte damit einen ligaweiten Saisonrekord auf. Besonders in der ersten Halbzeit hielt er sein Team mit Glanzparaden gegen Beck und Zivzivadze im Spiel. Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Bei einem xG-Wert von 3,0 für Heidenheim ließ Backhaus nur zwei Treffer zu. Backhaus erhielt 28 Prozent der Stimmen.
Bundesliga Match Facts
xGoals: Heidenheim 3,0 - Bremen 1,39
Schnellster Spieler: Justin Njinmah (SVW), 34,11 km/h
Tor mit der geringsten Torwahrscheinlichkeit: 0:1 von Marco Grüll (SVW), 6,3 Prozent
Most Pressed Player: Romano Schmid (SVW), 27 Mal unter Gegnerdruck
Beste Pass Effizienz: Stefan Schimmer (FCH), +1,94
Fantasy Heroes: Mio Backhaus (SV Werder Bremen, 353 Punkte), Romano Schmid (SV Werder Bremen, 300 Punkte), Arijon Ibrahimović (1. FC Heidenheim 1846, 269 Punkte)