Bundesliga
Am Freitag steht zur Eröffnung des 32. Spieltags zwischen dem 1. FC Heidenheim und dem VfL Bochum bereits viel auf dem Spiel – für den VfL sogar alles... Der Revierclub braucht dringend einen Sieg, um noch vom möglichen Klassenerhalt über die Relegation träumen zu dürfen. Der FCH könnte in diesem Rahmen derweil entscheidende Punkte sammeln.
Während sich am Wochenende das Rennen um Europa weiter zu spitzen dürfte und die Meisterschaft endgültig entschieden werden könnte, geht es schon am Freitagabend um nicht weniger als die Zukunft zweier Vereine in der Bundesliga. Der 1. FC Heidenheim empfängt den VfL Bochum zum Kellerduell, das eine erste Entscheidung im Abstiegskampf bringen könnte.
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Andererseits könnte sich der Kampf um den Relegationsplatz nach dieser Partie auch noch einmal verschärfen. Zahlreiche Szenarien sind möglich, schon allein die Ausgangslage vor der Partie zeigt, wie dramatisch das Duell werden sollte...
Wenn dieses Spiel vor sieben Wochen ausgetragen stattgefunden hätte, wäre die Tabellensituation zwar eine ähnliche gewesen (beide Teams waren in der Rückrunde durchgehend unter den letzten Drei platziert) die Gefühlswelt aber eine ganz andere. Bochum hatte am zweiten März-Wochenende noch den großen FC Bayern nach Rückstand niedergerungen und inklusive der Partie in München nur drei der letzten acht Partien verloren sowie in diesem Zeitraum weitere Big Points gegen Top-Teams geholt (Sieg gegen den BVB, Unentschieden gegen Leipzig).
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Ganz anders sah die Welt damals in Heidenheim aus. Im selben Zeitraum war der FCH achtmal in der Bundesliga sieglos geblieben und dadurch immer tiefer in den Keller gerutscht, aus dem sich Bochum gerade zu befreien schien. Nun aber – Anfang Mai – ist die Lage komplett anders. Während die Süddeutschen die positive Trendwende schafften, in den folgenden sechs Bundesliga-Partien dreimal siegten, blieb der VfL im selben Zeitraum sieglos. Die Konsequenz: Heidenheim ist 16., hat vier Punkte mehr als der direkte Konkurrent und mit dem Heimspiel am Freitag vermeintlich alle Trümpfe in der Hand.
Ein Heimsieg der formstarken Jungs von der Ostalb scheint aktuell die wahrscheinlichste Variante. Die Hausherren haben nach dem Derbysieg in Stuttgart Oberwasser, außerdem besiegte man schon den zweiten direkten Konkurrenten im Abstiegskampf Kiel in der heimischen Voith-Arena (3:1 am 26. Spieltag) und leitete damit die eigene Trendwende ein.
Doch auch Bochum hat einen großen Mutmacher für das "Sechs-Punkte-Spiel" an der Brenz. In den letzten Jahren hat sich der VfL nämlich zum Heidenheim-Spezialisten entwickelt. Seit etwa sechs Jahren hat man kein Duell gegen Bundesliga-Aufsteiger von 2023 mehr verloren. Die Bilanz ist herausragend: Sechs Siege stehen zwei Unentschieden gegenüber, fünf dieser Duelle fanden in der 2. Bundesliga statt, die letzten drei natürlich in der Bundesliga.
Heidenheim wirkt wie der Lieblingsgegner des Revierclubs, der übrigens in der Hinrunde nach einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten seine stärkste Phase der Saison einleitete. Ein weiterer Mutmacher für die Blau-Weißen, die den Abstieg verhindern und im Sommer in ihr fünftes Bundesliga-Jahr in Serie gehen wollen.
Dafür braucht es aber wohl definitiv einen Sieg gegen Heidenheim. Gelingt der Auswärtscoup, ist Bochum wieder mittem im Geschäft, wäre – auch im Falle eines Erfolgs der Kieler gegen Augsburg – höchstens einen Punkt vom Relegationsplatz entfernt. Zwei Spieltage vor Schluss wäre dann wieder alles möglich und der Nervenkrimi um Rang 16 wäre neu entfacht.
Auf der anderen Seite bietet sich dem FCH eine wohl einmalige Gelegenheit. Man könnte den VfL mit einem Sieg sicher in die 2. Bundesliga schießen, wäre damit einen Konkurrenten los. Zugleich könnte das Team von Trainer Frank Schmidt mit dem Dreier extrem viel Druck auf Hoffenheim und St. Pauli aufbauen. So würde man über Nacht bis auf zwei beziehungsweise drei Punkte heranrücken; und sollten beide Mannschaften am 32. Spieltag sieglos bleiben, könnte der letztjährige Sensationssiebte wieder vom direkten Klassenerhalt träumen.