2. Bundesliga
Dem 1. FC Köln ist unter Interimstrainer Friedhelm Funkel nach seinem 4:0-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern am 34. Spieltag nur ein Jahr nach seinem Abstieg die Rückkehr in die Bundesliga gelungen, bereits zum siebten Mal steigt Köln auf. Für den ersten Bundesliga-Meister überhaupt beginnt das nächste Kapitel in Deutschlands höchster Fußballliga.
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"Neues Spell heiß neues Jlöck", lautet es in der FC-Vereinshymne – jedes Spiel bedeutet eine neue Chance. Gleiches gilt zweifelsohne für jede Saison, nach ihren vergangenen Aufstiegen 2008, 2014 und 2019 spielten sich die Geißböcke je für einige Jahre in der Bundesliga fest, zogen zuletzt sogar zweimal in den Europapokal ein; 2000 langte es immerhin für zwei Jahre oben, 2003 und 2005 folgte hingegen der direkte Wiederabstieg.
Von einer Rückkehr in die 2. Bundesliga wollen die Kölner genauso wie vom Europapokal derzeit sicher aber nichts wissen. Der nächste Anlauf des Deutschen Meisters von 1962, 1964 und 1978 steht an, sich in der Beletage des deutschen Fußballs zu stabilisieren.
Aufstiegshelden wie die Youngster Eric Martel, Kapitän der U21-Nationalmannschaft, und Damion Downs könnten dann ebenso vorangehen wie die erfahreneren Timo Hübers, seit dieser Saison Spielführer, und Marvin Schwäbe sowie der in der Rückrunde wieder in Form gekommene Luca Waldschmidt. Offensiv-Leistungsträger Linton Maina verkündete auf der Aufstiegsfeier seine Vertragsverlängerung. Den wegen seines Vertragsendes ablösefrei zur TSG Hoffenheim wechselnden Tim Lemperle gilt es hingegen angemessen zu ersetzen.
Bevor es an zukünftige Aufgaben geht, wird aber erst einmal ausgiebig gefeiert. Dominique Heintz lobte nach Abpfiff ausdrücklich die Arbeit von Trainer Friedhelm Funkel, der den FC zwei Spieltage vor Saisonende übernommen hatte: "Ich freue mich riesig. Wir sind wieder da, wo wir hingehören. Was Friedhelm reingebracht hat, kann man nicht in Worte fassen. Die Ruhe, die er ausstrahlt, ist einfach der Wahnsinn. Wir hätten nichts dagegen, wenn er noch ein Jahr bleibt."
Funkel hat seine Bereitschaft bereits bei den Verantwortlichen hinterlegt. Nach dem Aufstiegsfinale gegen Lautern machte der 71-Jährige aus seiner großen Sympathie für den 1. FC Köln keinen Hehl. "Ich bin jetzt das dritte Mal als Trainer hier. Ich mag die Stadt Köln, ich mag den Verein. Der Verein ist irgendwie spürbar anders. Das ist einfach unglaublich. Die Lieder, die hier mmer wieder gespielt werden im Stadion, vor dem Spiel, wenn ein Tor erzielt wird - das gibt es nirgendwo anders!" Wenn Funkel weitermacht, dann offenbar einzig und allein als Trainer der Geißböcke.
Im Aufstiegstrubel würdigte Sportdirektor Thomas Kessler auch die Arbeit seiner Vorgänger: "Ich möchte die Situation nutzen, um Danke zu sagen an Christian Keller, Gerhard Struber und Bernd Eibler. In den letzten beiden Spielen mussten wir nur noch über die Linie gehen – auch, wenn das ein harter Weg war. Aber auch in der Vergangenheit wurde gute Arbeit geleistet, wir standen nicht ohne Grund in dieser Position."
FC-Eigengewächs Mark Uth, der seine Karriere beenden wird und passenderweise in seinem letzten Spiel für den FC einen Treffer erzielte, wünschte sich am Stadionmikrofon eine lange Nacht - ein Wunsch, der sich sicherlich erfüllte.
Nach einem Feiermarathon wird der FC den Blick auf die neue alte Spielklasse richten – Köln steht in der Bundesliga einmal mehr vor einer großen Herausforderung und möchte einen weiteren großen Abschnitt seiner ruhmreichen Clubgeschichte beginnen.
Das neue Spieljahr heißt für den FC dann die neue Chance, die er in seiner charakterlich deutschlandweit wohl einmaligen Stadt mit seinen europaweit herausragenden Fans ins Fußballglück ummünzen will. "Ov vür ov zoröck", ob vor oder zurück.