Karnevalsstimmung bei Mainz 05 und dem 1. FC Köln

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Zu Beginn des Jahres 2021 stand der 1. FSV Mainz 05 auf Platz 17. Mit nur sechs Punkten auf dem Konto. Eine scheinbar aussichtslose Situation nach 14 Spieltagen. Dann übernahm am 4. Januar Bo Svensson als Trainer die Nullfünfer: Unter dem ehemaligen Abwehrspieler von Borussia Mönchengladbach und den Rheinhessen, wo er seine Spielerkarriere beendete, ging es steil bergauf. In den restlichen 20 Saisonspielen 2020/21 formte der Coach eine Einheit aus den Vorletzten und erspielte starke 33 Zähler. Mit am Ende 39 Punkten schloss Mainz die vergangene Saison als Zwölfter ab. Sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Dort landete im Sommer der 1. FC Köln. Unter Friedhelm Funkel retteten sich die Rheinländer am 34. und letzten Spieltag gerade noch mit einem 1:0 gegen den FC Schalke 04. Und das auch nur, weil zeitgleich der SV Werder Bremen mit 2:4 gegen Mönchengladbach verlor. In der Relegation sprangen die Kölner dem Abstieg gerade noch von der Schippe: Im Hinspiel gewann Holstein Kiel mit 1:0. Beim Rückspiel drehte der FC aber auf und sicherte sich mit einem fulminanten 5:1 den Klassenverbleib. Funkels Mission war erfüllt und so übernahm im Sommer ein neuer Coach: Steffen Baumgart.

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Dank des charismatischen Coaches mit der grauen Schiebermütze ging es steil bergauf bei den Kölnern: Mit aktuell 35 Punkten sind die "Geißböcke" Siebter - nur zwei Zähler hinter einem Champions-League-Platz! "Träumen ist schön. Wir haben jetzt 35 Punkte. Noch ein Sieg, dann haben wir mit dem Abstieg nichts mehr zu tun. Und dann schauen wir mal, was nach oben noch geht", macht Mark Uth das Saisonziel der Kölner am Samstag noch einmal deutlich.

Unter Baumgart agiert der FC viel aktiver, offensiver - und mit mehr Mut. Das alles gelingt den Kölnern ohne große Neuzugänge: Der am Seitenrand umher tollende und schreiende Trainer, der selbst im Winter nur eine Weste über sein T-Shirt zieht, hat jeden einzelnen Spieler besser gemacht. Das beste Beispiel: Anthony Modeste, der bereits auf 15 Saisontreffer kommt. "Ich mache das, was ich machen muss. Tore schießen ist mein Job", bleibt der von Baumgart wachgeküsste Franzose bescheiden. Köln hat nun schon neun Saisonsiege. Im vergangenen Spieljahr gab es nur deren acht. "Wie die Jungs das machen und marschieren, ist bemerkenswert. Es ist schön, dass man eine Entwicklung sieht", freut sich der FC-Coach über die Auftritte des Teams, das mehr und mehr zum ernsthaften Anwärter auf einen Platz im oberen Tabellendrittel avanciert. Wunschträume, die beim FC-Trainer auf taube Ohren stoßen: "Wir wissen, worüber gerne gesprochen wird. Wir denken von Woche zu Woche. Der Fokus liegt jetzt auf Fürth, das wird eine schwere Begegnung für uns."

Ein weiterer Anwärter aufs obere Tabellendrittel sind die Mainzer: Die Rheinhessen liegen nur einen Punkt hinter dem FC und sind Achter. Mit gerade mal 26 Gegentreffern stellt der FSV zusammen mit dem FC Bayern und dem SC Freiburg die beste Defensive der Bundesliga. Am vergangenen Freitag schlugen die Rheinhessen das Top-Team aus Leverkusen mit 3:2. Fünf Spiele war die Werkself zuvor ungeschlagen geblieben. Voller Angriff auf Europa? "Ich habe weder den Klassenerhalt noch den Europapokal mit einem Wort erwähnt", sagt der 42-Jährige Trainer auf eine Frage hinsichtlich möglicher, neuer Zielsetzungen.

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"Das ist nicht entscheidend und nicht der Grund, weshalb ich auf die Arbeit komme. Ich komme her, um meine Mannschaft besser zu machen und die Fans zu begeistern, indem wir Leistungen abrufen wie am Freitag", so Svensson. Das Spiel gegen Leverkusen habe "nur bestätigt, was diese Mannschaft und dieser Verein zu leisten im Stande sind. Nämlich, solche besonderen Abende zu haben. Daran, sie noch öfter zu haben, arbeiten wir", sagt Svensson. Perfekte Stimmung also in Mainz und Köln - pünktlich zu Karneval.