Bundesliga
Der 1. FC Köln hat den SV Werder Bremen hochverdient mit 7:1 (5:1) nach Hause geschickt. Die Rheinländer waren in allen Belangen überlegen und bestraften eklatante Defensiv-Fehler der Hanseaten mit Toren von Linton Maina (9.), Steffen Tigges (15./21.), Denis Huseinbasic (36.) sowie Ellyes Skhiri (30./54.). Niclas Füllkrug betrieb für den SVW Ergebniskosmetik (38.). Marco Friedl unterlief in der Schlussviertelstunde noch ein Eigentor (76.).
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Beim 1. FC Köln gab es im Vergleich zum letzten Bundesliga-Spiel des Kalenderjahres 2022 drei Änderungen: Vorne stürmte Steffen Tigges anstelle von Sargis Adamyan, rechts im Mittelfeld spielte Denis Huseinbasic für den fehlenden Ondrej Duda. In der Abwehr verteidigte Jeff Chabot anstelle des verletzten Luca Kilian. Für Chabot war es erst der dritte Startelfeinsatz dieser Bundesliga-Saison und sein zuvor letzter lag fast fünf Monate zurück (4. Spieltag gegen Stuttgart).
Aufseiten des SV Werder Bremen waren es im Vergleich zum letzten Bundesliga-Spiel zwei Änderungen und diese möglicherweise auch nur notgedrungen. Für Amos Pieper (Bank) und den zum Jahresstart fehlenden Romano Schmid spielten Milos Veljkovic und Ilia Gruev.
Fantasy Heroes: Linton Maina (23 Punkte) | Ellyes Skhiri und Steffen Tigges (je 21)
Die "Geißböcke" dominierten nicht nur die erste Halbzeit nach Belieben und nutzten haarsträubende Fehler der Bremer gnadenlos aus. Alle fünf Schüsse aufs Tor brachten die Rheinländer im Kasten unter. Aber der Reihe nach: Das Unheil der Werderaner begann mit einer völlig misslungenen Freistoßvariante, die den "FC" zum blitzschnellen Konter einlud. Am gegnerischen Strafraum angekommen bewies Ellyes Skhiri sein Auge und passte zum freien Linton Maina rechts im Strafraum. Der 23-Jährige schweißte den Ball links unten ins Tor (1:0, 9.). Der Flügelspieler erzielte das bislang schnellste Kölner Saisontor.
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Sieben Minuten später klingelte es erneut im SVW-Kasten: Marvin Ducksch spielte nach einem Einwurf einen Querpass in die Füße von Florian Kainz, der dem diagonal einlaufenden Tigges sofort das Spielgerät zusteckte. Der Mittelstürmer zog halblinks im Sechzehner ab, Milos Veljkovic fälschte die Kugel noch unhaltbar ins linke Eck ab (2:0, 15.).
Dann der nächste Fehler der Grün-Weißen: Mitchell Weiser wurde von Martel auf der rechten Seite bei einem Rückpassversuch unter Druck gesetzt, sodass Jiri Pavlenka aus seinem Tor eilen musste und gerade so vor Maina rettete. Doch die Rettungstat blieb nicht folgenlos: Die Kugel landete vor den Füßen von Tigges, das Tor war leer, der Mittelstürmer hielt aus exakt 46,7 Metern drauf und stellte auf 3:0 - Traumtor (21.). Mit seinem fünften Bundesliga-Tor zieht er mit Kölns Top-Torschützen Kainz gleich.
Bremen war in Durchgang eins weiter völlig von der Rolle und musste noch zwei weitere Treffer schlucken. Maina ließ Gegenspieler Weiser am linken Strafraumeck einfach stehen, eine Mischung aus Flanke und Schuss verlängerte Tigges leicht mit der Hacke vor die Füße von Skhiri. Der Tunesier stand im Fünfer mutterseelenallein vor Pavlenka und hatte keine Mühe den Keeper zu überwinden (4:0, 30.).
Und es lief weiter wie am Schnürchen für die Domstädter: Tigges erlief einen Chipball von Kainz an der Grundlinie und schob zu Huseinbasic ins Zentrum. Der Mittelfeldspieler war schneller als Marco Friedl am Ball und netzte an Pavlenka vorbei zum 5:0 (36.)! Nachdem der SVW durch Weiser zu seinem ersten Abschluss aufs Tor kam, köpfte Niclas Füllkrug die nachfolgende Ecke per Kopf in den rechten Knick (1:5, 38.). Viel mehr war vom SVW in der Offensive nicht zu sehen.
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Stattdessen blieb Köln auch nach Wiederbeginn gierig und erhöhte erneut durch Skhiri auf 6:1 - und wie! Maina ließ seinen Gegenspieler zum wiederholten Male stehen und flankte hoch auf die linke Strafraumseite. Dort setzte der freie Skhiri zum Seitfallzieher an und drosch den Ball links unten in die Maschen (54.). In seinen ersten 14 Saisonspielen hatte Skhiri keine Torbeteiligung, gegen Bremen gleich drei. Zudem der dritte Bundesliga-Doppelpack für den Mittelfeldspieler.
Eine Viertelstunde vor Schluss kam es noch dicker für die Bremer: Friedl unterlief ein Eigentor bei der Flanke von Maina. Tim Lemperle wäre dahinter aber wohl eh zur Stelle gewesen (7:1, 77.). Selbst ein 8:1 wäre möglich gewesen, wenn Pavlenka in der 84. Minute nicht gegen Dejan Ljubicic glänzend pariert hätte. Köln erwischte einen grandiosen Abend und startet mit dem höchsten Bundesliga-Sieg seit über 30 Jahren ins neue Jahr. Bremen wird diesen Abend im RheinEnergieStadion schnell abhaken wollen.
Skhiri war in der laufenden Bundesliga-Saison zuvor an keinem Treffer direkt beteiligt gewesen, gegen Bremen dann gleich an drei. Der Tunesier erzielte seinen dritten Bundesliga-Doppelpack, traf unter anderem spektakulär per Seitfallzieher und legte einen weiteren Treffer vor.