Bundesliga
Der VfL Wolfsburg hat am 33. Spieltag der Bundesliga 1:0 (1:0) gegen den 1. FC Köln gewonnen. Den Siegtreffer erzielte Yannick Gerhardt (43.). Für die Kölner war es dennoch wohl die schönste Niederlage der Saison. Schließlich sicherte sich der "Effzeh" die Teilnahme am europäischen Fußball. Welcher Wettbewerb es am Ende sein wird - Europa League oder Conference League - wird sich am letzten Spieltag entscheiden.
Steffen Baumgart hatte nur wenig Grund, die Startelf des 1. FC Köln zu verändern. Einzig Salih Özcan kehrte nach Gelbsperre zurück ins Team und ersetzte Dejan Ljubicic. Auf der anderen Seite nahm Florian Kohfeldt beim VfL Wolfsburg zwei Wechsel vor: Pavao Pervan stand zwischen den Pfosten und Micky van de Ven durfte erstmals von Beginn an ran.
Fantasy Heroes: Pavao Pervan (18 Punkte), Yannick Gerhardt (11), Micky van de Ven (10)
Und auch in diesem Spiel sah es zunächst danach aus, dass Köln die Partie gewinnen sollte. Nach einer Gedenkminute für FC-Urgestein Leo Wilden, der unter der Woche verstorben war, starteten die Kölner rasant. Ein Punkt fehlte der Baumgart-Elf vor dem Spieltag noch, dann wäre die Teilnahme am europäischen Geschäft gesichert. Und mindestens den wollte sie auch unbedingt holen, dass machte Köln von Beginn an klar.
Gleich mit dem ersten Angriff versprühten die Kölner Gefahr. Doch Anthony Modeste konnte den Ball noch nicht richtig verarbeiten (2.), am Ende konnte Pervan klären. Nur eine Minute später kam Modeste dann zum Abschluss, scheiterte mit seinem Kopfball aber an Wolfsburgs Schlussmann (3.). Die nächste Chance ließ nicht lange auf sich warten. Diesmal setzte Benno Schmitz einen Schuss von rechts ab, doch der Pfosten verhinderte die FC-Führung (6.). Köln war kaum aufzuhalten. Nach zehn Minuten stand es bereits 5:0 nach Torschüssen aus Sicht des Gastgebers.
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Danach beruhigte sich die Partie ein wenig, Wolfsburg hatte sich besser sortiert, und konnte Köln mit zunehmendem eigenem Ballbesitz weiter vom Tor weghalten. Nach 22 Minuten kamen die Wölfe ihrerseits dann zum ersten Torschuss, aber Jonas Wind setzte seinen Kopfball neben den Pfosten. Wolfsburg wurde stärker. Nach einer halben Stunde hatten die Gäste dann durch Max Kruse sogar die Chance zur Führung. Doch seinem Abschluss fehlte der Druck. und Marvin Schwäbe im Tor der Kölner war zur Stelle (30.).
Als sich die erste Hälfte dann dem Ende näherte, schlugen die Gäste tatsächlich noch zu. 8:2 stand es zu dem Zeitpunkt nach Torschüssen, zwingend waren die Kölner nach der turbulenten Anfangsphase allerdings nicht mehr. Wolfsburg näherte sich immer mehr an und traf durch den Ex-Kölner Gerhardt schließlich zur 1:0-Führung. Diese war zwar etwas überraschend, doch in diesem Moment hervorragend rausgespielt: Mit zwei direkten Pässen machten die Wölfe das Spiel schnell, Lukas Nmecha steckte durch auf Wind, der legte von rechts vor dem Tor quer, wo Gerhardt nur noch den Fuß hinhalten musste (43.).
In der zweiten Hälfte tat sich Köln zunächst etwas schwerer, hatte durch einen Volleyschuss von Kainz zwar eine richtig gute Möglichkeit (53.), die Großchancen wie in der ersten Hälfte blieben aber lange aus. Auf der anderen Seite zappelte der Ball dafür wieder im Netz, doch diesmal stand Torschütze Nmecha beim Zuspiel im Abseits und nach Einschalten des VAR wurde der zweite Treffer der Wolfsburger zurückgenommen (55.).
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Der FC mobilisierte weiterhin alle Kräfte und Reserven, investierte viel, kam wie etwa durch Modeste (69., 74.) auch immer wieder zu Möglichkeiten, nur die richtig großen Chancen konnte Wolfsburg mit guter Abwehrarbeit verhindern. Vor allem Pervan machte weiterhin ein richtig gutes Spiel und ließ keinen Ball durch. Die Wölfe kamen kaum mehr aus ihrer Hälfte raus, gerade einmal zwei Torschüsse setzte die Kohfeldt-Elf in Halbzeit zwei ab, zum Sieg sollte es dennoch reichen. Denn auch in der letzten Minute scheiterte Modeste an Pervan und vergab die letzte Chance auf den Ausgleich (90.+5).
Für einen Punkt reichte es für den FC nicht, für den europäischen Fußball qualifizierte sich der "Effzeh" dennoch. Da Hoffenheim sein Spiel gegen Bayer Leverkusen verlor, ist der Vorsprung auf den Verfolger mit sechs Punkten vor dem letzten Spieltag uneinholbar. Einzig der Wettbewerb entscheidet sich am letzten Spieltag. Derzeit ist Köln auf Rang sieben für die Europa Conference League qualifiziert, die Europa League ist mit zwei Punkten Rückstand aber auch noch in Reichweite.
Pavao Pervan stand zum sechsten Mal in dieser Bundesliga-Saison im Tor. Nachdem der VfL Wolfsburg zuvor alle fünf Spiele mit ihm verloren hatte, gab es nun das erste Erfolgserlebnis für den 34-Jährigen – mit neun abgewehrten Torschüssen hatte Pervan am 1:0-Sieg maßgeblichen Anteil.