Bundesliga
Fast zehn Jahre blieb Kevin Vogt in der Bundesliga torlos. Doch beim Sieg des 1. FC Union Berlin am 6. Spieltag war es sein Treffer zum 1:0, der den Heimerfolg einleitete - natürlich gegen seinen Lieblingsgegner.
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Es gibt torgefährliche Innenverteidiger, es gibt torungefährliche Innenverteidiger - und es gibt Kevin Vogt. Der Verteidiger steht für Stabilität, Konstanz im Passspiel und Defensivarbeit. Tore sind für den Abwehrchef des 1. FC Union Berlin eigentlich immer mit negativen Gefühlen verbunden. Doch gegen den BVB durfte Vogt selbst jubeln - zum ersten Mal nach fast zehn Jahren.
Am 18. Oktober 2014 hatte der damalige Kölner zum letzten Mal ein Tor erzielt und die Parallelen könnten nicht größer sein: Beim 2:1-Heimsieg des FC gegen Dortmund traf Vogt zum 1:0. Auch diesmal war es das eröffnende Tor durch den Abwehrmann, auch diesmal endete das Spiel mit 2:1. "Dass es jetzt fast zehn Jahre bis zu meinem nächsten Tor gedauert hat, dafür habe ich keine Erklärung", gestand der eigentlich torungefährliche Verteidiger nach der Partie.
Doch nicht nur bei besagtem Köln-Sieg zeigte sich Kevin Vogt gegen den BVB in Torlaune. Bereits zuvor war es vor allem die Borussia, die es dem gebürtigen Wittener - südwestlich von Dortmund - angetan hatte. Von seinen gerade einmal vier Treffern in der langen Bundesliga-Karriere des heute 33-Jährigen fielen nämlich sogar drei gegen den BVB. Auch sein erstes Tor im deutschen Oberhaus erzielte er gegen Dortmund, damals war es das 2:1 für Augsburg. Anders als bei seinen zwei anderen Toren konnte der BVB besagtes Spiel im April 2013 aber noch zum 4:2-Heimsieg drehen. Klar ist allerdings: Wenn Vogt trifft, dann meist gegen Dortmund.
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Das könnte sich allerdings bald ändern, denn Vogt hat eine neue Torgefahr für sich entdeckt. In seiner 15. Bundesliga-Saison trat der Abwehrchef zum ersten Mal zum Strafstoß an. "Im Spiel habe ich direkt die Jungs gesehen, die mich angeguckt und mir das Vertrauen geschenkt haben. Am Ende habe ich ihn dann mit Überzeugung verwandelt", erklärte der ungewohnte Torjäger die Auswahl zum Elferschützen. Auch in seinen beiden Zweitliga-Saisons zum Karrierestart hatte er keinen einziges Mal vom Punkt verwandelt. Eine Jugend-Statistik beweist allerdings, dass Vogt das Zeug dazu hat, dauerhaft Elfmeterschütze der Eisernen zu werden: In der Bochumer U17 war er regelmäßig vom Strafstoßpunkt zur Stelle und verwandelte alle fünf Versuche der Saison 2007/08. Möglicherweise gibt es also bald mehr Vogt-Tore zu feiern.