Bundesliga
Ausgerechnet in den Partien gegen die favorisierten Mannschaften von Eintracht Frankfurt (2:1), den FC Bayern München (1:1) und den SC Freiburg (2:1) sammelt der 1. FC Union Berlin entscheidende Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt. Werden die "Eisernen" zu einem permanenten Stolperstein der Top-Teams? Wenn ja, versprechen die kommenden Wochen viel Spannung.
Mit dem Frühlingsbeginn scheint es auch beim 1. FC Union Berlin das ganz große Erwachen zu geben. Zumindest hat sich die Truppe von Steffen Baumgart mit dem 2:1-Erfolg über den zuvor sieben Spiele in Serie ungeschlagenen Sport-Club Freiburg ein gutes Stück von der Abstiegszone distanziert und jetzt sieben Zähler aus den vergangenen drei Spielen geholt. Und das gegen so namhafte Gegner wie Eintracht Frankfurt, den FC Bayern München und nun eben die Breisgauer. Noch besser: Dreimal geriet der Hauptstadtclub in Rückstand und punktete doch jedes Mal. Da scheint die Moral innerhalb der Truppe absolut zu stimmen!
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"Wir waren von Beginn an gut im Spiel. Und dass gegen einen harten und unangenehmen Gegner. Wir hatten aber immer unseren Plan und wussten auch nach dem Rückstand, wie es weiter gehen soll", sagte Abwehrhüne Diogo Leite nach dem Schlusspfiff und lobte insbesondere den starken Zusammenhalt des Teams: "Heute hat jeder hart gearbeitet und damit seinen Anteil an diesen drei wichtigen Punkten. Jetzt wollen wir so weitermachen." Sein Trainer Steffen Baumgart schlug in die gleiche Kerbe. "Es war wichtig dranzubleiben und sich das Glück zu erarbeiten, was man im Fußball manchmal braucht", so das Fazit des 53-Jährigen.
Dabei benötigten seine Männer nach dem 0:1 durch Lucas Höler (29.) gerade einmal eine Minute, um zum Ausgleich zu kommen. Rani Khedira hämmerte den Ball mit fulminanten 115 km/h zum 1:1 in die Maschen (30.), anschließend hatten die "Eisernen" alles unter Kontrolle und ließen bis weit in die zweite Hälfte hinein nicht einmal mehr einen Torschuss der Gastgeber zu. Stattdessen durfte sich Andrej Ilić kurz nach dem Seitenwechsel für den letztendlichen Siegtreffer feiern lassen (48.), der das Polster der Berliner auf die Mannschaften unter dem Strich auf acht Zähler anwachsen lässt.
"Das ist erst mal gut, mehr aber auch nicht", versuchte Baumgart jedwede aufkommende Euphorie zwar schnell wieder zu bremsen, seine Spieler haben aber anscheinend schon Blut geleckt und sind heiß auf mehr. "Defensiv war das heute sehr gut, ähnlich wie in den letzten Spielen. Jetzt haben wir ein gutes Momentum und wollen auch im Spiel gegen Wolfsburg punkten", sagte beispielsweise Janik Haberer, der damit gleich schon den Ausblick auf die kommende Woche wagte. Die "Wölfe", sie sind - wie auch die Freiburger - mitten drin im Kampf um die internationalen Plätze und somit eine Mannschaft, gegen die der FCU als Außenseiter ins Spiel gehen wird.
Zuletzt scheint Baumgarts Truppe die Rolle aber ja ganz gut gepasst zu haben. Ein gutes Omen. Auch für die darauf folgenden Partien bei Bayer 04 Leverkusen und gegen den VfB Stuttgart. Vielleicht wird der 1. FC Union Berlin das Zünglein an der Waage für deren hochgesteckte Ambitionen und entledigt sich in der unteren Tabellenhälfte bereits frühzeitig der letzten Zweifel an der Ligazugehörigkeit in der kommenden Saison. Auch wenn er sich noch sehr vorsichtig geben mag: Dagegen hätte Baumgart sicherlich nichts.