Bundesliga
Durch den zweiten Derbyerfolg im fünften Stadtduell in der Bundesliga hat sich der 1. FC Union Berlin auf Rang fünf geschoben. Gegen die Hertha dominierten die Köpenicker über die gesamte Spielzeit und hätten durchaus einen höheren Sieg einfahren können.
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Es war kein gewöhnlicher zweiter Derbyerfolg in der Bundesliga für den 1. FC Union Berlin. Gegen Hertha BSC behielten die Köpenicker beim 2:0-Heimerfolg über 90 Minuten die Oberhand und sicherten obendrein den fünften Platz. Schon wieder grüßen die Eisernen von einem internationalen Platz. Die Mannschaft von Cheftrainer Urs Fischer hat sich diesen Derbysieg und die Tabellenplatzierung redlich verdient. Mit einer defensiven wie offensiven Dominanz wiesen die Unioner ihren Stadtrivalen in die Schranken. Nach diesem Abend konnte es im Stadion An der Alten Försterei nur einen Sieger geben. Und der hieß Union Berlin.
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"Das sind hochverdiente drei Punkte. Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft, hätten sogar noch höher gewinnen können. Das Tor kurz vor der Halbzeit hätte Hertha in die Karten spielen können, aber auch das Glück war heute auf unserer Seite", analysierte Innenverteidiger Marvin Friedrich die fast schon Machtdemonstration seines Teams. Glück, das die Unioner mit so einer geschlossenen Mannschaftsleistung und defensiven Kompaktheit immer seltener benötigen. Wäre die Niederlage am 10. Spieltag gegen Bayern München (2:5) nicht so hoch ausgefallen, stünden erst zwölf Gegentore auf dem Konto des FCU.
Unter anderem ein Verdienst von Friedrich, der gegen die Hertha wie seine Verteidigerkollegen Robin Knoche und Timo Baumgartl mindestens 62 Prozent seiner Zweikämpfe gewann. Hertha biss sich über 90 Minuten am Unioner Bollwerk die Zähne aus. Vorne kennen die Köpenicker mitunter ebenfalls keine Verwandten. Das verdeutlichten wieder einmal die beiden Tore im Stadtderby. Beim frühen 1:0 bestrafte Taiwo Awoniyi mit seinem bereits achten Saisontor einen Fehler von Herthas Marton Dardai eiskalt mit der Führung. Rund 20 Minuten später schlug eine weitere Unioner Waffe zu: Mit einer Torwahrscheinlichkeit von sage und schreibe 1,83 Prozent nagelte Christopher Trimmel den Ball sehenswert ins linke Eck.
Zwei Tore gegen die Köpenicker aufzuholen, ist auch in deren dritten Bundesliga-Jahr kein Zuckerschlecken. Wenn Herthas Stürmer Krzysztof Piatek kurz vor dem Pausenpfiff nicht im Abseits gestanden hätte, hätte die Partie in Durchgang zwei vermutlich noch mal an Fahrt aufgenommen. Es war nahezu der einzige Moment, an dem der Unioner Derbysieg wirklich in Gefahr schien. 16 zu sechs Torschüsse sprachen nach diesem Spiel eine deutliche Sprache. In Halbzeit zwei war es vor allem das Heimteam, das weiter auf die Tube drückte. Max Kruse, Grischa Prömel und Sheraldo Becker mit seinem Lattentreffer verpassten es jedoch, die Dominanz auch ergebnistechnisch auszudrücken.
Ansonsten war es ein über weite Strecken souveräner Abend der Unioner. Auch wenn Derbysiege besonders gut schmecken, sind die kommenden Aufgaben für Trimmel und Co. mindestens genauso wichtig: "Die Bilanz auszugleichen war auch unser Ziel. Aber Derbies zu gewinnen ist natürlich nicht alles. Auf die Liga müssen wir auch schauen und dort ist jedes Spiel wichtig." Donnerstag muss der FCU international bei Maccabi Haifa ran, ehe in der Bundesliga das Duell mit Frankfurt ansteht. Die Vorzeichen stehen nach diesem verdienten Heimerfolg gegen Hertha mehr als gut.