Bundesliga
Neue Saison, alte Qualitäten: Der 1. FC Union Berlin startet mit einem 4:1-Sieg gegen Mainz abermals furios in die Bundesliga-Spielzeit und bleibt auch nach der Champions-League-Qualifikation auf Erfolgskurs. Bauen konnten die "Eisernen" auf zwei Matchwinner: Torhüter Frederik Rönnow und Stoßstürmer Kevin Behrens, der nach seinem historischen Dreierpack auch durch seine ungewöhnliche Abreise Schlagzeilen schrieb.
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"Drei Buden und mit dem Fahrrad nach Hause: Kevin Behrens": Mit diesen Worten postete der 1. FC Union Berlin einen Schnappschuss seines Angreifers auf dem Heimweg. Kurz zuvor stand Behrens bereits im Stadion An der alten Försterei im Fokus – mit drei Toren hatte der Mittelstürmer seine "Eisernen" zum 4:1-Auftakterfolg gegen den 1. FSV Mainz 05 geführt. Alle drei Treffer erzielte der 32-Jährige mit dem Kopf – der erste Dreierpack dieser Art seit dem 6. Dezember 1997, als der Karlsruher Markus Schroth ebenfalls drei Kopfball-Tore für sein Team bejubeln durfte.
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Und nicht nur deshalb schrieb Behrens, der nach Joel Pohjanpalo (April 2021 gegen Werder Bremen) der zweite Bundesliga-Dreierpacker bei Union ist, Geschichte an der Alten Försterei: Bereits nach 52 Sekunden war der Angreifer erstmals erfolgreich – das schnellste Tor der Köpenicker Bundesliga-Historie. Zuvor hatte Union erst einmal in der 1. Spielminute getroffen, der heutige Hoffenheimer Marius Bülter war im Oktober 2019 gegen Freiburg aber schlappe vier Sekunden langsamer als sein Nachfolger im Angriff der "Eisernen", die durch den Auftaktsieg ihre Heimserie verlängerten. Die Mannschaft von Trainer Urs Fischer ist seit 24 Bundesliga-Heimspielen ungeschlagen, das ist laufender Vereinsrekord und aktuell die längste derartige Serie der Liga.
"Es war heute überragend. Ich versuche immer, Vollgas zu geben und der Mannschaft zu helfen. Das ist mir heute ganz gut gelungen", übte sich Behrens im Anschluss an die Partie in Understatement: "In der vergangenen Woche haben wir uns im Pokal ein bisschen schwergetan, aber heute sind wir von Anfang an super ins Spiel reingekommen. Am Ende war es ein hochverdienter Sieg für uns", sagte der Dreifach-Torschütze, der altbekannte Qualitäten der Berliner ins Spiel brachte. In der vergangenen Saison erzielte keine Mannschaft mehr Kopfballtore (13) als die "Eisernen", nun war Behrens direkt beim erfolgreichen Saisonstart wieder dreimal erfolgreich.
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Doch dass es für den Tabellenvierten des Vorjahres erneut zum Auftaktsieg reichte, hatte Union auch jemandem zu verdanken, dessen Arbeit am ganz anderen Ende des Spielfeldes stattfindet. Torhüter Frederik Rönnow parierte gleich zwei Elfmeter und brachte durch seine Glanztaten dem Mainzer Stürmer Ludovic Ajorque einen Platz in den Geschichtsbüchern der Bundesliga: Erstmals in der 60-jährigen Liga-Historie verschoss ein Spieler zwei Strafstöße in einem Spiel. Für Rönnow war es ebenfalls eine Premiere: Die ersten 11 Strafstöße gegen sich musste der Däne allesamt passieren lassen. Zwei Elfmeter in einem Spiel hatte zuletzt Yann Sommer im Januar 2022 für Borussia Mönchengladbach gegen Bayer 04 Leverkusen gehalten.
“Das war Wahnsinn und auch das erste Mal, dass ich in der Bundesliga überhaupt einen Elfmeter gehalten habe. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft mit meinen Paraden helfen konnte. Am Ende haben wir drei Punkte und das ist das Wichtigste”, freute sich Rönnow über die beiden parierten Strafstöße. Effizienz vorn, ein starker Rückhalt hinten: Die Erfolgszutaten aus der Vorsaison waren bei den „Eisernen“ zum Start in die neue Spielzeit wieder vorhanden. Auch deshalb lobte Union-Coach Urs Fischer seinen Schlussmann: “In einer Phase, in der wir nicht gut waren, hält uns Freddy im Spiel. Das war wichtig“, so der Schweizer, der auch direkt seinen dreifach erfolgreichen Knipser im Sinn hatte. „Unsere Flanken kamen perfekt und dann hat Kevin einfach das Gespür für die Situationen.“
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Ein Gespür für die Situationen: Das kann man Kevin Behrens wirklich attestieren. Sogar wenn er sich unbeobachtet fühlt – wie auf dem Heimweg aus der Alten Försterei auf dem Rad nach einem Dreierpack. Dass er dafür auf Social Media von den Fans gefeiert wurde, überraschte den 32-Jährigen dann doch etwas: "Ich musste darüber lachen", so Behrens: "Ich mache das schon, seit ich bei Union Berlin spiele. Ich fahre ab und zu mit dem Rad zum Spiel oder vom Training nach Hause. Daher musste ich schon schmunzeln, dass nach einem Dreierpack so eine Welle bei diesem Thema gemacht wird", erklärte der Angreifer am Rande einer Sportgala. Schlagzeilen wollen Kevin Behrens und der 1. FC Union Berlin wohl weiterhin lieber auf dem Platz schreiben.