Bundesliga
Der 1. FC Union Berlin will endlich aus dem Tabellenkeller. Mit dem neuen Trainer Nenad Bjelica soll nun der Umbruch an der Alten Försterei starten.
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Zwölf Spiele, sieben Punkte, Tabellenplatz 17. So hatte sich der 1. FC Union Berlin die Saison keineswegs vorgestellt, ging man doch in Köpenick in die erste Champions-League-Spielzeit der Vereinsgeschichte und war voller Motivation. Der Start mit zwei Siegen in Folge sah zunächst vielversprechend aus, doch schnell wurde die Ernüchterung groß, denn es folgten nur noch Niederlagen in allen Wettbewerben.
Vor dem 12. Spieltag zog Union die Reißleine und trennte sich von Trainer Urs Fischer nach fünf erfolgreichen Jahren. Mit Interimstrainer Marco Grote und der ersten Co-Trainerin der Bundesliga-Geschichte, Marie-Louise Eta, holten die Eisernen den ersten Punkt gegen den FC Augsburg nach langer Durststrecke. Mit Nenad Bjelica verpflichtete man nun einen Trainer, der die Bundesliga bereits kennt. Er bestritt von Anfang 2001 bis Sommer 2004 65 Bundesliga-Spiele für Kaiserslautern (fünf Tore, Mitspieler waren unter anderem Klose, Basler, Sforza und Wiese). Auch in der kroatischen Nationalmannschaft war er aktiv, 2004 hatte er zwei Einsätze bei der EM. Seit seinem Karriereende 2008 ist Bjelica als Trainer tätig, er hatte Stationen in Österreich (unter anderem Austria Wien), Italien (Spezia Calcio), Polen (Lech Posen), Kroatien (unter anderem Dinamo Zagreb) und zuletzt in der Türkei (von April bis Oktober 2023 bei Trabzonspor).
Als Spieler überzeugte Bjelica mit seinem feinen Füßchen. Nun benötigt der 52-Jährige ein feines Händchen, um Union aus dem Tabellenkeller zu führen – ausgerechnet beim FC Bayern soll der Bundesliga-Neustart beginnen. Die Eisernen gaben am letzten Spieltag die Rote Laterne wieder ab (an Köln) und zeigten sich gerade in der Offensive deutlich verbessert (xGoals-Wert 2,3 – Union-Bestwert 2023/24). Im ersten Pflichtspiel unter Bjelica bei Sporting Braga in der Champions League, erkannte der Trainer aber, woran es dem Team aktuell noch fehlt: "Man sieht, dass die Mannschaft verkrampft spielt. Wir hatten Probleme mit dem Ball, trauen uns nicht zu, die Pässe mit Risiko zu spielen Eine gewisse Angst in den Beinen und in den Köpfen von den Spielern ist zu erkennen“, schilderte er nach dem 1:1 in Portugal.
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Beim FC Bayern wird es natürlich nicht einfach, erfolgreich den Umbruch zu beginnen, denn die Münchner haben sechs Spiele in Folge gewonnen und peilen weiterhin die Tabellenführung an. In seiner aktiven Karriere hat Nenad Bjelica mit dem 1. FC Kaiserslautern nie gegen die Bayern gewonnen (ein Remis und vier Niederlagen in der Bundesliga, eine Niederlage im Elfmeterschießen im DFB-Pokal – da verschoss Bjelica entscheidend). Umso grandioser wäre es für den Kroaten natürlich, wenn er bei seiner Rückkehr in die Bundesliga ausgerechnet bei den Bayern gewinnen und Union damit in ruhigere Gefilde führen könnte.