Bundesliga
Die Eisernen werden wohl auch in ihrem sechsten Bundesliga-Jahr den Klassenerhalt schaffen. Unter allen Bundesligisten ist das Baumgart-Team aktuell das am längsten ungeschlagene. Das kommt nicht unbedingt vom sehr schönen Offensivfußball, sondern eher daher, wofür die Hauptstädtler auch stehen: ein eisernes, fast schon betonartiges Abwehrbollwerk.
Der 1. FC Union Berlin hat nun bereits einen Punkt mehr gesammelt (34) als in der gesamten Vorsaison und einen komfortablen Zwölf-Punkte-Vorsprung auf den Relegationsplatz. Die Eisernen überlassen gerne den Gegnern das Spielgeschehen und haben ligaweit den geringsten Ballbesitz-Anteil (42 Prozent) - mit ihrer Laufstärke im Spiel gegen den Ball machen sie die Räume aber sehr eng! Hierfür spricht der Wert des "Spieler-Abstandes": Der liegt bei Union nämlich im Schnitt nur bei 20,2 Meter, das ist ligaweit der geringste.
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Schaut man sich die Gegentore der Berliner in den letzten Spielen an, fällt auch etwas Bemerkenswertes auf: Union kassierte am 23. Spieltag seine höchste Bundesliga-Niederlage (0:6 beim BVB). Seitdem gab es an den letzten sechs Spieltagen in Summe nur noch vier Gegentore (nie mehr als eins pro Partie) - das ist ebenso Bundesliga-Bestwert in diesem Zeitraum.
Nach diesem Debakel gegen Borussia Dortmund stellte Baumgart um und griff auf alte taktische Kniffe von Urs Fischer zurück. Aus Vierer- wurde wieder Fünferkette und das fruchtete auch. Der Ballbesitz (nur noch 35 Prozent im Schnitt in den letzten sechs Spieltagen) änderte sich nicht nach oben, dafür aber die bereits erwähnte geringe Anzahl an Gegentoren.
Durch diese Umstellung und den doch recht guten Vorsprung auf den Relegationsplatz kann die Baumgart-Elf entspannt und befreit in die letzten Saisonspiele gehen. "Ich bin daher hochzufrieden und die Mannschaft kann es auch sein," sagte der Chefcoach nach dem Punkt in der BayArena. Wenn sie ihre Form weiter so halten, lässt sich ihre Platzierung in der Endtabelle auch sehen - trotz der zwichenzeitlichen Formschwäche.