Bundesliga
Ab dem 13. August rollt der Ball endlich wieder in der Bundesliga. bundesliga.de nimmt alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Diesmal: Der 1. FC Union Berlin. Die "Eisernen" wollen nach der starken Vorsaison, die sie mit der Qualifikation für die Europa Conference League krönten, ihren Status als Überraschungsteam ablegen und die rasante Entwicklung verstetigen.
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Trotz (oder gerade wegen) der starken Vorsaison hat der 1. FC Union Berlin seine Mannschaft gewaltig umgebaut: Um die mögliche Dreifachbelastung durch die Teilnahme an der Europa Conference League abzufedern und gleichzeitig die eigene sportliche Entwicklung zu festigen, haben die "Eisernen" ihren Kader personell aufgerüstet. Rani Khedira (FC Augsburg), Frederik Rönnow (Eintracht Frankfurt), Andreas Voglsammer (DSC Arminia Bielefeld) und Levin Öztunali (1. FSV Mainz 05) wechselten von der Ligakonkurrenz an die Alte Försterei, aus der 2. Bundesliga kamen Genki Haraguchi (Hannover 96), Paul Jaeckel (SpVgg Greuther Fürth), Rick van Drongelen (Hamburger SV) und Kevin Behrens (SV Sandhausen).
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Dazu investierten die Köpenicker, die von ihren Leistungsträgern nur Christopher Lenz an Eintracht Frankfurt verloren, in die zuvor ausgeliehenen Taiwo Awoniyi (FC Liverpool) und Keita Endo (Yokohama F. Marinos) sowie die beiden polnischen Nationalspieler Pawel Wszolek (Legia Warschau) und Tymoteusz Puchacz (KKS Lech Poznan). Diese Blutauffrischung sorgt für deutlich mehr Konkurrenzkampf in der Hauptstadt - etwas, das dem 1. FC Union Berlin angesichts der anstehenden Aufgaben nur gut tun kann.
Der wichtigste Neue beim 1. FC Union Berlin ist eigentlich gar kein Neuer, sondern ein bekanntes Gesicht: Taiwo Awonyi stürmte bereits in der Vorsaison auf Leihbasis für die "Eisernen", konnte nun allerdings nach seinem Gastspiel fest verpflichtet werden. "Wir haben Taiwo in der vergangenen Saison kennen und schätzen gelernt. Seine Robustheit, seine Einsatzfreude und sein unbedingter Wille, dazuzulernen und sich weiterzuentwickeln, haben für uns den Ausschlag gegeben, mit aller Kraft auf diesen Transfer hinzuarbeiten", betonte Unions Sportchef Oliver Ruhnert bei der Verkündung. Der Nigerianer ist mit seiner körperlichen Präsenz in vorderster Front ein wichtiges Puzzleteil der intensiven Spielweise der Hauptstädter, soll in der anstehenden Saison seine Entwicklung mit der nötigen Torgefahr verstetigen.
Schlüsselspieler: Christopher Trimmel
Er läuft und läuft und läuft: Auf der rechten Seite des 1. FC Union Berlin ist Christopher Trimmel der absolute Dauerbrenner - in den vergangenen Jahren hat sich der 34 Jahre alte Österreicher zu einer verlässlichen Größe bei den Köpenickern entwickelt. Mit seinen dynamischen Flankenläufen und seinen brandgefährlichen Standardsituationen ist Trimmel einer der besten Vorlagengeber der gesamten Liga, bereitete in der vergangenen Saison neun Treffer der "Eisernen" vor. Als Kapitän ist der lauf- und kampfstarke Außenverteidiger darüber hinaus ein wichtiger Führungsspieler und auf dem Platz der verlängerte Arm von Trainer Urs Fischer.
Dreierkette, Viererkette, verschiedene Mittelfeld- und Angriffsformation: Durch ihren enorm ausgeglichen besetzten Kader sind die "Eisernen" in der Lage, taktisch variabel agieren zu können. Der Schweizer Trainer Urs Fischer, einer der Architekten des Köpenicker Höhenflugs, hat mittlerweile die Qual der Wahl, wen er für die anstehenden Aufgaben aufstellen möchte. Als gesetzt dürfen vor allem Torwart Andreas Luthe, Kapitän Trimmel und Offensivfreigeist Max Kruse gelten - ansonsten ist die Auswahl beim 1. FC Union Berlin mittlerweile riesig.
Die Frühform des 1. FC Union Berlin kann sich sehen lassen: Zum Start in die Vorbereitung siegten die "Eisernen" gegen Drittliga-Neuling FC Viktoria Berlin klar mit 5:2 und ließen kurz darauf auch gegen Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden (3:0) nichts anbrennen. Es folgten im Trainingslager im österreichischen Längenfeld drei weitere Härtetests: Gegen Dynamo Kiew gab es für das Team von Trainer Urs Fischer ein 1:1, dann folgte ein 2:0 gegen den OGC Nizza und ein 2:1 gegen Athletic Bilbao. Die Brust ist also breit bei den Berlinern, die kurz nach Bundesliga-Start Mitte August in den Playoffs der Europa Conference League gefordert sein werden. Besonders auffällig in den Testspielen: Neuzugang Voglsammer, der sich sehr treffsicher zeigte.
Saisonziel und Prognose
Von einer Wiederholung des traumhaften Vorjahres gehen die Verantwortlichen an der Alten Försterei nicht aus. "Auf den siebten Platz dürfen wir stolz sein, aber es ist vorbei“, macht Trainer Urs Fischer deutlich, dass die Meriten der Vergangenheit nichts mehr zählen. Es wird zu sehen sein, wie die "Eisernen" mit der zusätzlichen Belastung durch die Europa Conference League umzugehen verstehen. Die Zielsetzung für die kommende Spielzeit ist dementsprechend bescheiden: "Klassenerhalt, im Pokal so weit wie möglich zu kommen und in der Conference League das Playoff zu überstehen, um sich für die Gruppenphase zu qualifizieren“, lautet die Devise beim 1. FC Union Berlin. Die eigene Entwicklung zu verstetigen steht im Vordergrund – das besonders natürlich in der Bundesliga, so Fischer: "Wir dürfen nicht von unserem Weg abkommen. Das heißt auch, immer noch mit bescheidenen Mitteln erfolgreich zu sein. Wir haben als Verein eine gewisse Entwicklung vollzogen, und da gilt es dranzubleiben", betont der Schweizer Erfolgscoach. Das dürfte dem 1. FC Union Berlin in dieser Saison auch gelingen - dem breiten Kader sei Dank.