Bundesliga
Der 1. FC Union Berlin und der VfB Stuttgart haben sich in einer höchst spannenden Partie leistungsgerecht mit 1:1 (1:0) getrennt. Nachdem Taiwo Awoniyi die Eisernen in Hälfte eins per Handelfmeter in Führung schoss (41.), glich Sasa Kalajdzic per Lucky Punch für die Schwaben aus (90.+1).
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Während der 1. FC Union Berlin nach dem 0:1 gegen Wolfsburg mit fünf Neuen in die Partie ging, wechselte der VfB Stuttgart nach dem Last-Minute-Sieg gegen Mönchengladbach nicht. Nach dem Motto "Never change a winning team" sollten die Mannen von Cheftrainer Pellegrino Matarazzo ein weiteres Zeichen im Abstiegskampf setzen. In Durchgang eins zumindest sollte es den Gästen aus Baden-Württemberg nicht so recht gelingen. Union war zunächst spielbestimmende Team.
Die Köpenicker bekamen ihre erste Torchance durch Rani Khedira, der eine Ablage von Sheraldo Becker mit Wucht per Dropkick links am Tor vorbeizog (4.). Nach einer durchaus attraktiven Anfangsviertelstunde ebbte die Partie ein wenig ab. Erst in der 27. Spielminute setzten die Eisernen das nächste Ausrufezeichen: Kevin Möhwalds Pass hinter die letzte Kette nahm Grischa Prömel zum Anlass, diesen per Chipball nach links zu verlagern. Knapp neben dem Fünfer lauerte Niko Gießelmann, um den Ball per Volleyabnahme aufs Tor zu knallen. VfB-Keeper Florian Müller lenkte die Kugel über die Latte!
Fantasy Heroes: Borna Sosa & Sasa Kalajdzic (11 Punkte) | Taiwo Awoniyi (9)
Kurz darauf schoss der zukünftige Hoffenheimer Prömel den Ball von der linken Strafraumecke ans Außennetz (30.). Die Schwaben wurden erstmals gefährlich durch Wataru Endo, der nach einem Freistoß von Chris Führich aber von Prömel eng bewacht nicht richtig zum Kopfball kam (33.). Nur vier Minuten später klingelte es im VfB-Kasten: FCU-Stürmer Taiwo Awoniyi schoss flach von rechts ein, die Fahne ging recht zügig hoch, weil der Nigerianer im Moment des Passes von Christopher Trimmel im Abseits stand (37.).
Dann unterlief Stuttgarts Verteidiger Konstantinos Mavropanos ein Handspiel beim Schussversuch von Prömel. Schiedsrichter Robert Hartmann stellte fest: Verhinderung eines Torschusses und eine zu stark abgespreizte Hand - folgerichtig Elfmeter! Awoniyi ließ sich nicht zweimal bitten und versenkte den Handelfmeter unten rechts (1:0, 40.). Zurecht ging es mit der Berliner Führung in die Katakomben.
Nach der Pause griffen die Schwaben früher an, investierten offensiv deutlich mehr. Gleichzeitig zogen sich die Hausherren etwas zurück. Ein Durchkommen war für die Gäste aber weiter schwer, weil der FCU gewohnt aggressiv und kompakt verteidigte. Stuttgart versuchte fußballerische Lösungen zu kreieren. Diese prallten zumeist an der Unioner Defensive ab.
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Glasklare Torchancen gab es in Durchgang zwei über weite Strecken kaum zu bestaunen. Das lag allen voran an der disziplinierten Abwehrarbeit der Eisernen. So zum Beispiel bei dem Schussversuch von Endo, der von Robin Knoche entschlossen geblockt wurde (63.). Die Gäste liefen sich zu oft am Berliner Bollwerk fest.
Einige Minuten später packte Becker eine wunderbare Flanke von der rechten Seite aus, die im Fünfer auf den Kopf von Gießelmann herunterfiel. Der Linksverteidiger bugsierte die Kugel per Aufsetzer minimal am rechten Pfosten vorbei (70.). Union verpasste also die Vorentscheidung. Stuttgart witterte weiter seine Chance. Eine tolle Szene von Omar Marmoush, der einen Ball aus der Luft per Volleyabnahme knapp über die Latte zog, belohnte jedoch nicht das große des Engagement des VfB in Durchgang zwei. Fünf Torschüsse gaben die Schwaben in Hälfte zwei ab, Union nur einen.
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Die Schlussphase war angebrochen, die Eisernen nisteten sich nun hinten ein. Stuttgarts Endo steckte einen Ball zwischen Paul Jaeckel und Knoche durch, sodass Sasa Kalajdzic nur noch Frederik Rönnow vor sich sah und den Ball im Fallen links am Tor vorbeispitzelte - die Riesenchance zum 1:1 (85.)! Doch es war noch nicht vorbei, der VfB blieb dran: Borna Sosa stürmte über links und schlug eine punktgenaue, halbhohe Flanke direkt auf den Fuß von Kalajdzic, der im Fünfer einen langen Schritt machte und den rechten Fuß reinhielt. Jaeckel und Timo Baumgartl hatten hier das Nachsehen, das Spielgerät flog oben links ins Netz (1:1, 90.+1)!
Nachdem Kalajdzic schon gegen Gladbach in letzter Sekunde traf, wurde er also auch dieses Mal zum Unterschiedsspieler für die Schwaben. Ein hochspannendes Spiel endete leistungsgerecht 1:1, weil Union nach der Pause offensiv zu wenig zustande brachte und die Gäste Moral bewiesen.
Sasa Kalajdzic rettete dem VfB mit seinem dritten Torschuss der Partie einen wichtigen Punkt im Kampf gegen den Abstieg. Der Österreicher kämpfe wie immer vorbildlich, bestritt von allen Spielern dieser Partie die meisten Zweikämpfe (34) und gewann davon starke 56 Prozent!