Bundesliga
Der 1. FC Union Berlin hat den Tabellenletzten, VfB Stuttgart, mit 3:0 (0:0) besiegt. Sheraldo Becker (51.), Kevin Behrens (65.) und Ex-Unioner Genki Haraguchi mit einem Eigentor (68.) entschieden die Partie zugunsten des Tabellendritten.
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Drei Stunden vor dem Klassiker zwischen den Spitzenmannschaften aus Dortmund und München wollte sich der 1. FC Union Berlin mit einem Heimsieg gegen den VfB Stuttgart in Schlagdistanz zur Tabellenspitze bringen. Das Schlusslicht aus dem Schwabenland schien allerdings seinerseits entschlossen, den letzten Tabellenplatz wieder zu verlassen und legte eine überzeugende erste Halbzeit ab.
In einer ausgeglichenen Partie hatte der VfB zunächst mehr und auch bessere Chancen. Nach einer knappen Viertelstunde hätte Danilho Doekhi den Ball nach Flanke von Waldemar Anton fast ins eigene Tor gelenkt (14.). Während Union sein Heil mit Flanken auf Kevin Behrens suchte, der zwei Mal nicht gut genug köpfte (18., 32.), vergab Dan-Axel Zagadou die beste Chance des ersten Durchgangs, als er seinen Kopfball nach gefühlvoller Hereingabe von Enzo Millot aus kürzester Distanz drüber setzte (29.).
Fantasy Heroes: Jerome Roussillon (16 Punkte), Lennart Grill (15), Kevin Behrens (14)
Kurz darauf jubelte der Stuttgarter Anhang, allerdings nur kurz. Nach Ansicht der Videobilder nahm Schiedsrichter Florian Badstübner den Treffer von Juan Jose Perea zurück. Der Kolumbianer hatte sich den Ball kurz vor der Strafraumgrenze mit der Hand am herausstürmenden Rönnow-Vertreter Lennart Grill vorbeigelegt, ehe er ins leere Tor geschossen hatte (33.). Zwei Minuten vor der Pause verhinderte nach feiner Vorarbeit von Wataru Endo nur Grill die Führung des zentral entwischten Tiago Tomas, wahrte per Fußabwehr den 0:0-Pausenstand (43.).
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Union, das zum vierten Mal in Folge mit einem torlosen Remis in die Pause ging, kam frischer aus der Kabine und entwickelte schon in den ersten Sekunden mehr Torgefahr als im gesamten ersten Durchgang. Janik Haberer verfehlte das Ziel noch aus spitzem Winkel (48.), doch kurz darauf passte alles zusammen. Haberer bediente im offensiven Umschaltspiel den emsigen Roussillon, dessen Flanke Sheraldo Becker am zweiten Pfosten per eingesprungenem Streckschuss ins Netz wuchtete (51.).
Stuttgart wirkte gefasst und kam wieder zu einer dicken Chance durch Zagadou, der nach Ecke aber erneut am Tor vorbei köpfte (59.). Union fand nun natürlich mehr Räume vor und nutzte sie im Stile eines Spitzenteams. Einen zunächst wegen Abseits zurückgepfiffenen Treffer von Kevin Behrens erkannte Badstübner nach Rücksprache mit dem VAR an (65.), Haberer hatte vorgelegt.
Nun zeigte der unglückliche Spielverlauf Wirkung bei den Schwaben. Sekunden nach dem Wiederanstoß tankte sich der wie entfesselt sprintende Behrens rechts an Zagadou vorbei, gab den Ball scharf ins Zentrum. Dort war Genki Haraguchi zwar zur Stelle, lenkte die Kugel im Fallen aber unglücklich ins eigene Netz (68.) - ganz bitter für den Ex-Unioner, der bei seiner Rückkehr vor dem Spiel noch offiziell vom FCU verabschiedet worden war.
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Der VfB gab nicht auf und erspielte sich noch einige Chancen, doch die Gesetzmäßigkeiten der Tabelle ließen beim Schlusslicht immer dieses Quäntchen fehlen, das Union dagegen in allen entscheidenden Momenten auf seiner Seite hatte. So etwa als Jerome Roussillon den Hacken-Abschluss des eingewechselten Serhou Guirassy für den geschlagenen Grill auf der Linie klärte (74.).
Eiskalte Unioner belohnten sich für eine Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel und brachten sich auf Platz drei in beste Lauerposition. Stuttgart verlor sicher um ein Tor zu hoch und fuhr trotz starker erster Halbzeit beim Champions-League-Anwärter als Tabellenletzter nach Hause.
Sheraldo Becker war der schnellste Spieler auf dem Platz (34,0 km/h) und fast immer, wenn er am Ball war (nur 21 Mal) wurde es gefährlich. Der 28-Jährige gab die meisten Torschüsse aller Spieler ab (vier) und belohnte sich mit seinem ersten Treffer seit dem 9. November 2022.