Bundesliga

Union Berlin startet mit einem Heimsieg, dem 50. in seiner Bundesliga-Historie, in die neue Saison. Großen Anteil daran hatte besonders einer: Neuzugang Ilyas Ansah. Der 20-Jährige traf beim 2:1 gegen Stuttgart doppelt und bewies damit eindrucksvoll, was Geschäftsführer Horst Heldt zuvor über ihn prophezeit hatte.
Vor dem Bundesliga-Start wussten Steffen Baumgart und seine Mannen vom 1. FC Union Berlin womöglich nicht genau, wo sie stehen: Auf vier punktreiche Testspiele folgten vier 0:1-Pleiten, darunter auch gegen Drittligist Schweinfurt.
Für etwas mehr Klarheit sorgte dann der erste Sieg im ersten Pflichtspiel der neuen Saison: 5:0 fertigten die Eisernen in der ersten Pokalrunde den Regionalligisten FC Gütersloh ab.
Ebenfalls keine Fragen offen ließen einige namhafte Neuzugänge in den Reihen der Unioner. Dazu zählt auch der vom SC Paderborn 07 verpflichtete Stürmer Ilyas Ansah, der beim Bundesliga-Auftakt der Hauptstädter eine entscheidende Rolle spielen sollte...
So war Ansah – sowohl in Unions als auch in Stuttgarts Startelf – der einzige Neuzugang auf dem Platz, was ihn aber keineswegs unter Druck setzte. Vielmehr sah er es als einmalige Chance an, sich auf der großen Bundesliga-Bühne beweisen zu dürfen, und das umzusetzen, was Unions Geschäftsführer Horst Heldt bei seiner Verpflichtung über ihn sagte: "Er bringt Tempo, Physis und Torgefahr mit."
Zwar zeigte Ansah bei seinem erstem Streich rein statistisch nicht die angesprochene Tor"gefahr" – schließlich lag die Torwahrscheinlichkeit gerade mal bei vier Prozent –, dennoch zeigte der deutsche U20-Nationalspieler, was er sonst noch im Gepäck hat: Traumtor-Qualitäten zum Beispiel.
Um Heldts Erwartungen gerecht zu werden, entschloss sich der 20-Jährige jedoch dazu, sie bei seinem zweiten Streich des Nachmittags umzusetzen: Mit Physis und Tempo leitete er das 2:0 aus dem Mittelfeld heraus selbst ein, um Sekunden später im Sechzehner aufzutauchen und mit all seiner Torgefahr per Direkteinnahme einzunetzen.
Auch wenn Stuttgart dank des Anschlusses von Tiago Tomás sowie zahlreicher Chancen einen Punkt durchaus verdient gehabt hätte, behielten die Eisernen dank des Ansah-Doppelpacks die Oberhand. Auch ein "Quäntchen Glück" brauchte es laut Baumgart dafür, wie der Übungsleiter nach dem Spiel offenbarte.
Im Endeffekt versüßte der Endstand vor allem einem den Abend: Ilyas Ansah. Mit seinen ersten beiden Torschüssen überhaupt in der Bundesliga erzielte er gleich seinen ersten Doppelpack, setzte sich im "Man of the Match"-Voting durch und wurde somit zum wahrscheinlich glücklichsten Mann Berlins an diesem Nachmittag.
"Ich werde mich immer über heute freuen", konstatierte der in Lüdenscheid geborene Angreifer nach der Partie, und fügte hinzu: "Aber wir sind noch am Anfang der Saison und sollten alle konzentriert und ruhig bleiben." Was es dafür braucht, seien laut ihm "viel Demut und Energie". Beides dürften Steffen Baumgart und seine Mannen nun haben – jetzt, wo sie wissen, wo sie stehen.